Als Mitglied des Social Media Teams mache ich häufiger auch mal etwas außerhalb der normalen Arbeitszeiten. Aber dieser Donnerstag sollte mein erster offiziell angemeldeter HomeOffice-Tag sein. Mein selbstgesteckter Auftrag: mindestens ein vorzeigbarer Blogbeitrag. Themen hatte ich genug. Aber keine Idee für die Umsetzung. Jeder Satz war so trocken oder viel zu geschwurbelt; ich habe irgendwas geschrieben und gleich wieder alles gelöscht. Zu keinem der drei Themen wollte etwas gelingen, der Bildschirm blieb leer. Aber vielleicht sollte ich einfach über ein Buch schreiben. Da war doch dieses Bilderbuch, das meine Freunde und mich sehr amüsiert hatte. Gut, ich hatte das Buch selbst nicht bei mir zu Hause, aber darüber würde ich doch wohl auch ohne schreiben können. Was soll ich sagen, am Ende hatte ich drei ganze Sätze auf dem Papier.

Tja
Drei Sätze, ein bisschen Getwittere und ein wenig Fachlektüre bequem auf dem Sofa – damit war ja wohl ein ganzer HomeOffice-Tag kaum zu rechtfertigen.
Okay, muss ich ja niemandem erzählen. 😏
Am Wochenende drauf habe ich mir den Textentwurf dann doch noch einmal vorgenommen. Mittlerweile hatte ich das Buch zu Hause, konnte dem Text wenigstens noch ein Foto hinzufügen. Aber mehr wollte wieder nicht gelingen. Nun, ich hatte kein schlechtes Gewissen; wie gesagt, da lässt sich anderes aufrechnen.
Am Sonntagabend habe ich dann etwas „herumspintisiert“, wie meine Großmutter zu sagen pflegte. Beim Baden. Es ging gar nicht um das Blog, es waren mehr so unausgegorene Spielideen für ein Theaterseminar, allerdings angeregt durch die Sprachspielereien in dem Bilderbuch. Einige Ideen habe ich tatsächlich nutzen können, um den Blogbeitrag über das Kinderbuch noch etwas zu ergänzen.
Und ebenfalls am gleichen Sonntagabend sind die Textentwürfe zu drei weiteren Blogbeiträgen fertig geworden. Auf einmal fluppte es. Egal, dass es nach Mitternacht wurde.
HomeOffice läuft anders. Zum einen stehen nicht die gleichen Mittel wie am Arbeitsplatz zur Verfügung. Auf der anderen Seite lässt sich gerade kreative Arbeit nicht nach Dienstplan erzwingen. Aber genau das ist das Gute. Zu Hause kann ich nicht das gleiche machen wie in meinem Büro, aber ich kann anders arbeiten, und diese Freiheiten kommen gerade dem Schreiben, dem Ideensammeln, überhaupt den nur scheinbar unproduktiven Kreativarbeiten sehr entgegen.
Das ist eigentlich keine neue Erfahrung. Aber zum ersten Mal seit langem wird das anerkannt und angerechnet. Bisher waren Schreibblockaden im Büro eben Pech, dann kam halt kein Text zustande oder nur ein mühsam zusammengestückelter. Und wenn eine Inspiration außerhalb der Dienstzeit kam, war es halt auch Pech – oder eben eigene Sache, wenn man Freizeit zum Schreiben, Fotografieren, Planen, Brainstorming usw. einsetzte.
Natürlich ist HomeOffice kein Selbstzweck, trotz der Freiheiten, die man sich dabei gönnen kann, dient es nicht dem Vergnügen. Andererseits kann man ja schlecht eine Badewanne für mich in unsere Büros einbauen. Oder eine Radbahn, weil mir die besten Ideen sowieso beim Fahrradfahren kommen, ach ja, manchmal auch bei der Gartenarbeit oder gar beim faulen Vor-sich-hin-Dösen, beim Waldspaziergang, …
Ja genau, das ist’s: Ich will meinen eigenen Dienstwald!
HilDa
Gute Idee so ein Dienstwald. Mit Open-Air-Bibliothek geöffnet nur bei Sonnenschein.
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Machen wir’s so!;)
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