
Plakat zur Lesereihe „Ankommen hat viele Seiten“
Zu unserem buchstäblich vielseitigen Programm gehört die Interkulturelle Bibliothek mit Medien für Kinder in unserer Kinderbibliothek und für Jugendliche und Erwachsene im 1. Obergeschoss: mehrsprachige Bilderbücher, Sprachkurse zum Deutschlernen, Grammatik- und Wörterbücher, Lesebücher in Einfacher Sprache, Einführungen in das Miteinander-Leben in Deutschland und in Bielefeld speziell. Ein vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördertes Projekt ermöglicht es uns in diesem Jahr, viele neue Medien für diesen gefragten Bereich zu kaufen; wir arbeiten sie gerade ein.
Eine Lesereihe mit dem Motto „Ankommen hat viele Seiten“ soll jetzt das Projekt abschließen: eine Schriftstellerin und drei Schriftsteller, die uns mit ihren Büchern verschiedene Blickwinkel auf Migration und ihre Folgen für den einzelnen Menschen zeigen.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Liliana Corobca liest aus ihrem Roman
Der erste Horizont meines Lebens
Donnerstag, 22. November, 19 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr
Moderation: Iulia Capros
Die zwölfjährige Cristina kümmert sich um alles: Sie kocht, putzt, füttert die Hühner und Schweine und ist Elternersatz für ihre jüngeren Brüder. Die Geschwister leben in einem Dorf in Moldawien, während die Mutter in Italien fremde Kinder hüten muss und der Vater in Sibirien arbeitet. Dabei ist Cristina eigentlich in Cousin Lucian verliebt, träumt vom ersten Kuss und einer besseren Zukunft. Eine einprägsame Geschichte in starken Bildern, geschildert aus der Sicht von Kindern, die am Rande von Mitteleuropa alleine zurückbleiben.
Firas Alshater liest und erzählt aus
Versteh einer die Deutschen! Firas erkundet ein merkwürdiges Land.
Freitag, 23. November, 19 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr
Firas Alshater ist ein ganz normaler Berliner mit Hipsterbart und Brille, ein Comedian und erfolgreicher YouTuber. Nur, dass er in Syrien für seine politischen Videos sowohl vom Assad-Regime als auch von Islamisten verhaftet und gefoltert wurde. Erst die Arbeit an einem Film erbrachte ihm das ersehnte Visum für Deutschland. Seitdem versucht er, uns zu verstehen. In manchen Fällen kann nicht mal Firas‘ Freund Jan großartig helfen – aber sie können gemeinsam lachen, über sich, alle anderen und die kleinen Sternstunden, die Deutsche und Nicht-ganz-so-Deutsche in ihrem gemeinsamen Land ja dann doch immer wieder erleben können. Wenn sie denn wollen. Firas Alshater studiert derzeit an der Filmhochschule in Babelsberg. Er glaubt unerschütterlich daran, dass Integration funktionieren kann.
Bahattin Gemici liest aus dem Kinderbuch
Stefans Zuckerfest und Alis Weihnachten –
Stefan’ın Şeker Bayramı ve Ali’nin Noel’i.
Deutsch-Türkische Lesung.
Dienstag, 4. Dezember, 16.30 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Beginn: 16:30 Uhr
Durch Ali erfährt Stefan, dass Türken 30 Tage beim Ramadan fasten und anschließend das Zuckerfest feiern. Ohne es seinen Eltern zu erzählen, feiert Stefan heimlich mit Ali das Zuckerfest. Als das Weihnachtsfest vor der Tür steht, möchte Ali auch zu Hause Weihnachten feiern. Doch seine Eltern wehren sich. “Wir sind Muslime, wir feiern keine Weihnachten”, sagen sie. Aber Ali möchte unbedingt das Weihnachtsfest feiern. Ob es ihm gelingt?
Senthuran Varatharajah liest aus seinem Roman
Vor der Zunahme der Zeichen
Mittwoch, 5. Dezember, 19 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Durch Zufall beginnen Senthil Vasuthevan und Valmira Surroi ein Gespräch auf Facebook. Er lebt als Doktorand der Philosophie in Berlin, sie studiert Kunstgeschichte in Marburg. Sieben Tage lang erzählen sie sich von ihrem Leben, ohne sich zu begegnen. Ihre Nachrichten handeln von ihren Familien, ihrer Flucht aus Bürgerkriegsgebieten, ihrer Kindheit im Asylbewerberheim und ihrer Schul- und Studienzeit. Hochreflektiert schreibt Senthuran Varatharajah in seinem Debütroman über Herkunft und Ankunft, über Erinnern und Vergessen und über die Brüche in Biographien, die erst nach einiger Zeit sichtbar werden.
Hier der Link zum Veranstaltungsflyer.
HilDa