Alle 76 Jahre kommt er wieder in Erdnähe. Eine mächtige Erscheinung, die schon vor Jahrhunderten die Menschen erschreckt hatte. Ich las darüber in einem meiner Lieblingsbücher, als ich gerade 9 oder 10 Jahre alt war: das Kindersachbuch „Die Sterne“ aus der Was-ist-was-Reihe. Natürlich wollte ich einmal einen echten Kometen mit bloßem Auge sehen. Das Buch nannte mir sogar das Jahr, in dem „der Halley“ wieder erwartet wurde, und so merkte ich mir: 1986!
Auch 13 Jahre später hatte ich meinen Kindheitstraum nicht vergessen. Ich stand also in einer sternklaren Nacht am Rheinufer bei Köln und starrte in den Sternenhimmel – obwohl wenige Tage zuvor in der Zeitung gestanden hatte, dass der Komet diesmal leider nicht ohne Teleskop erkennbar sei. So viele abertausend helle Lichter und eines davon, womöglich ein ganz schwaches, nicht von den anderen unterscheidbares, war vielleicht tatsächlich mein Komet. Doch für mich blieb er unsichtbar.
Hätte ich doch besser Astronomie studieren sollen und nicht Bibliothekswesen?
Nun, 30 Jahre später bin ich Bibliothekarin in Bielefeld. Das Was-ist-was-Buch Band 6 „Die Sterne“ von Heinz Haber gibt es immer noch – in der soundsovielten Neuauflage. Ich empfehle es gerne weiter, verschenke es auch oft. So können die nächsten Generationen ihre Träume finden, hoffe ich.
Übrigens, 1997 kam ein anderer Komet, wunderschön, den man in vielen Nächten freiäugig betrachten konnte.
Und meine Berufswahl habe ich nie bereut.
Hilda