
Diese Worte findet man oft als Einleitung für Märchen – uns dienen sie nun als Titel einer Ausstellung. Ab heute könnt ihr diese Ausstellung, in der es 111 historische Märchenbücher aus den Jahren 1800 bis 1950 zu bestaunen gibt, besuchen. Die Bücher stammen aus einer Schenkung des Bielefelders Heinrich Hartmut Stippich. Der ehemalige Schuleiter sowie Kinderbuchsammler schenkte der Stadtbibliothek Bielefeld bereits 2019 rund 13.000 Kinderbücher und erweiterte die Schenkung nun um den Märchenbuchbestand.
Die Ausstellung bereiten wir in Zusammenarbeit mit Heinrich Stippich nun schon seit Sommer 2020 vor. Eine lange Zeit, aber eigentlich sollte die Ausstellung auch schon im Dezember letzten Jahres starten, musste wegen des Lockdowns jedoch verschoben werden. Auch in diesem Jahr klappt nicht alles wie geplant, aber mittlerweile sind wir ja alle krisenerprobt: Die geplante Ausstellungseröffnung heute muss aufgrund der aktuellen Coronamaßnahmen der Stadt entfallen – aber die Ausstellung gibt es trotzdem zu sehen! In der Not geht es auch ohne feierliche Eröffnung. 🙂
Auf der Ausstellungsfläche im 1. Obergeschoss liegen die Märchenbücher in ihren Vitrinen. Da finden sich verschiedenste Ausgaben von Grimms Märchen. Zum Beispiel eine erste Ausgabe des 3. Bandes, der die wichtigsten Anmerkungen zu den Märchen enthält. Interessant ist die Ausgabe auch, weil es sich um ein unbearbeitetes Werk handelt, in welchem die gefalteten Rohbögen nach dem Druck zusammengeheftet und in einem schlichten Kartoneinband ungeschnitten erschienen und so erhalten blieben. Damals war es üblich, dann einen Buchbinder damit zu beauftragen, die Blätter zu beschneiden und sie in einem Einband nach Wahl zu binden.



Zu finden sind in unserer Ausstellung auch Ausgaben von Hans Christian Andersens Märchen. Eine Ausgabe von 1839 trägt sogar eine handschriftliche Widmung Andersens an einen Herrn Otto Warnecke aus Braunschweig. Sie trägt als Datum den 06. September 1869. Bei der Ausgabe handelt es sich um die erste Übersetzung der Andersen-Märchen aus dem Dänischen in eine andere Sprache.
Das waren nur zwei Beispiele, welche Schätze es in der Ausstellung zu entdecken gibt. Darüber hinaus gibt es vieles mehr: Märchenbücher von Ludwig Bechstein oder Wilhelm Hauff, Russische Volksmärchen, Jüdische Märchen oder auch „Auswahl norwegischer Volksmärchen und Waldgeister-Sagen“.
Alle Bücher der Ausstellung sind in unserem Katalog verzeichnet. Ihr findet sie dort unter dem Interessenkreis „Märchen Sammlung Stippich„. Aufgrund des hohen Alters sind die Bücher nicht ausleihbar, können aber zur Einsicht im Lesesaal bestellt werden.
Gezeigt wird die Ausstellung bis zum 26. Februar 2022. Einen ausführlichen Einblick in die Ausstellung erhaltet ihr in unserer zugehörigen Broschüre:
lga