Mittendrin Mittwoch #50

„Hinkston, Lustig – ich könnte Ihr Vater sein. Ich bin gerade achtzig geworden, 1950 in Illinois geboren. Durch Gottes Gnade und dank einer Wissenschaft, die es in den letzten fünfzig Jahren fertiggebracht hat, einige alte Männer wieder jung zu machen, bin ich jetzt hier auf dem Mars, kaum erschöpfter als die Übrigen, aber unendlich misstrauischer. Die Stadt da draußen sieht sehr friedlich und kühl aus und ähnelt Green Bluff in Illinois so sehr, dass es mir fast Angst macht. Sie ähnelt Green Bluff viel zu sehr.“ Er wandte sich an den Funker. „Teilen Sie der Erde mit, dass wir gelandet sind. Das ist alles. Sagen die, dass wir morgen einen kompletten Bericht durchgeben.

Die Mars-Chroniken von Ray Bradbury, Seite 77

Die Mars-Chroniken von Ray Bradbury thematisieren eine Kolonisierung des Mars. Erschienen ist der Roman 1950 und spiegelt somit Ängste und Vorstellungen der US-Amerikaner zur damaligen Zeit wieder. Ich bin auch kurz über die Beschreibung des Marshimmel als blau gestolpert, habe mich dann vom Impressum aber mal über das Erscheinungsjahr aufklären lassen.

Ansonsten hat mich das Buch direkt in seinen Bann geschlagen. Bisher habe ich über zwei erste Erkundungsmissionen zum Mars gelesen. Es war wahnsinnig spannend, auf welche Art und Weise diese jeweils durch die Interaktion mit den Marsbewohnern gescheitert sind. Ich bin mal gespannt, ob die dritte Mission, bei der ich gerade angelangt bin, mehr Erfolg haben wird.

Insgesamt umspannt das Buch die Jahre 1999 bis 2026. Das Marsbewohner und Menschen über diesen Zeitraum friedlich miteinander auskommen bezweifle ich gerade irgendwie, ich lasse mich mal überraschen, wie das Ganze ausgeht.

Das Buch könnt ihr bei uns auf deutsch oder englisch ausleihen, die genauen Infos findet ihr hier.

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

 

Mittendrin Mittwoch #17

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: den „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Er schaute sich grimmig um. Überall Steine. Ein Planet der milliardenfach von Trümmern getroffen worden war. Und die Meteoriten fielen immer noch. Eines Tages würde eine der Städte einen Treffer erhalten. Er wandte sich um und blickte zurück. Nicosia sah wie ein in der Dämmerung leuchtendes Aquarium aus. Es würde keine Vorwarnung geben, alles würde sofort zertrümmert werden: Wände, Fahrzeuge, Bäume, Körper. Die Azteken hatten geglaubt, dass die Welt auf eine von vier Arten enden würde: Erdbeben, Feuer, Überschwemmung oder vom Himmel fallende Jaguare. Hier wird es kein Feuer geben. Auch kein Erdbeben und keine Flut, dachte er. Die Jaguare werden kommen.

Roter Mars von Kim Stanley Robinson, Seite 28

Während Frank Chalmers im Zitat darüber nachdenkt, wie die Städte des Mars durch Meteoriteneinschläge zerstört werden könnten, merkt man schon auf den ersten Seiten, dass das bei weitem nicht das eigentliche Problem ist. Das eigentliche Problem sind nämlich die Menschen, die dabei sind auf dem Mars eine neue Gesellschaft aufzubauen, ganz anders und natürlich besser als auf der Erde. So preist es zumindest einer der ersten Siedler des Mars in einer Rede an neue Marsbewohner an.

Es sind nur ein paar Seiten, die ich bisher gelesen habe aber die schaffen schon eine interessante Atmosphäre. Ich erwarte ja eher so eine abenteuerliche begeisterte Stimmung wenn ich an eine mögliche Marsbesiedlung denke. Hier wirkt das Ganze eher beklemmend. Die Besiedlung des Mars steht scheinbar noch ganz am Anfang aber schon entspinnen sich Konflikte und Intrigen unter den Siedlern.

Da kann ich mich wohl ziemlich gespannt an die restlichen 800 Seiten machen.

lga