Mittendrin Mittwoch #69

„Wollt ihr mir etwa sagen“, knurrte er sie an, „dass dieser Junge – dieser Junge! – nichts von – von NICHTS weiß? […] Hagrid sah aus, als würde er gleich explodieren. „Dursley!“, dröhnte er. Onkel Vernon, der ganz blass geworden war, flüsterte etwas, das sich anhörte wie „Mimbelwimbel“. Hagrid starrte Harry mit wildem Blick an. „Aber du musst doch von Mum und Dad wissen“, sagte er. „Ich meine, sie sind berühmt. Du bist berühmt.“

Harry Potter und der Stein der Weisen, S. 57 und 58

So, das habe ich nun davon. Mal eben einen Mittendrin-Mittwoch schreiben. Über Harry Potter. Kann ja nicht so schwer sein. – Dachte ich mir. Denn Harry ist schließlich berühmt – in der fiktiven bunten Zauber-Welt der Bücher und in unserer realen Welt. Ich behaupte einfach mal, so gut wie jeder kennt ihn und seine wunderbar faszinierend-magisch und immer wieder lesenswerten Abenteuer, die er in den sieben Bänden erlebt. Genau hier liegt die Krux: Wie schreibe ich einen Beitrag über ein Buch, dass alle Welt kennt?

Vielleicht sollte ich einfach über „meinen“ Harry Potter schreiben!

Bereits seit längerer Zeit möchte ich gerne mal wieder die Geschichten lesen. Aber wie das so ist, immer gibt es neue spannende Bücher, die sich auf der To-read-Buchleseliste vor Harry Potter schieben. Vor ein paar Wochen jedoch ignorierte ich alle neuen ungelesenen Bücher und fischte mir stattdessen den ersten Band „Harry Potter und der Stein der Weisen“ aus dem Regal. Kaum hatte ich die ersten Zeilen gelesen, war ich – wie früher – wieder sofort gefangen in der Zauberwelt: Die Dursleys waren immer noch genauso gemein, wie ich sie in Erinnerung hatte – ich würde sie am liebsten immer noch auf direktem Weg nach Askaban schicken, ohne Rückfahrkarte ; die herzlichen Weasleys, bei denen es nie langweilig wird und die Harry wie ihren sechsten Sohn behandeln ; die clevere Hermine, die zum Staunen von Harry und Ron auch spontan mal Regeln Regeln sein lassen kann ; Hagrid, der Tiere liebt, egal wie gefährlich sie sind ; der weise Professor Dumbledore, der immer alles zu wissen scheint ; der fiese Professor Snape, der keine Gelegenheit auslässt, Harry und dem Haus Gryffindor, dem er angehört, Punkte abzuziehen … Es gibt noch so viele weitere nennenswerte Charaktere und nicht zu vergessen Harry selbst: der mutig ist, liebenswert, selbstbewusst, nie aufgibt und kämpft bis zum Schluss – auch wenn er dabei vom Besen fällt.

Gleichzeitig erinnere ich mich an die Zeit, als ich die Harry Potter-Bände das erste Mal gelesen habe. So hab‘ ich – als mir die Zeit bis zur deutschen Ausgabe zu lang wurde – die englischen gelesen. Ich habe gefühlt das halbe Buch gebraucht, bis ich verstanden habe, was sich hinter dem Privet Drive verbirgt. Noch heute muss ich manchmal über mich selber lachen, wenn ich Ligusterweg lese.

Den Stein der Weisen hab’ ich längst durch, ebenso den zweiten Band „Die Kammer des Schreckens“. Auch im dritten, „Der Gefangene von Askaban“, hab’ ich schon ein wenig gelesen, so bin ich im wahrsten Sinne des Wortes „mittendrin“ angekommen. Ich bin verblüfft, an wie viele Szenen und Inhalte ich mich noch erinnern kann. Auch aus den noch kommenden Büchern. Zumindest meine ich das. Demnach ist Sirius Black Harrys Patenonkel. Der aber angeblich sehr gefährlich ist und seine Eltern an Lord Voldemort verraten haben soll. Wie es „wirklich“ war, werde ich demnächst erfahren. Ich erinnere mich auch, dass Harry ungewollt an einem großen Wettbewerb, dem Trimagischen Turnier teilnimmt, diverse Menschen aus seinem Umfeld sterben, am Ende aber alle glücklich und zufrieden sind.

Und den letzten Band bzw. das Ende fand ich weniger gelungen, weil der Inhalt so „gequetscht“ war.

Es bleibt auf jeden Fall spannend in der Zauberschule Hogwarts. Und ich werde auch nicht eher ein neues Buch beginnen, bis ich alle sieben Bände durchgelesen habe.

Ach ja, warum ist Harry denn nun so berühmt? Harry ist ein Zauberer und Hogwarts ist die berühmte Zauberschule. Von der dürfen Muggel aber nichts wissen. Muggel ??? – Wer mit diesem Begriff nichts anfangen kann, sollte sich jetzt möglichst schnell den ersten Band schnappen, auf Gleis 9 ¾ begeben und sich mit Harry, Ron und Hermine auf den Weg nach Hogwarts machen. Und wer ihn kennt, sollte ihn unbedingt mal wieder rauskramen.

katinkasbackofen

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Der Berg ruft!

Der Berg ruft! Und wir sind gekommen.

Genau genommen ist uns das Matterhorn sogar ein gutes Stück entgegen gekommen, wir mussten für unseren Betriebsausflug in die Bergwelt nur bis nach Oberhausen in die Ausstellung im Gasometer.

Eintrittskarte zur Ausstellung „Der Berg ruft“ im Gasometer Oberhausen

Zu sehen gab es neben vielen phantastischen Fotos aus den alpinen Welten aller Kontinente auch Filme und animierte Grafiken z. B. über die Tierwelt der Berge oder über die Plattentektonik, durch die in Jahrmillionen riesige Bergketten aufgefaltet wurden. Und eben auch das besagte Matterhorn in einer beeindruckenden Installation: Auf der obersten Ebene im Gasometer schwebt der Berg kopfüber mit Hilfe von spektakulären 3D-Projektionen, die den Tages- und Jahreslauf mit dramatisch wandernden Schatten und schmelzenden und wieder wachsenden Eis- und Schneeflächen zeigen oder auch die Routen der Bergsteiger. Blickt man in den riesigen Bodenspiegel unter der Installation, sieht man den imposanten Berg aus der Vogelperspektive und möchte fast die Flügel ausbreiten.
Wir konnten sogar ein Stück Bergspitze vom Matterhorn berühren: Für die Ausstellung wurde ein Originalfels vom Gipfel geholt.

Auf der Webseite zur Ausstellung könnt Ihr Euch mehr Informationen holen, die beiden Video-Trailer und die paar Fotos auf der Seite können jedoch nur matt illustrieren, wie im Gasometer die Faszination der Bergwelt erlebbar gemacht wird. Wir hatten eine kundige Führung, aber darüber hinaus leider kaum Zeit für die vielen Informationstafeln, Filmausschnitte, Panoramafotos, Modelle, Artefakte und Animationen.

Buchcover mit Foto: ein Mensch auf einer Bergspitze

Das Buch zur Ausstellung „Der Berg ruft“

Nun, ich habe mir das Buch zur Ausstellung gegönnt und kann so noch Nachlese betreiben und die Fotos zumindest im Kleinformat weiter genießen.

Bis zum 30. Dezember kann man die Ausstellung noch besuchen. Weitere Informationen zum Gasometer Oberhausen und seinen Ausstellungen hier. Ein lohnendes Ausflugsziel!

HilDa

Mein letzter Beitrag

Ein paar Tage noch und dann heißt es für mich erst einmal „Auf Wiedersehen“.  Es geht in den Urlaub, dann anschließend direkt in den Mutterschutz und dann in die Elternzeit.  Wie schnell die Zeit vergangen ist! Nun, was kann ich euch aus dieser spannenden und interessanten Zeit berichten? Auf die Arbeit konzentrieren kann ich mich schon ganz lange nicht mehr und vergesslich werde ich auch. Ein wenig ärgert mich das selbst, wenn man bei eigentlich vertrauten Arbeitsgängen irgendwie nur Mist macht. 😉 Und das anfängliche zarte Stupsen im Bauch, was sich mittlerweile zu einem ordentlichen Treten gewandelt hat (die Mamis unter euch kennen das 🙂 ), trägt nicht unbedingt zur Konzentration bei. Man ist mit dem Kopf einfach ganz woanders.
Was war noch… ach ja, der Sommer. DER Sommer. War mir definitiv zu warm. Aber irgendwie hat man ihn mit zwei Ventilatoren im Büro (einen für oben, einen für die Füße), nassen Waschlappen und ganz viel trinken überstanden. Geschmacksverirrungen hatte ich Gottseidank nur minimal, dafür Heißhunger auf interessante Sachen und auch die Schwangerschaftsübelkeit hielt sich halbwegs in Grenzen. Ich fand und finde es immer wieder putzig, was die Hormone so alles mit einem anstellen.

Erinnert ihr euch noch an meinen Beitrag zum Thema Jeans-Kauf? Leider musste ich jetzt mal los ziehen, im Winter helfen mir meine Sommerkleider nicht unbedingt. Seit April habe ich keine Hose mehr angezogen, nur noch bequeme Mama-Leggings oder Kleider ohne Leggings. Ich kann euch sagen…auch Mama-Jeans sind eine Wissenschaft für sich. Bzw. die Hersteller haben Gedankengänge, die ich nicht nachvollziehen kann. Wer kauft denn eine „Mama-Super-Skinny-Jeans“? Vielleicht zu Beginn der Schwangerschaft, aber dann wird’s doch unbequem, oder? Geschwollene Beine brauchen Platz… ich hatte jedenfalls nur einen Fuß in so eine Hose gesteckt, kam dann nicht mehr weiter und beschloss, das skinny out ist. Vielleicht denken viele so, jedenfalls waren die Regale mit den engen Hosen seeeeehr gut gefüllt. Nun bin ich stolze Besitzerin einer Mama-Boyfriend-Jeans. Weit, bequem, herrlich. 🙂

Zurück zum Arbeitsleben: Meine beiden Kolleginnen der Blogredaktion wuppen das Schreiben und Durchlesen eurer Beiträge nun erstmal allein, nicht böse sein, falls unser gewohnter Beitragsrhythmus etwas durcheinander gerät.

Nun bleibt nicht mehr viel zu schreiben, außer ganz leise „Auf Wiedersehen“ zu tippen…

kwk

 

 

Mittendrin Mittwoch #68

Wir näherten uns Genua auf Schnellstraßen, die die Stadt zu umwickeln schienen. Das Meer blitzte kurz auf, verschwand wieder hinter Hochhäusern, und meine Orientierung, ohnehin ein schwach entwickelter Sinn, verlor sich in zahllosen Kurven.

Töchter von Lucy Fricke, Seite 91

Töchter_Lucy FrickeIn „Töchter“ geht es um die beiden Freundinnen Betty und Martha, beide um die vierzig, die seit 20 Jahren miteinander befreundet sind und sich zusammen eher unfreiwillig auf eine Roadtour begeben. Marthas Vater, der die ersten 30 Jahre ihres Lebens ziemlich abwesend war und nun todkrank ist, möchte von ihr in die Schweiz gefahren werden, wo er einen Termin zur Sterbehilfe vereinbart hat. Martha will das nicht alleine durchstehen und bittet so ihre Freundin Betty sie und ihren Vater in dessen alten Golf zu fahren. Ich habe allerdings schon herausgefunden, dass sie letztendlich nicht in der Schweiz landen werden. Wie dem Zitat oben anzusehen ist, sind sie mittlerweile in Italien.
Auf dieser langen Autofahrt werden nach und nach Details aus den Leben der beiden Frauen offenbart. Was die beiden verbindet, was ihre enge Freundschaft ausmacht, die schwierige Beziehung zu ihren Vätern, von denen Betty sogar gleich drei hat. Immer wieder wird auch ein Autounfall erwähnt, an dem Betty, Martha, Marthas Mann und ein Freund der drei beteiligt waren und der einen langen Schatten auf Bettys und Marthas Leben wirft. Vieles darüber und zum Beispiel auch über die Kindheit der beiden Freundinnen und über ihre Väter liegt aber noch im Dunkeln, ich denke, da werde ich noch einiges erfahren auf den restlichen knapp 150 Seiten.

Da mir das Buch bisher richtig gut gefällt bin ich auch schon sehr gespannt auf die Lesung mit Lucy Fricke, die am 08. Oktober 2018 bei uns im Rahmen der diesjährigen Literaturtage in der Stadtbibliothek am Neumarkt stattfinden wird. Ab 19 Uhr wird Lucy Fricke aus „Töchter“ lesen, im Anschluss gibt es noch die Möglichkeit Fragen an die Autorin zu richten. Begleitet wird der Abend musikalisch von Harald Kießlich. Karten gibt es für 8 € / ermäßigt 6 € in der Stadtbibliothek zu kaufen.

Weitere Informationen zur Lesung und das komplette Programm der Literaturtage findet ihr hier.

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

lga

Hörbuchtipp: Unsterblich

Unsterblich von Jens Lubbadeh

Unsterblichkeit ist das Thema, mit dem sich dieser Thriller befasst. Die Firma Immortal hat ein Verfahren entwickelt, um die Unsterblichkeit für jeden möglich zu machen. Fast jeder Mensch trägt mittlerweile einen Lebenstracker, der alles was man sagt oder denkt oder fühlt abspeichert. Aus diesen Daten wird dann nach dem Tod des Menschen ein Ewiger erstellt. Ein digitales Abbild des Menschen, das andere durch Virtual Reality Implantate wahrnehmen aber natürlich nicht anfassen können. Doch auch Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens, die zu ihrer Zeit noch keinen Lebenstracker trugen werden zu Ewigen gemacht. Marlene Dietrich erging es so, doch sie ist nun verschwunden. Dass ein Ewiger überhaupt verschwinden kann, war bisher noch nicht bekannt und so geraten nicht wenige Menschen in Panik. Der Versicherungsagent Benjamin Kari wird darauf angesetzt Marlene zu finden, wobei er sich immer mehr in ein undurchsichtiges Spiel verstrickt.

Neben einer actionreichen Handlung mit einigen sehr unerwarteten Wendungen, mochte ich vor allem das Thema, mit dem sich die Geschichte beschäftigt: Ist uns die Unsterblichkeit wirklich so wichtig, dass wir mit digitalen Abbildern von uns und unseren Verstorbenen leben möchten? Und ist das überhaupt echte Unsterblichkeit? Im Roman stimmt der Großteil der Bevölkerung dem zu, was ein sehr beklemmendes Szenario ist. Was macht es zum Beispiel mit einem Kind, wenn die Großmutter, der Vater, die Schwester plötzlich als Ewiger zurückkehrt, man diesen Menschen aber nicht mehr berühren kann, er sich nicht mehr weiter entwickelt und man mit ihm auch nicht mehr über alles reden kann? Denn allen Ewigen ist eine Todessperre einprogrammiert, sodass sie dieses Thema in Gesprächen ignorieren.

Und ist es für die Gesellschaft wirklich erstrebenswert, von einem digitalen Wesen regiert zu werden? Im Buch regieren zum Beispiel schon seit Jahren wieder John F. Kennedy und Helmut Schmidt. Und Michael Jackson bringt wieder neue Alben raus. Ob da viel Fortschritt bei rumkommen kann?

Im Gesamten war es ein wirklich spannendes Hörbuch und auch dem Sprecher konnte man gut zuhören.

Bei uns ist der Roman als eAudio oder eBook in der Onleihe oder als Buch bei uns vor Ort ausleihbar.

Bayernburger

Die Oktoberfeste stehen vor der Tür und die Supermärkte haben inzwischen wieder  Weißwürstchen und Co. im Sortiment. Ich mag sie nicht so gerne muss ich gestehen. 😉
Ein „Burger“ im Bayern-Style ist doch eine super Alternative.

Zutaten für zwei Personen:

  • 2 Laugenbrötchen (geht auch mit anderen)
  • 2 Scheiben Leberkäse
  • Gewürzgurken in Scheiben
  • 2 EL süßer Senf
  • 2 EL Röstzwiebeln
  • 4 EL Krautsalat
  • 4 Tomatenscheiben
  • 2 Salatblätter (ich habe Kopfsalat genommen)
  • 2 Scheiben Käse (Holländer)

Zubereitung:

  1. Leberkäse in einer beschichteten Pfanne von jeder Seite 2-3 Minuten anbraten.
  2. Brötchen waagerecht halbieren, mit Senf bestreichen und nacheinander mit allen Zutaten belegen. Meine Reihenfolge (alles auf die untere Brötchenhälfte geschichtet): Senf, Tomatenscheiben (2 Stück), Salatblatt, Leberkäse, Käse, Röstzwiebeln, Krautsalat, Gurken.

Ganz einfach und super lecker!

Guten Appetit 🙂

kwk

 

Mittendrin Mittwoch #67

Die landwirtschaftliche Revolution ist eine der umstrittensten Ereignisse der Geschichte. Ihre Befürworter behaupten, sie habe ein neues Zeitalter von Fortschritt und Wohlstand eingeläutet. Kritiker halten dagegen, die Wende zur Landwirtschaft sei der Anfang vom Ende gewesen, denn mit ihr habe der Homo sapiens den Kontakt zu seiner natürlichen Umwelt verloren und den Weg der Gier und Entfremdung eingeschlagen.

(“Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von  Yuval Noah Harari. Seite  126)

„Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari

Das Buch war ein Weihnachtsgeschenk, und tatsächlich lese ich schon etliche Wochen darin, an den Wochenenden nur ein paar kleine Kapitel, mit durchaus größeren Lektüreunterbrechungen (das geht bei einem Sachbuch ja besser als bei einem Roman). Trotzdem genieße ich jedes Wort in diesem wunderbaren Buch.

Wie man an der oben zitierten Stelle erkennt, bin ich gerade erst am Ende der Steinzeit angelangt: Einige Menschen haben eine neue Lebensform für sich entdeckt, die sich ausbreitet und nahezu alles verändert: Landwirtschaft, Sesshaftigkeit, Leben in größeren Gemeinschaften auf engem Raum. Das neue Kapitel ist überschrieben mit „Pyramiden bauen“: Die ersten Städte entstehen, ja Metropolen und Zivilisationen bilden sich.

Vor- und Frühgeschichte interessieren mich schon immer, da habe ich bereits einiges gelesen, im Fernsehen schaue ich mir fast jede Dokumentation dazu an. Aber Harari schreibt anders über das Thema. Es geht weniger darum, uns ein Bild über das Leben in grauer Vorzeit auszumalen, Harari stellt vielmehr in Frage. Was können wir aus den wenigen gefundenen Artefakten für Schlussfolgerungen ziehen, was ist Interpretation (und eben nur eine von womöglich vielen), was gar reine Spekulation. Auch Wissenschaftler sehen vielleicht nur, was sie sehen wollen, haben Vorurteile, sind von ihrem eigenen kulturellen Umfeld geprägt und übersehen darum ihnen fremdes. Hararis Ansatz und seine Fragen haben mindestens so viel mit uns heute wie mit Evolution und Geschichte des Homo Sapiens in den vergangenen 100 000 Jahren zu tun. Das ist spannend, interessant, aufschlussreich, manchmal überraschend und provokant, vor allem aber allgemeinverständlich und auch kurzweilig und mit Humor geschrieben.

Gar so kurz ist die Geschichte der Menschheit dann doch nicht, ich habe noch viele Seiten vor mir. Aber empfehlen kann ich das Werk jetzt schon. Das Buch ist ein Geschenk!

HilDa

In der Stadtbibliothek findet Ihr das Buch in der Onleihe und im Sachbuchbestand; die Katalogdaten sind hier.

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Unerwartete Entdeckungen

In Bibliotheken spielt sich heutzutage weit mehr ab, als nur die Ausleihe und Rückgabe von Büchern. Aber trotzdem sind Bücher natürlich immer noch ein Bestandteil unserer Arbeit. Jeden Morgen schwärmen wir zum Beispiel in der Bibliothek aus, um all die Bücher, die über Nacht und am vergangenen Tag zurückgegeben wurden, wieder in die Regale einzustellen. Das Allermeiste wandert ohne einen zweiten Blick wieder an seinen angestammten Platz aber ab und an habe ich plötzlich ein Buch in der Hand, dessen Titel und Cover unmissverständlich sagen: „Leih mich aus!“.

Ich entdecke natürlich gerne neue interessante Bücher  allerdings kommt es so, dass bei mir Zuhause im Bücherregal, immer einige Bibliotheksbücher darauf warten gelesen zu werden. Mache warten jedoch auch vergeblich, denn die Leihfrist ist manchmal schneller rum als man glaubt (trotz Verlängerungsmöglichkeit 😉 ) und schon müssen die Bücher wieder abgeben werden, ohne, dass ich alle gelesen habe.

Aber zum Glück laufen sie mir ja nicht weg 😉

Die Toten Hosen

Letzten Samstag waren nach fünf Jahren die Toten Hosen zu Gast im kleinen Minden. Damals dachte ich „ok, die sagen zwar, es hat denen super gefallen, aber ob sie wirklich nochmal wieder kommen…?“. Taten sie. Karten hatten wir keine, aber das machte nichts. Vormittags schlenderten wir schon einmal an der Weser entlang und beobachteten den restlichen Aufbau der Technik am anderen Weserufer. Das Wetter war toll und irgendwie lag ein Hauch von großem Konzertfeeling in der Luft, was man sonst nur aus Berlin, Köln und Co. kennt.

40.000 Leute wurden erwartet und bereits eine Woche vorher stand in unserer kleinen Zeitung, welche Straßen man abends vor und nach dem Konzert meiden sollte. Da Minden ja nicht groß ist, quasi alle. Und den Bahnhof am besten auch wegen der Sonderzüge. Pflichtbewusst nahm ich mir dann Samstag nochmal das Tablet und suchte in sämtlichen vergangenen Online-Ausgaben diesen kleinen Artikel. Gefunden habe ich ihn natürlich nicht. Aber egal, wir haben zumindest vormittags noch einen Parkplatz bekommen und gesperrt war nur ein kleiner Weg zum Gelände.
Abends sind wir dann auch nochmal in die Stadt gefahren weil wir hofften, ein klein wenig mit hören zu können. Da sah das mit dem Parkplatz schon anders aus. ^^‘ In einer Kleinst-Seitenstraße wurden wir dann aber fündig und spazierten Richtung Weserufer. Auf der anderen Seite tobten schon die Massen und die Jungs waren schon fleißig am Singen.

Und was soll ich sagen- wir waren sowas von positiv überrascht. Natürlich war es voll an der Weserpromenade, aber es herrschte eine total tolle Stimmung. Mit Decken und Picknickkörben ausgestattet, hatten es sich ganz viele Leute bequem gemacht. Viele waren mit dem Fahrrad da und blieben einen Moment stehen um zu lauschen. Zwischen zwei Bäumen hindurch hatte man sogar einen guten Blick auf die große Leinwand bei der Bühne. Nach vierzig Minuten sind wir voller Begeisterung wieder gefahren. Da war dann auch mittlerweile die große Weserbrücke gesperrt. Machte nichts, wir kennen uns ja aus. Nur die Parkschilder für die Besucher des Konzertes haben uns verwirrt. Die führten irgendwie an komische Orte und wir fragten uns, wie man von dort aus zum Veranstaltungsgelände kam. Egal, die Zeitung meldete Montag, das es allen gefallen hat. Dem kann ich nur zustimmen. Danke an die Toten Hosen, dass ihr wieder da wart! 🙂

kwk