
Es sollte eigentlich eine ganz normale Wanderung werden. Ein paar Meilen auf dem Appalachian Trail in Maine mit ihrer Familie. Wenn sich ihre Mutter und ihr Bruder nur nicht ununterbrochen streiten und sie dabei gar nicht mehr bemerken würden. So schlägt sich die neunjährige Trisha unbemerkt in die Büsche, um mal kurz auszutreten. Ein Platz nicht zu nah am Weg, wo sie keiner sehen kann, soll es sein. Und wenn sie dann einfach hier vorne eine Abkürzung nimmt sollte sie ruckzuck wieder zurück auf den Weg finden. Und so verirrt sich Trisha im Wald.
Wir folgen ihr nun, wie sie umher irrt. Wie sie versucht nicht in Panik zu geraten. Wie sie in Panik gerät. Wie sie Strategien entwickelt. Welche Richtung schlägt sie am besten ein? Wie kommt sie an Essen und Trinken? Und natürlich erleben wir ihre Ängste. Was geht ihr nachts, im dunklen Wald, ganz allein, durch den Kopf? Und was ist es, das sie im dunklen hört? Einbildung? Etwas ganz reales? Oder doch etwas viel düstereres?
Immerhin hat sie eine Sache mit der sie sich ablenken kann: Baseball. Sie ist großer Fan und so folgt der Aufbau des Buchs dem Ablauf eines Baseballspiels und ist in Innings unterteilt. Ich habe von Baseball und Innings zwar rein gar keine Ahnung, das war aber ohnehin nur der Rahmen für die Handlung. Ob ich Baseball nun verstehe oder nicht tut der Geschichte keinen Abbruch.
Nun könnte man meinen, dass dieses Buch bald langweilig wird: Mädchen läuft durch Wald, mehr passiert ja eigentlich nicht. Aber der tiefe Einblick in Trishas Gedankenwelt, dem wir folgen, trägt ohne Probleme durch die gesamte Geschichte.
Das Buch gibt es bei uns als eBook in der Onleihe oder vor Ort als Hörbuch auszuleihen.
lga