Alois Hotschnig: Der Silberfuchs meiner Mutter

Literaturtage Bielefeld 2022

„Von der Wandelbarkeit des Erinnerns“

„(…) ich fantasiere, ich muss fantasieren, aber es ist möglich, sonst wäre es auch kein Roman.“

(Alois Hotschnig)

Roman "Der Silberfuchs meiner Mutter" von Alois Hotschnig zusammen mit dem Programmheft der Literaturtage Bielefeld 2022 auf einem silbergrauen Tuch

Im Jahr 1942 fährt eine Norwegerin nach Vorarlberg. Sie ist schwanger. Eigentlich wollte sie hier ein neues Leben beginnen mit ihrem Verlobten, einem Wehrmachtssoldaten. Doch alles kommt anders, für sie und für ihren Sohn, Heinz. Schlimmer. Ein großartiger Roman über einen Menschen, der sich nicht brechen lässt. Und die berührende Liebeserklärung eines Sohnes an seine Mutter.

Das einzige, was Heinz Fritz mit Gewissheit von seiner Mutter weiß, sind die Stationen ihrer ersten langen Reise: Oslo – Kopenhagen – Berlin – München – Hohenems. Verbürgt ist sie durch ein Schriftstück, das er sein Leben lang bei sich trägt: ein Dokument des SS-Lebensborn. Die Norwegerin hat sich mit dem Feind eingelassen. Und sie hat dem Falschen vertraut. Denn als sie in Österreich ankommt, wird sie nicht willkommen geheißen von der Familie ihres Verlobten, sondern abgewiesen. Zurück kann sie auch nicht, denn in Norwegen gilt sie nun als Kollaborateurin. In einer großen, kompromisslosen Selbstbefragung versucht ihr Sohn, der Erzähler des Romans, die Rätsel seiner Herkunft zu lösen, die Wahrheit über seine Eltern freizulegen. Es ist eine Spurensuche, an deren Ende sich noch einmal alles dreht. Und eine zweite, „hellere“ Version der düsteren Geschichte aufscheinen lässt.

Alois Hotschnig, in Kärnten geboren, lebt als freier Autor in Innsbruck. 1992 wurde er beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt mit dem Preis des Landes Kärnten ausgezeichnet. Weiterhin erhielt er für seine Romane, Erzählungen und Theaterstücke zahlreiche Preise u.a. den Anna-Seghers-Preis, sowie den Erich-Fried-Preis.

(Text aus dem Programmheft zur Veranstaltungsreihe)

Am 2. Oktober 2022 erhielt Alois Hotschnig den Christine Lavant Preis. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt „Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die im Sinne Christine Lavants in ihrem literarischen Schaffen einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen“ (aus dem Statut zum Preis).


Das Werk von Alois Hotschnig findet Ihr im Bestand der Stadtbibliothek, alle Daten dazu im Online-Katalog.

Eine Literaturliste haben wir auch zum Herunterladen oder Ausdrucken als PDF [141 KB]:

Eine Auswahl Rezensionen und Gespräche über den Roman haben wir hier verlinkt:

  • Carsten Otte hat für den SWR eine Buchkritik verfasst: Audio und Text.
  • Vor allem in österreichischen Medien wurde der Roman ausführlich besprochen, zum Beispiel in der NZZ von Paul Jandl, in der Wiener Zeitung von Markus Bundi und Ronald Pohl für Der Standard.

Freitag, 7. Oktober, 20 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Moderation: Dr. Jochen Rath
Musikalische Begleitung: Henning Rice, Klavier und Ismail Özgentürk, Saxophon
Eintrittspreis: 10,– €, ermäßigt 6,– €, Livestream 5,– €

Zum Online-Ticketverkauf

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