Olga Tokarczuk: Die Jakobsbücher

Literaturtage Bielefeld 2019: Wir lesen laut!

Den einen galt er als Weiser und Messias, den anderen als Scharlatan und Ketzer. Eine der bedeutendsten Figuren des 18. Jahrhunderts ist er allemal: Jakob Frank, 1726 im polnischen Korolówka geboren, 1791 in Offenbach am Main gestorben. Als Anführer einer mystischen Bewegung, der Frankisten, war Jakob fest entschlossen, sein Volk, die Juden Osteuropas, endlich für die Moderne zu öffnen; zeit seines Lebens setzte er sich für ihre Rechte ein, für Freiheit, Gleichheit, Emanzipation. Tausende Anhänger scharte Jakob um sich, tausende Feinde machte er sich. Und sie alle, Bewunderer wie Gegner, erzählen hier die schier unglaubliche Lebensgeschichte dieses Grenzgängers, den es weder bei einer Religion noch je lange an einem Ort hielt. Es entsteht das schillernde Porträt einer kontroversen historischen Figur und das Panorama einer krisenhaften Welt an der Schwelle zur Moderne. Zugleich aber ist Olga Tokarczuks ebenso metaphysischer wie lebenspraller Roman ein Buch ganz für unsere Zeit, stellt es doch die Frage danach, wie wir uns die Welt als eine gerechte vorstellen können – ein Buch, das Grenzen überschreitet.
Olga Tokarczuks neuer Roman ist voll skurrilem Witz, voller Welterkenntnis.

„Von der Größe eines W. G. Sebald.“ (Annie Proulx)

1962 geboren, studierte Olga Tokarczuk in Warschau Psychologie, lebt im südpolnischen Eulengebirge und ist heute eine bedeutende europäische Schriftstellerin des magischen Realismus. Den Man Booker International Prize 2018 erhielt sie für ihren Roman, der auf Deutsch unter dem Titel „Unrast“ erschien.
Meine Kollegin hat den Unrast vor kurzem gelesen, ihr Blogbeitrag dazu hier.

Am 10.10.2019 verkündete die Schwedische Akademie in Stockholm, dass Olga Tokarczuk den Nobelpreis für Literatur 2018 erhält.

Unsere Katalogdaten zu den Werken von Olga Tokarczuk findet Ihr hier und die Literaturliste zum Ausdrucken als PDF Tokarczuk

Der Kampa-Verlag bietet ein berührendes Video-Porträt der Autorin an.

Donnerstag, 10. Oktober, 20 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Übersetzer: Dr. Lothar Quinkenstein
Lesung der deutschsprachigen Texte: Dr. Barbara Frey
Moderation: Klaus-Georg Loest
Musikalische Begleitung: Axana Derksen, Gesang und Flügel
Eintrittspreis: 8,– €, ermäßigt 6,– €, Dauerkarte 50,– €

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