Bibliotheksgeschichte(n) – Das Bücherverzeichnis

Wie haben die Leser unserer Bibliothek vor 100 Jahren bestimmte Bücher finden könne? PCs gab es damals bekannterweise noch nicht. Beim Stöbern durch die Regale in unserem kleinen Museum fiel mir ein ziemlich altes Buch auf. Es entpuppte sich als ein Nachtrag von 1920 zu einem Bücherverzeichnis:

Zugegeben – ein bisschen habe ich im Nachhinein recherchieren müssen, was ein Bücherverzeichnis überhaupt ist (obwohl ich mir das schon irgendwie dachte, der Name spricht ja für sich). Also bin ich in die Magazinräume gestiefelt und habe mir das Hauptwerk von 1915 angesehen:

Überraschung, es sieht nicht viel anders aus, es ist nur fünf Jahre älter als der Nachtrag. Nun, was ist denn überhaupt ein Bücherverzeichnis?

Diese Kataloge haben die Form eines großen Buches, in dem die Werke einer Bibliothek nacheinander aufgeführt sind. Die Titel wurden in alten Verzeichnissen per Hand eingetragen. Zur Eröffnung der Bielefelder Bücherei 1905 erschien bereits das erste Verzeichnis mit 94 Seiten. Nach zehn Jahren hatte es 472 Seiten und bis 1930 wurden drei Nachträge herausgegeben. Und so sah eine Seite aus der Rubrik „Geographie und Reisen“ darin aus:

Wie ihr sehen könnt, ist da nicht wirklich Platz für Änderungen oder Nachtragungen. Also wurden an manchen Stellen Zettel zwischen die Seiten gelegt, auf denen weitere Bücher vermerkt werden konnten. Wurde nun ein Nachtrag gedruckt oder handschriftlich verfasst, bekamen die Bücher auf den Zetteln auch einen Platz im Katalog.

kwk

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