Wir schreiben das Jahr 2019. Endlich haben wir mal wieder einen Urlaub gebucht. Der erste mit Kind. Eine Mini-Kreuzfahrt soll es werden.
Wir schreiben das Jahr 2020. Wir stornieren den Urlaub. Wegen der C-Sache.
Wir schreiben das Jahr 2023. Wir buchen den ersten Urlaub seit der C-Sache. Der erste mit zwei Kindern.
Dann vor Ostern heißt es: „Leinen los!“ 🙂 Unser erstes Abenteuer auf See wartet auf uns, Eine Mini-Kreuzfahrt nach Holland und England. Das große Kind hat schon Wochen vorher darauf bestanden, sich fast jeden Abend den Schiffsrundgang bei Youtube anzuschauen. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. 😉
Gestartet sind wir in Hamburg mit der „AidaLuna“. Aus der „Aida“-Serie ist das ein kleineres Exemplar, für die paar Tage aber vollkommen ausreichend. Das Wetter war kühl, windig und regnerisch, aber trotzdem haben wir gleich draußen das Schiff erkundet. Für die Kinder hatte ich neben Regenhosen tatsächlich die Schneehosen eingepackt, das war keine schlechte Entscheidung. Und auch wir Erwachsenen waren mit Winterjacke und Mütze gut gewappnet.
Es sind ja immer alle Leute am Essen interessiert, daher hier kurz die Restaurant-Situation: Es gibt Büffet-Restaurants („Marktrestaurant“ und „Weite Welt-Restaurant“), à la Carte- Restaurants, eine Sushi-Bar, ein Steakhaus und ein Edelrestaurant. Wir haben in den Büffet-Restaurants immer einen Platz bekommen, man sollte sich allerdings rechtzeitig anstellen. Ich hätte gern die Pizza in der Pizzeria probiert, allerdings war es dort immer so voll, dass man mindestens eine halbe Stunde warten musste. Und das ging mit den Kindern nicht. Übrigens schlossen die beiden Racker in „unserem“ Büffet-Restaurant schnell Freundschaft mit den netten Bediensteten. Toll war die „Almhütte“. Wie der Name schon sagt, konnte man dort Leberkäse, Käsespätzle und Co. bekommen. Geschmeckt hat es uns überall.



Unser erster Stopp hieß Ijmuiden. Das ist ein Ort an der niederländischen Küste und eigentlich kommt man mit dem Bus gut nach Amsterdam. Das hatten wir auch vor, ich hatte sogar eine Karte für die Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum. Leider leider betrug unsere Fahrtzeit anstelle von 40 Minuten fast 2 Stunden. Eine Baustelle mit Umleitungen und Stau war die Ursache. In Amsterdam sind wir dann gar nicht mehr ausgestiegen, was sollten wir in den verbliebenen 20 Minuten denn machen? Deshalb an dieser Stelle wirklich NULL Bilder aus Amsterdam geschweige denn Eindrücke von der ausverkauften Ausstellung… Die Rückfahrt betrug dann die angekündigten 40 Minuten. Wir waren alle sehr verärgert, diese große Baustelle war bestimmt nicht erst seit einem Tag da und das Busunternehmen war ein niederländisches. Die hätten es eigentlich besser wissen müssen. Umleitungen waren schließlich ausgeschildert. Der Tag endete dann auch noch mit Seegang, mir ging es beim Abendessen leider nur halbwegs gut und ich entwickelte ein mittleres Grauen vor der Nacht. Aber Seeluft macht müde und ich bin sehr schnell eingeschlafen und nix ist passiert. 🙂
Am nächsten Morgen erwachten wir in Dover. Einen besseren Blick aus der Kabine hätte man sich nicht wünschen können! 🙂 Nach dem Drama am Vortag waren wir sehr froh, keine Transfers oder Ausflüge gebucht zu haben. Wir marschierten selber in die Stadt, unser Ziel war Dover Castle. Das kleine Kind schlief im Buggy und der große bekam seine erste Burg zu sehen und entwickelte ein großes Interesse an dem alten Leuchtturm und überhaupt an alten Gemäuern. Begleitet vom englischen Nieselregen erkundeten wir das riesige Gelände und waren erstaunt, dass es so leer war… wir hatten quasi alles für uns. Ab und an hat man mal ein paar Menschen getroffen, aber viele waren es nicht. Selbst unser Buggy stand im „Buggy Park“ einsam und verlassen da. Einmal wartete ich auf den Rest meiner Familie, schaute abwechselnd auf ein Gebäude auf dem Gelände und auf meinen Plan- da schritt ein älterer Angestellter auf mich zu und fragte mich lächelnd „Are you lost?“ Scheinbar sah ich wohl verloren und planlos aus, ich fand es toll das er mir helfen wollte.
Mittags stiefelten wir den Berg wieder hinunter und es gab ein standesgemäßes Mittagessen bei einer bekannten Burgerkette. ;-). Die Innenstadt von Dover ist nicht erwähnenswert. Also auf zum Kiesstrand. Dort konnten die Kinder Steine sortieren und wir konnten unseren Füßen eine kleine Pause gönnen. Wenn ihr auf die einzelnen Fotos klickt, könnt ihr die inklusive Bildunterschrift ansehen.






Und dann hatten wir nur noch den Seetag vor uns. Hui, war das vormittags windig! Auf Deck konnten wir nicht gut spazieren gehen, die oberen Bereiche waren sogar geschlossen. Aber die Sonne schien und verbreitete trotzdem gute Laune. Also erkundeten wir einfach nochmal das Schiff. Mein Mann übernahm das Kinderhüten im KidsClub, so hatte ich auch mal die Gelegenheit mich irgendwo mit meinem Buch hinzusetzen und ein paar Seiten zu lesen. Nachmittags konnten wir zum Glück nach draußen. Bei schönstem Sonnenschein entspannten wir ein bisschen auf dem Pooldeck. Abends gab es dann eine Show, in der Musicalhits zum besten gegeben wurden. Dem Großen war es zu laut, der wollte woanders hin aber der kleine Kerl war sehr fasziniert. Also blieb ich eine Weile mit ihm auf dem Arm dort – wir schlossen übrigens wieder Freundschaft mit einem weiteren Angestellten… In der Kabine angekommen stellten wir fest, dass wir den Rest der Show über den Fernseher verfolgen konnten. Also wurden an diesem Abend die Zähne vor dem Fernseher geputzt. 😉
Am nächsten Tag begrüßte uns Hamburg dann mit Sonnenschein. Ein letztes Mal frühstücken und dann ging es auch schon wieder an Land und in Richtung Heimat. Ein gelungener Kurzurlaub (Wenn ich nicht an Amsterdam denke). 😉
kwk