Nutzt ihr Instagram? Ich bin zwar angemeldet, aber schaue nur ab und zu mal rein. Letztes Jahr hatte ich mich sogar ganz abgemeldet, weil mich diese ganzen perfekten Bilder von perfekt aufgeräumten Häusern nur noch genervt haben. Deshalb einmal die Reißleine gezogen. Mittlerweile bin ich wieder da, sehe aber vieles nun aus einem anderen Blickwinkel. Und dabei ist mir einiges aufgefallen… zu einer Sache muss ich dringend etwas schreiben. Ich bleibe bei den Häuser-Accounts und nehme mir den Hauswirtschaftsraum vor.
Ich kenne noch die typische Waschküche meiner Großeltern im Keller. Mit Waschmaschine(n) und einer alten Schleuder. Der Boden ist gefliest und in der Mitte befindet sich tatsächlich ein kleiner Abfluss, falls mal was passiert… Immerhin wird mit Wasser gearbeitet. Auch ein kleiner Kohleofen hat seinen Platz und quer durch den Raum hängen lange Wäscheleinen. Selbstverständlich gibt es dort auch ein altes Waschbecken. So war das.
In den Hauswirtschaftsräumen der Generation von mir ist von der Waschküche oft nur noch die Waschmaschine geblieben. Standen früher die Vorräte in einer extra Speisekammer, sind sie heutzutage auch oft in diesem Raum untergebracht. Damals war eben mehr Vorratshaltung als heute. Der Boden hat oft denselben Design-Belag wie der in den übrigen Wohnräumen und einen Abfluss sucht man dort vergebens, die Wände sind hell gestrichen und oft nicht mehr gefliest. Und was sich dort an Suppendosen, Toilettenpapier und ähnlichem befindet, ist besser sortiert und verstaut als in jedem Supermarkt. Ich staune immer wieder. In solchen Räumen kann man echt wohnen. So freundlich sehen sie aus. Hier und da sind oft sogar kleine Deko-Elemente versteckt – nette Schilder mit der Aufschrift „Laundry“, dekorative Hocker mit blumengefüllten Vasen drauf (echt jetzt? Oder ist das wieder nur fürs Foto dahin gestellt?) und so weiter. Bei mir ist die einzige Deko das Bügelbrett. Das benutze ich so gut wie nie und es macht sich echt gut in seiner Ecke. Ich kann zumindest sagen, ja, ich habe eins. 🙂
Meine Gedanken schwirren weiter. Vermutlich ist es auch die Bauweise. Oft wird ohne Keller gebaut bzw. die Häuser sind nicht mehr so riesig wie früher. Da muss dann eben alles zusammen in einen Raum, Heizungsanlage, Waschmaschine (+Trockner), Wasserkisten, Vorräte, Wäsche… und seit neuestem noch die Elektronik für die Solaranlage auf dem Dach. Ganz schön viel. Ich weiß noch, dass unsere Architektin damals der Meinung war, man bräuchte keinen großen Hauswirtschaftsraum und ich ihr wirklich jeden Quadratmeter abgerungen habe (manchmal sollte man eben doch auf die Kunden hören). Und er könnte wirklich noch einen oder zwei Quadratmeter mehr haben. Immerhin waren wir damals auf einer Wellenlänge, was das Schmutzwasserbecken angeht. Wir alle wollten eins. 😉 Also Leute, falls ihr bauen wollt – plant ein bisschen Platz ein.
Nun aber zurück zu den Räumen, die direkt aus einem Katalog gesprungen sind. Der Trend geht scheinbar jetzt dahin, im Obergeschoss einen Raum mit Waschmaschine und Trockner zu haben. Weil sich dort die Schlafräume befinden, in denen die Wäsche anfällt. Klingt erstmal ok. Aber ich bin der Typ „wann immer es geht, Wäsche draußen aufhängen“ und freue mich, einen direkten Zugang zum Garten zu haben. Und mir ist das mit dem Wasser nicht geheuer. Gut, im Bad oben können auch Wasserschäden passieren, ganz klar. Was seht ihr das?
Und nun möchte ich zum Ende kommen mit diesem Blogartikel der anderen Art. 🙂 Mir gefallen diese Raum-Träume durchaus. Warum sollte man diesen Raum vernachlässigen – er ist schließlich ziemlich wichtig. Gut, Deko-Zeug oder „Stehrümmchen“ brauche ich dort trotzdem nicht. Aber schön anzuschauen ist es. Nur nicht zu viele Gedanken dazu machen, wenn es bei einem selber nicht so ausschaut ^^‘ . Bei Gesprächen sagt man „in ein Ohr rein, aus dem anderen wieder raus“. Wie kann man das auf Fotos übertragen? „In ein Auge rein, aus dem anderen wieder heraus“? Etwas besseres fällt mir nicht ein.
Aber so könnte ich quasi eine Tour durch das ganze Haus machen. Instagram liefert echt gutes Material für Überlegungen, die dann niedergeschrieben werden wollen. Ob ihr lieben Follower das lesen wollt, ist ja nochmal eine ganz andere Sache… 😉
Ich poste jetzt KEIN Foto von meinem HWR, ihr würdet enttäuscht sein. Der ist nämlich eher funktional ausgestattet. Heißt: Ohne Blumen. Die hätten nur auf dem Trockner Platz. Oder auf der Heizungsanlage. Kommt beides nicht so gut. Dafür mit Bügelbrett und der Rasenmäher-Roboter wäre auch dabei. Der überwintert dort nämlich. Also nicht auf der Heizung, aber in dem Raum. #mehrRealitätbitte 🙂
kwk
Das Haus, in dem ich mit meiner Familie wohne, ist aus den 60er Jahren. Da gab es noch eine Waschküche mit gemauertem Ofen und einem Kupferkessel für die Kochwäsche. Alles gefliest und mit Abfluss im Boden. Also die Zeit vor einer elektrischen Waschmaschine. Wir nutzen den Raum als Arbeitsraum, ich habe da die alte Abwasch und einen E-Herd stehen, die Pufferspeicher der Heizung haben da ihren Platz gefunden. Eine alte Anrichte mit Oberkästen habe ich da auch. Die Waschmaschine steht ums Eckt, die Vorräte habe ich in einem eigenen Kellerraum. In den letzten Jahren ist die Waschküche ein bisschen zur Sommerküche geworden, weil wir gleich draußen im Garten und beim Griller sind, und ich das Grillzubehör und Geschirr für draußen hier untergebracht habe. Ich versuche, meine Waschküche etwas freundlicher zu halten, aber instagram-tauglich ist sie deshalb trotzdem nicht.
Was die tollen Fotos anbelangt – ich mache gerne schöne Fotos von meinen Broten oder wenn ich etwas Besonderes Koche. Dafür braucht man nicht viel Platz. Und kein Mensch sieht, dass die Küche rundum ausschaut wie Sau. Also ich bin da immer skeptisch. 😉
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Genau, die Szenerie hinter dem Foto bekommt keiner zu sehen 😉
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