Literaturtage Bielefeld 2019

Wir lesen laut!

Seit Monaten bereiten wir sie bereits vor und nun wird es ernst: In der nächsten Woche beginnen die 24. Bielefelder Literaturtage mit 12 Autor*innen und ihren Werken. „Wir lesen laut!“ ist das Motto. Wer das live mit erleben möchte, kann schon für alle Veranstaltungen Karten erwerben.

Kartenvorverkauf: am Neumarkt im Erdgeschoss während unserer neuen personalgestützten Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr.
Der Eintritt beträgt 8,- €, ermäßigt 6,- €, Dauerkarte 50,- €

Ticket-Vorverkauf, auch mit Online-Kartenvorbestellung, bei der Tourist-Information Bielefeld , Tel. 0521 / 51-6999.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, Einlass ist ab 19:30 Uhr.

An den Abenden gibt es außerdem musikalische Begleitung, einen Getränkestand und den Büchertisch einer örtlichen Buchhandlung.

Wir werden auf unseren Social-Media-Kanälen die Veranstaltungen begleiten (z.B. live twittern mit #LitBi19) und zusätzliche Informationen liefern (z.B. unser Literaturverzeichnis gedruckt und als PDF hier im Blog, dazu Links zu Rezensionen und Interviews).

Aber das kann natürlich nicht das Dabeisein, das Hören der Lesung und die Teilhabe am Gespräch ersetzen. Und auch nicht die Lektüre der vorgestellten Bücher.

Das ausführliche Programmheft findet Ihr hier. In gedruckter Form liegt es bei uns und auch an einigen anderen Orten in Bielefeld aus.

HilDa

 

Mittendrin Mittwoch #108

Erschöpft ließ ich mich auf einer harten Bank am Fenster nieder, der schweigenden Versammlung der Wachsfiguren  gegenüber, und Wogen der Rührung stiegen in mir auf. Welcher Muskel war das, der mir die Kehle zuschnürte, wie war noch sein Name? Wer hat den menschlichen Körper ersonnen – und wer hat auf ihn das Copyright?

Unrast von Olga Tokarczuk, Seite 146

Eine namenlose Ich-Erzählerin, die ständig rastlos unterwegs ist, berichtet episodenhaft von Erlebnissen auf Flughäfen, in Museen, von Gesprächen, die sie mit anhört, von Begegnungen mit Fremden.
Im Griechenlandurlaub verschwinden Frau und Tochter eines Mannes spurlos.
Und Eryk lenkt seine Fähre eines Tages, statt zur gegenüberliegenden Küste, einfach hinaus aufs Meer.

Die vielen Geschichten verbindet, dass sie alle vom Reisen handeln, von Menschen, die auf der Suche, auf Wanderschaft sind, denen eine Unrast anzumerken ist. Immer neue Menschen und Orte bereist man selbst beim Lesen. Die Ich-Erzählerin und Erzählungen anderer Menschen wechseln sich ab. Bisher scheinen die Geschichten noch kaum zusammenzuhängen, da ich aber noch relativ am Anfang des Romans stehe, bin ich gespannt, ob sich noch ein roter Faden zeigt.

Im Rahmen der Literaturtage der Stadtbibliothek Bielefeld wird Olga Tokarczuk am 10.10.2019 um 20 Uhr bei uns zu Gast sein und aus ihrem neuen Buch Die Jakobsbücher lesen. Dieses erscheint nächste Woche am 01.10.2019 in der deutschen Übersetzung.
Hier gelangt ihr zu den Büchern von Olga Tokarczuk, die wir bei uns in der Bibliothek zur Ausleihe vorrätig haben. Die Jakobsbücher werdet ihr in Kürze dann auch bei uns finden.

Das gesamte Programm der Literaturtage und weitere Informationen findet ihr hier.

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Mittendrin Mittwoch #107

Gstrein_Als ich jung warGenau zwei Tage vor seinem Tod hatte der Professor zu mir gesagt, er sei überzeugt, dass jeder Mensch wenigstens eine Geschichte in seinem Leben habe, von der er nicht wolle, dass jemand anderer sie zu hören bekomme, es gebe bei jedem ein Zentrum des Schweigens, ein Zentrum der Scham, an das er sich selbst kaum heranwage.

Als ich jung war von Norbert Gstrein, Seite 297

In Als ich jung war begleiten wir den Österreicher Franz. Die Kapitel wechseln zwischen seinen zwei Lebensschauplätzen. Dem Restaurant in Tirol, das früher seine Eltern betrieben haben und das nun sein Bruder wieder neu eröffnet hat. Und dem verschlafenen Nest in Wyoming in Amerika, in dem er 13 Jahre als Skilehrer arbeitete.

Im Restaurant seines Vaters wurden in seiner Jugend jeden Sommer zahlreiche Hochzeiten ausgerichtet, bei denen Franz von seinem Vater als Fotograf verpflichtet, die Brautleute ablichtete. Bei seiner letzten Hochzeit wird die Braut am nächsten Morgen mit gebrochenem Genick am Fuße eines Abhangs gefunden. Franz Aufbruch nach Amerika kurz darauf erscheint fast wie eine Flucht.

Nach und nach ergründet man zwar, wie Franz die Hochzeit der toten Braut erlebt hat, wie sein Leben in Wyoming aussah und wie er wieder nach Tirol zurückkehrt, dabei bleibt Franz aber stetig ein eher unzuverlässiger Erzähler, der vor sich selbst auf der Flucht zu sein scheint und sich mit vielem aus seiner Vergangenheit nicht beschäftigen will. Man weiß nie so ganz, ob das, was er dem Leser erzählt, die Wahrheit ist, ihr nur nahe kommt oder gar nicht stimmt. Sowohl in Amerika als auch in Tirol sieht Franz sich Gerüchten und Verdächtigungen ausgesetzt. Ob ich noch erfahre welche dieser Gerüchte tatsächlich stimmen, werde ich wohl auf den letzten Seiten sehen.

Wer sich übrigens lieber vom Autor als von mir überzeugen lassen möchte das Buch zu lesen: am 25. Oktober wird Norbert Gstrein im Rahmen der Literaturtage bei uns zu Gast sein, aus seinem Buch lesen und darüber sprechen.

Die Literaturtage starten dieses Jahr am 01. Oktober und bis zum 31. Oktober wird es insgesamt 12 Lesungen geben. Das gesamte Programm könnt ihr hier einsehen.

In Kürze könnt ihr das Buch auch bei uns in der Bibliothek ausleihen. Es durchläuft zur Zeit noch den Bestell- und Einarbeitungsprozess. 🙂

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Laut lesen

Naheliegend, dass man bei einer Lesung vor Publikum laut liest. Oder überhaupt wenn man jemandem vorliest. Aber ich lese manchmal auch nur für mich alleine laut, lese also nur mir selber vor.
Nun, die einfachste Erklärung ist: Ich spiele in meiner Freizeit Theater und trainiere mit dem lauten Lesen meine Stimme, meine Aussprache, meine Modulation. Das ist übrigens auch für Nicht-Schauspieler sinnvoll, denn jeder kommt mal in die Verlegenheit, dass er besonders laut, deutlich und ausdrucksstark reden muss – auf einer Bühne, am Rednerpult, in einem Schulungsraum, bei einem Vorstellungsgespräch oder bei einer Bibliotheksführung. 🙂 Da wollen wir dann doch klar, verständlich und vor allem nicht eintönig und verdruckst herüberkommen. Und jeder, der schon mal eine Nacht durchgegrölt hat, weiß, dass eine Stimme auch überanstrengt werden kann. Lautlesen ist wirklich ein gutes Stimmtraining, und eine trainierte Stimme wird nicht so schnell heiser.

Na ja, zumindest waren das die Gründe, warum ich mit dem lauten Lesen nur für mich selbst begonnen habe. Mittlerweile gehört das Lautlesen aber zu meinem Genusslesen dazu. Natürlich gibt es Bücher, bei denen mich einfach nur der Inhalt oder die Story interessiert, ich lese sie schnell, überfliege die Seiten womöglich sogar nur oder lese gar quer, d.h. ich überspringe viel und lese nur das für mich gerade wesentliche. Aber manche Texte zwingen, nein, verführen zum langsamen und aufmerksamen Lesen. Schön konstruierte Sätze, feine Metaphern, wechselnde Perspektiven, Mehrdeutigkeiten und Ironie – das macht das Lesen nicht unbedingt einfach. Aber zum Genuss. Es fordert zum Interpretieren und manchmal auch Experimentieren heraus. Dann spiele ich gerne mit Rhythmus und Geschwindigkeit, mit unterschiedlichen Stimmen bei den Dialogen, ich höre dem Klang der Sprache nach oder teste ihre Doppelbödigkeit. Lesegenuss, den ich mir buchstäblich auf der Zunge zergehen lasse.

Bei Dramentexten ist es ganz klar, dass man sie sprechen muss. Bei Lyrik auch, Lyrik muss man laut lesen und jedes Wort und jede Pause, ja jedes Satzzeichen ausprobieren, denn alles hat in einem Gedicht eine Bedeutung und beeinflusst Sprache, Sprechen und Wirkung. Lyrik ist zur Rezitation geschrieben.
Und manchmal überkommt es mich sogar bei gut formulierten Sachtexten und eben bei Erzählungen und Romanen – ich lese sie zumindest passagenweise laut. Das zwingt mich zur Langsamkeit, so manchen Abschnitt oder Satz muss ich sogar mehrfach lesen. Aber es ist eben auch ein intensives Lesen, bei dem ich spontan interpretiere oder verschiedene Interpretationen ausprobiere – und so die Schönheit der Sprache würdige, in der der Text verfasst ist, das Sprach-Kunstwerk.

Wir lesen laut!
Das ist das diesjährige Motto der Literaturtage Bielefeld. Im Vorwort des Programmheftes heißt es: „Die mündliche Überlieferung steht am Anfang aller Literatur. Geschichtenerzähler, Barden, manchmal waren es Schamanen oder gar Heilige, haben in vielen Kulturen ihre Kenntnisse und Phantasien vorgestellt …“. Literatur und Theater haben also durchaus die gleichen Vorläufer. Das geschriebene Wort und die Rezitation gehören zusammen.

Wir lesen laut!
Das Motto hat sogar ein Ausrufezeichen. Da ist nicht nur das Vorlesen während der zwölf Veranstaltung im Oktober gemeint. Das ist auch ein Statement: Wir geben der Kunst des Erzählens eine Stimme und wir wollen die Schönheit der Sprache genießen und feiern – gerne gemeinsam mit Euch.

Das vollständige Programm zu den 24. Bielefelder Literaturtagen findet Ihr hier.

HilDa

Mandarinen-Streuselkuchen

Auf der Suche nach neuen Rezepten habe ich mir vor kurzem das Backbuch Süßer Zauber ausgeliehen. Das erste Rezept, das ich ausprobiert habe, war direkt sowohl einfach als auch lecker:

Zutaten für den Teig:

  • 230 g weiche Butter
  • 280 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 2 Eier
  • 700 g Mehl
  • 4 Teelöffel Backpulver

Zutaten für den Belag:

  • 5 Dosen Mandarinen (jeweils 175 g)
  • 5 Becher Schmand (jeweils 200 g)
  • 150 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillepuddingpulver

Die Mandarinen in einem Sieb abtropfen lassen.
In einer Rührschüssel die weiche Butter mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig rühren. Nacheinander die Eier dazugeben und unterrühren. Anschließend Mehl und Backpulver zum Teig geben und mit dem Knethaken der Rührmaschine/des Handrührgeräts zu einem Teig verarbeiten.

Etwa ein Drittel des Teigs für die Streusel zur Seite stellen. Den restlichen Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen (nach Bedarf eine Teigrolle oder ein Glas zur Hilfe nehmen).

Für den Belag den Schmand (diesen kann man auch zum Teil durch Magerquark ersetzen, dann wird der Kuchen nicht ganz so mächtig), den Zucker und das Puddingpulver in eine Schüssel geben und gut verrühren. Die abgetropften Mandarinen dazugeben und alles nochmal kurz durchmixen.

Die Creme nun gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Den beiseite gestellten Teig als Streusel auf der Creme verteilen.

Den Kuchen in den vorgeheizten Backofen (175 °C, Heißluft) schieben und dort auf mittlerer Schiene eine Stunde verweilen lassen.

Guten Appetit! 🙂

Weitere Backbücher findet ihr am Standort Xeo 242.

lga

Reingehört #1

Habt ihr euch mal gefragt, was bei uns insgesamt am häufigsten ausgeliehen wurde? Wir haben es nachgeschaut: Es ist Pink Floyd – The dark side of the moon mit 739 Ausleihen. Wann die CD gekauft wurde, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Es muss aber zwischen 1993 und 1997 gewesen sein.
Pink Floyd ist hier sogar ein weiteres Mal vertreten: Das Album Ummagumma belegt unter den Musik-CDs Platz 4 mit insgesamt 651 Ausleihen.

Jetzt haben einige der Rock/Pop-CDs mit den meisten Ausleihen Verstärkung bekommen mit neuen Exemplaren.

Juliane