Literaturtage Bielefeld 2022
„Von der Wandelbarkeit des Erinnerns“
– – – Leider abgesagt – – – Leider abgesagt – – –
Leider muss die Lesung mit Natascha Wodin am 28.10.22 krankheitsbedingt ausfallen.
Sie können Ihr gekauftes Ticket in einen gleichwertigen Gutschein umwandeln.
Den Gutschein erhalten Sie als Mail an Ihre E-Mail-Adresse, die Sie bei der Buchung angegeben haben.
Er ist bis zum 31.12.2023 für Lesungen in der Stadtbibliothek Bielefeld (ausgenommen sind Lesungen der Literarischen Gesellschaft) gültig.
Sie können innerhalb von vier Wochen, also bis zum 22. November 2022, den bezahlten Betrag erstattet bekommen.
Falls Sie eine Erstattung wünschen melden Sie sich bitte unter folgender E-Mail-Adresse stadtbibliothek.events@bielefeld.de und geben Ihren Namen und Ihre IBAN an.
Wir entschuldigen die Unannehmlichkeiten und bitten um Ihr Verständnis!
„Später sollte sie von sich sagen, dass sie von Beruf Leserin sei.“

Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben − ihr letzte Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Jobs als Putzfrau zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Für Natascha Wodin ist es, als würde sie von ihrem Schicksal erneut eingeholt. Im Heimweh dieser Ukrainerin, mit der sie mehr und mehr eine Freundschaft verbindet, erkennt sie das Heimweh ihrer Mutter wieder, die daran früh zerbrochen ist. Jetzt, Jahre später, zeichnet sie mit verhaltener, tief anrührender Poesie das Porträt von Nastja, einer kämpferischen Frau.
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth geboren, wuchs erst in deutschen DPLagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf.
Für ihren Roman „Sie kam aus Mariupol“ bekam Natascha Wodin den Alfred-Doblin-Preis Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Hilde- Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. In diesem Jahr erhielt sie für „Nastjas Tränen“ den renommierten Joseph-Breitbach-Preis.
(Text aus dem Programmheft zur Veranstaltungsreihe)
Die ausleihbaren Werke von Natascha Wodin findet Ihr in unserem Online-Katalog.
Hier auch eine Literaturliste zum Download oder Ausdruck als PDF
Eine Auswahl Rezensionen und Gespräche über das Buch haben wir hier verlinkt:
- Rezension von Helmut Böttiger in der SZ
- Buchkritik von Katharina Borchardt in SWR 2
- Christel Wester besprach den Roman im Deutschlandfunk (Audio 5:50 Min.) und das Hörbuch für den WDR
- Ursula März rezensierte im Deutschlandfunk Kultur (Audio ca. 5:15 Min.)
- Eine Buchbesprechung für das Online-Rezensionsforum Literaturkritik.de schrieb Dietmar Jacobsen.
- Cornelia Geißler für die Frankfurter Rundschau
- Peter Mohr schreibt im Online Kulturmagazin TITEL kulturmagazin®
- Natascha Wodin im Gespräch mit Frank Meyer für Deutschlandfunk Kultur (Audio 10:30 Min.)
Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 UhrModeration: Angelika TellerMusikalische Begleitung: FLUZ (Nele Immer, Nils Rabente)Eintrittspreis: 10,– €, ermäßigt 6,– €, Livestream 5,– €
In Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Bielefeld, e.V.
Zum Online-Ticketverkauf
Zur Livestream-Buchung