Undercover – Spannung zwischen den Buchdeckeln

Hier eine kleine Auswahl Krimi- und Thriller-Neuerwerbungen aus dem ersten Halbjahr, Empfehlungen jenseits der Bestsellerlisten:

IMG_0167

Krimi-Trilogie von Tim Parks

Tim Parks Krimi-Trilogie – „Der ehrgeizige Mr Duckworth“, „Mr Duckworth wird verfolgt“ und „Mr Duckworth sammelt den Tod“ – dreht sich um einen mittellosen Englischlehrer, der in die bessere Gesellschaft Veronas aufsteigen will – und er schreckt dabei vor nichts zurück. Ein ehrgeiziger Hochstapler ohne Skrupel, denn Schuld sind für ihn sowieso immer die anderen. Doch selbst als er Reichtum, Erfolg und Ansehen wie gewünscht gewonnen hat, muss er sich mit seiner mörderischen „Genialität“ schützen. Der britische Schriftsteller Tim Parks lebt selbst in der Nähe von Verona. Die ersten beiden Bände wurden bereits in den 90ern veröffentlicht, 2013 setzte er die schwarze Krimikomödie über einen Serienmörder mit Charme fort. (Alle drei Bände sind in der Stadtbibliothek als Druckausgabe und als eBook ausleihbar)

Auch Massimo Carlottos Romanfigur Giorgio Pelegrini will endlich ein bürgerliches Leben und geht dafür über Leichen. Bei Carlotto ist das aber ganz gewiss keine Komödie, sondern er führt mit seinem Thriller mitten hinein ins korrupte, mafiöse Italien. (Am Ende eines öden Tages / von Massimo Carlotto)

IMG_0169

Nur eine Auswahl unserer neuen Krimis

In Hans Schefczyks Roman sind es Mitglieder einer militanten Zelle, die sich mit einer Kaufhauserpressung Mittel für ein Leben nach dem Untergrund sichern wollen. Aber ganz so einfach und idiotensicher wie geplant ist das nicht. (Das Ding drehn / von Hans Schefczyk)

Marina Heib lässt in „Drei Meter unter Null“ eine Frau aus ihrem Normalleben ausbrechen und zur Mörderin werden. Ein Thriller über Rache aus einer tiefen Verzweiflung heraus. (Drei Meter unter Null / von Marina Heib; Buch + eBook)

Rache ist auch das Motiv der Lehrerin in dem Psychothriller „Geständnisse“: Sie gibt ihren Schülern die Schuld am angeblichen Unfalltod ihrer kleinen Tochter. Der japanische Bestseller von Kanae Minato wurde von der Kritik hochgelobt, z. B. von Elmar Krekeler in der WELT vom 26.04.2017. (Geständnisse / von Kanae Minato; Buch + eBook)

Der Thriller von Jenny Milewski „Angstmädchen“ bedient sich im Horror-Genre: Die schüchterne Studentin Malin scheint mit ihrem neuen Zimmer im Wohnheim großes Glück zu haben – doch dann beginnt der Schrecken … (Angstmädchen / von Jenny Milewski; Buch + eBook)

Graeme Macrae Burnets historischer Kriminalroman „Sein blutiges Projekt“ fällt aus unserer Auswahl etwas heraus. Der psychologische Thriller spielt an der schottischen Nordwestküste im Jahr 1869. Der junge Roderick Macrae leugnet nicht die furchtbaren Morde, für die er angeklagt ist. Aber was waren seine Motive? Ist er überhaupt schuldfähig? In Form eines Dokumentarromans erzählt der Autor mit seiner fiktiven Geschichte auch über das soziale Elend Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland und über die Anfänge der heutigen Kriminalistik und Forensik. (Sein blutiges Projekt / von Graeme Macrae Burnet)

Zuletzt wieder eine Krimi-Komödie, in Frankreich ein Bestseller. Das „Kommando Abstellgleis“ ist ein neues Kommissariat in Paris, in das einfach alle unbequemen und arbeitsunwilligen Mitarbeiter abgeschoben wurden. Kommissarin Anne Capestan, selber schon einmal suspendiert, soll diese verkrachten Existenzen eigentlich nur still halten. Stattdessen lösen sie gemeinsam mit unkonventionellen Methoden alte Fälle – nicht unbedingt zur Freude ihrer Vorgesetzten. (Kommando Abstellgleis / von Sophie Hénaff; Buch + eBook)

Viel Freude beim Lesen.

hilda

Mittendrin Mittwoch #18

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

„Sie war ganz offensichtlich ironisch“, meinte sie.
„Stimmt.“
„Und du bist es auch.“
„Vermutlich.“
„Die ganze Angelegenheit ist ironisch.“
„Einschließlich der Ironien.“
„Vielleicht heben sie dann einander auf“, sagte Leora, „wie eine doppelte Verneinung.“

(Vladislavic, Ivan : Double Negative. – S. 215f)

Nur noch wenige Seiten bis zum Ende des Romans und ich bin genau bei der Stelle, die den Titel aufgreift und die auch bereits im Vorwort von Teju Cole zitiert wurde. Der Verlag hat offenbar den Titel im englischen Original gelassen, weil so neben der doppelten Verneinung auch der Begriff „Doppelbelichtung“ aus der Fotografie mitschwingt. Die beiden Hauptfiguren sind Fotografen, der Ich-Erzähler setzt seine Erinnerungen immer wieder in Bezug zu Fotografien  und er stellt mal seine inneren Erinnerungsbilder, mal die Wahrhaftigkeit der Fotos in Frage. Aber Doppelbelichtung könnte auch für die Struktur des Romanes gelten: ein Mann erinnert sich (mit fast fotografischem Gedächtnis) an sein jüngeres Selbst und an einen besonderen Tag, den er mit einem berühmten Fotografen verbringen sollte (auf Anregung des Vaters), ein Tag, der den Ich-Erzähler mehr prägte, als er sich eingestehen will. Nach mehreren Jahren im Exil kehrt er zurück. Er recherchiert diesem Tag, den damals gemachten Portraitfotos, dem berühmten Künstler-Vorbild, vor allem aber seinem eigenen Selbst, seinen Erinnerungen, seinen inneren Kämpfen nach, indem er wieder und wieder die Fotos betrachtet, die Orte besucht, den Tag heraufbeschwört. Das Land hat sich verändert, er hat sich verändert – verändern sich damit nicht auch die Erinnerungen, die Perspektiven?

Double Negative von Ivan Vladislavic, ein Roman über Südafrika vor und nach der Revolution

Double Negative ist nicht nur ein Buch über das Erinnern irgendeines (fiktiven) Mannes. Auf ganz subtile Art ist es ein politischer Roman. Ivan Vladislavic, geboren 1957 in Pretoria, zeigt uns mit den Augen des jungen Mannes das Apartheid-Südafrika, den Polizeistaat, die Hilflosigkeit des Andersdenkenden. Und mit dem reiferen Erzähler lässt er uns das neue Südafrika der Post-Apartheid erkunden.

Bild-reich ist auch die Sprache des Autors, „funkelnd und feinkörnig“ nennt sie Teju Cole im Vorwort treffend. Und die Metaphern verlieren auch nicht in ihrer Übersetzung (von Thomas Brückner). Nicht der Plot, auch nicht die Bilder über die sozialen und politischen Missstände des Landes sind spektakulär, sondern diese Sprache. Ich bin auf den Autor durch Litprom e. V. aufmerksam geworden. Ein Glücksfall.

Eine ausführliche Rezension von Claudia Kramatschek findet man bei DLF Deutschlandfunk Kultur

Vladislavic, Ivan : Double Negative / aus dem Englischen von Thomas Brückner. – München : A1-Verlag, 2015. – 252 S.
Standort in der Stadtbibliothek Bielefeld: Romane Vlad

hilda

Trick 17 – Aller Anfang leicht gemacht

Morgen, am 26. Juli, findet bei uns wieder der Trick 17 statt. Das Thema diesmal: Hilfe, ich habe ein Smartphone – was nun? Besprochen werden die Grundeinstellungen, also wie richte ich mein Smartphone richtig ein und wie kann ich Apps runterladen. Die Schulung ist sowohl für das Betriebssystem Android als auch für iOS.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um eine Anmeldung unter der Rufnummer 0521 51 – 5000.

Wo: Stadtbibliothek am Neumarkt; ClickCenter, 1. OG (Android) und  Kinderzimmer, EG (iOS)

Wann: 26. Juli, 16:00 bis 17:30 Uhr

Neu – eLearning

In der Onleihe OWL könnt ihr, sofern ihr einen gültigen Bibliotheksausweis von einer der teilnehmenden Bibliotheken habt, kostenlos das eLearning-Angebot nutzen. Zu den Themenbereichen „Software & Programmieren“, „Berufliche Weiterbildung“ und „Freizeit und Gesundheit“ stehen diverse Kurse bereit, außerdem ist ein Kurs zum Thema „Deutsch als Fremdsprache“ im Angebot. Bitte beachtet, dass dieses Angebot ausschließlich für den PC geeignet ist und nicht über die App läuft.

Ich hab mir für euch das Tutorial zur Schwarz-Weiß-Fotografie ausgesucht. So sieht das Ganze dann aus:

Die beiden sind die Leiter des Kurses, anfangs wird unter anderem darüber gesprochen, was Schwarz-Weiß-Fotografie ausmacht und es gibt einleitende Worte, aber in den Nachfolgenden Lektionen gibt es dann auch praktische Tipps und Tricks.

 

 

 

Ich kann über Screenshots natürlich gar nicht so genau zeigen, wie der Kurs aufgebaut ist. Aber ich denke, einen kleinen Einblick habt ihr trotzdem bekommen.

 

 

Einfach anmelden, aussuchen, ansehen 🙂

kwk

Mittendrin Mittwoch #17

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: den „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Er schaute sich grimmig um. Überall Steine. Ein Planet der milliardenfach von Trümmern getroffen worden war. Und die Meteoriten fielen immer noch. Eines Tages würde eine der Städte einen Treffer erhalten. Er wandte sich um und blickte zurück. Nicosia sah wie ein in der Dämmerung leuchtendes Aquarium aus. Es würde keine Vorwarnung geben, alles würde sofort zertrümmert werden: Wände, Fahrzeuge, Bäume, Körper. Die Azteken hatten geglaubt, dass die Welt auf eine von vier Arten enden würde: Erdbeben, Feuer, Überschwemmung oder vom Himmel fallende Jaguare. Hier wird es kein Feuer geben. Auch kein Erdbeben und keine Flut, dachte er. Die Jaguare werden kommen.

Roter Mars von Kim Stanley Robinson, Seite 28

Während Frank Chalmers im Zitat darüber nachdenkt, wie die Städte des Mars durch Meteoriteneinschläge zerstört werden könnten, merkt man schon auf den ersten Seiten, dass das bei weitem nicht das eigentliche Problem ist. Das eigentliche Problem sind nämlich die Menschen, die dabei sind auf dem Mars eine neue Gesellschaft aufzubauen, ganz anders und natürlich besser als auf der Erde. So preist es zumindest einer der ersten Siedler des Mars in einer Rede an neue Marsbewohner an.

Es sind nur ein paar Seiten, die ich bisher gelesen habe aber die schaffen schon eine interessante Atmosphäre. Ich erwarte ja eher so eine abenteuerliche begeisterte Stimmung wenn ich an eine mögliche Marsbesiedlung denke. Hier wirkt das Ganze eher beklemmend. Die Besiedlung des Mars steht scheinbar noch ganz am Anfang aber schon entspinnen sich Konflikte und Intrigen unter den Siedlern.

Da kann ich mich wohl ziemlich gespannt an die restlichen 800 Seiten machen.

lga

Stephen King

Stephen King ist ein Autor von dem ich in letzter Zeit ziemlich viel gelesen bzw. verschlungen habe.

An seinen Büchern fasziniert mich zum einen, wie schnell er diese schreibt (George R.R. Martin hat ihn mal gefragt: How the f**k do you write so many books so fast? … Martin braucht ja bekanntlich gefühlte 10 Jahre, um das nächste Game of Thrones Buch zu vollenden, da kann man es durchaus nachvollziehen, dass er sich sehr wundert, wie King es schafft teilweise sogar mehrere Bücher pro Jahr zu veröffentlichen). Insgesamt hat Stephen King seit 1974, also in 46 Jahren, 56 Romane veröffentlicht und daneben noch etliche Kurzgeschichten. Da hat man als Leser wirklich viel zu tun, wenn man die alle lesen will. Ich hab mal in mein Bücherregal geschaut und festgestellt, dass ich bisher 19 Bücher von ihm gelesen habe – da bleibt wohl noch genug zu tun für die nächsten paar Jahre.

Eine Romanreihe, die mich wirklich sehr fasziniert hat ist Der dunkle Turm. An der allein hat man schon viel zu lesen, sie besteht aus 8 Büchern mit teilweise über 1000 Seiten. King selbst sieht die Reihe als sein wichtigstes Werk an und hat fast 30 Jahre benötigt um sie zu beenden – da hat er sich dann doch auch mal etwas Zeit gelassen. Mich hat diese epische Fantasysage, die sowohl Western-, Horror- und Science-Fictionelemente vereint, einfach nur begeistert. In Bezug darauf finde ich es vor allem toll, wie King viele seiner Werke verbindet. Je mehr Bücher man liest, desto öfter findet man Anspielungen auf andere Bücher oder trifft auf Figuren, die einem in ganz anderem Zusammenhang schon einmal begegnet sind.

Als nächste habe ich mir vorgenommen die Bill Hodges Trilogie zu lesen, bestehend aus Mr. Mercedes, Finderlohn und Mind Control, welche im Genre Kriminalroman anzusiedeln sind.

Hier in der Stadtbibliothek haben wir natürlich auch einige Werke von Stephen King für den interessierten Leser oder auch Hörbuchzuhörer vorrätig 😉

lga

Käsekuchen ohne Boden mit Heidelbeeren

Ab Juli beginnt die Heidelbeersaison. Ob im Joghurt, Müsli oder Kuchen. Die kleinen Beeren gehen immer, zumal sie süß genug sind und nicht mehr gezuckert werden müssen. Besonders lecker schmecken sie mir auf einem Käsekuchen:

Zutaten:

  • 250g Zucker
  • 125g Butter
  • 4 Eier
  • 40g Hartweizengrieß
  • 1 Pkg. Vanillepuddingpulver (kein Instant, sondern Pulver zum Kochen verwenden)
  • 1 Pkg. Backpulver
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • Saft von max. ½ Zitrone
  • 1 kg Quark (Magerstufe)
  • 200g Heidelbeeren

Zubereitung:

  • Ofen auf 165°C bei Umluft vorheizen
  • Butter etwas erwärmen, damit sie nicht mehr fest ist
  • Alle Zutaten bis auf den Quark und die Heidelbeeren nicht länger als nötig verrühren, dann den Quark unterrühren. Die Masse in eine gut eingefettete Springform geben.
  • Heidelbeeren waschen, gut abtrocknen, und auf den Teig verteilen.
  • Die Backzeit ist maximal 60 Minuten. Jeder Ofen ist aber anders, bei mir ist der Kuchen nach 50 Minuten schon in Ordnung. Wenn man Quark mit einem höheren Fettanteil verwendet, sollte man möglichst an diese 60 Minuten herangehen, da der Teig etwas flüssiger ist.
  • Den Kuchen nach dem Backen nicht gleich aus dem Ofen nehmen, sondern abschalten und die Tür leicht öffnen. Nach 20 Minuten herausnehmen und in der Form auskühlen lassen.

Das Schrumpfen vom Käsekuchen wird sich nicht vermeiden lassen. Wenn der Rand aber gut eingefettet ist, dürfte sich das Gefälle in Grenzen halten.

Der Kuchen schmeckt auch wunderbar mit anderem Obst oder pur. Guten Appetit. 🙂

Juliane

Mittendrin Mittwoch #16

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Also, auf geht’s:

„Es gibt Schotten, die sagen, sie schmeckten den Westwind im Whisky. Andere sagen, es sei nicht der Westwind, es sei der Rauch des offenen Torffeuers, mit dem die Gerste getrocknet werde. Wieder andere sagen, es sei das Salz des Meeres, das man auf der Zunge spüre.“

aus: GeoEpoche Nr. 84: Schottland, S. 120

Mittendrin und doch schon fast am Ende dieses wunderbaren Heftes. Als kleiner Liebhaber der Serie konnte ich mir diesen Band natürlich nicht entgehen lassen. Wie gewohnt gut recherchiert und klasse geschrieben, nehmen die Autoren den Leser mit auf eine Reise zu den Skoten und Pikten, reiten mit Robert de Bruce durchs Land, leben mit Maria Stuart und vielen mehr. Ich bin nun beim Whisky angelangt. Nach einem persönlichen Besuch einer Destillerie kann ich bestätigen, dass man den Geruch wirklich nicht eingrenzen kann- und den Geschmack bestimmt auch nicht (mehr kann ich nicht dazu sagen, ich mag Whisky leider nicht ^^‘). Ich bin gespannt, wie der Artikel weitergeht… 🙂

kwk