Nacht der Bibliotheken 2023: Grenzenlos wie noch nie!

Bibliotheken laden wieder ein: am 17. März 2023 begrüßt die Zentralbibliothek am Neumarkt mit einem schönen Programm. Grenzenlos sind unsere Möglichkeiten und grenzenlos unsere Freude über Euren Besuch! Entdeckt Neues und genießt Eure Zeit bei uns! Auch das Literaturcafé ist an diesem Tag bis 23 Uhr geöffnet, bitte grenzenlos genießen!

Aus unserem Programm:

Über die Grenzen hinaus: Mit dem Greenscreen um die Welt
Wie wäre es mit einem Foto vom Spaziergang auf dem Mond? Oder einem Schnappschuss vom Besuch auf der Golden Gate Bridge in San Francisco? Mit dem Greenscreen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Kleine und große Besucher sind herzlich eingeladen, einen der urältesten Filmtricks bei der Nacht der Bibliotheken auszuprobieren und ihr Erinnerungsfoto direkt mit nach Hause zu nehmen. Und nicht nur das: Mit dem Greenscreen lernt man sogar noch die Manipulierbarkeit von Bildern zu verstehen. 
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: 1.OG


Virtuelle Welten ohne Grenzen
Hier hat man die Möglichkeit, die VR Brille auszuprobieren und dabei in virtuelle Welten einzutauchen.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Rotunde, 1. OG


Animierte Lichtgraffiti: grenzenloser Spaß!
Heute darf man die Fassade der Stadtbibliothek gestalten – ganz legal und gemeinsam mit anderen! Es wird auf einem Tablet gemalt, was mit anderen vernetzt ist und die Kunstwerke werden per Beamer projiziert auf eine Leinwand, die man von innen und außen sehen kann. Besonders spannend: Die Graffiti können auch noch animiert und in Endlosschleife abgespielt werden.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Rotunde, 1. OG


Dem Spielen werden keine Grenzen gesetzt
In Kooperation mit dem Verein Spielwiese e.V. können hier verschiedene Karten- und Brettspiele ausprobiert werden.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Zeitungsleseecke, EG


Bücherflohmarkt: unbegrenzt erwerben!
Für alle die gerne stöbern und ein Faible für Bücher haben. Hier findet man bestimmt das Richtige.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Arbeitsplätze vor dem Literaturcafé, EG


Grenzenloses Vergnügen mit wunderbarer Musik
Die Nacht der Bibliotheken wird musikalisch untermalt durch verschiedene Auftritte von Künstler*innen der Musik- und Kunstschule Bielefeld.
Uhrzeit: 
18 Uhr Handpan (Jan Jesuthas)
18.30 Uhr Fagott-Quartett (Anne Brauner)
19 Uhr Cellisten (Marina Maestri-Foron)
Ort: Bühne, EG


Über die Grenzen unseres Publikumsbereichs: Magazin-Führung für alle Interessierte
Wir machen eine Führung durch das Magazin und zeigen unsere im Untergrund verborgenen Schätze.
Uhrzeit: jeweils um 18 Uhr & 19 Uhr | Ort: Am Empfang, EG


Jedes Wort hat fließende Grenzen: Musikalische Lesung, Der Weiße Song
Mark Daniels Roman „Der weiße Song“ verhandelt nicht nur das Mysterium um ein Lied. Es geht auch um die Suche nach Orientierung in einer Welt, in der sich Kommunikation, Geschlechterverständnis und Werte ändern. (Autor: Mark Daniel, Gitarrist: Dirk Kiffmeier)
Uhrzeit: 20 Uhr – 22 Uhr (inkl. 30 min Pause) | Ort: Literaturbühne, EG

Über die Grenzen hinaus: Auch die Stadtteilbibliothek Heepen lädt am 17.03.2023 herzlich zur Nacht der Bibliotheken ein!

Schreibwerkstatt: Kreatives Schreiben, grenzenloser Spaß beim Entstehen kleiner Geschichten
Hier gibt es Impulse, um mit wenigen Reizwörtern kleine Geschichten, Gedichte oder Reiseberichte mal anders mit Worten zu gestalten.
Uhrzeit: 18 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Grenzen testen: Autoren-Rätsel
Wird das Rätsel gelöst, gibt es ein Buchgeschenk!
Uhrzeit: 19 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen
 

Krimilesung: Michael Seibt
Eine spannende Krimilesung mit Michael Seibt und musikalischer Begleitung von Harald Bellmann.
Uhrzeit: 20 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Unbegrenzte Möglichkeiten: Geschichten über Bücher
Erzählen über das erste Buch, berichten über eine Lieblingslektüre oder über das, was man gerade liest? Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, ihre persönlichen Schätze vorzustellen.
Uhrzeit: 21 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Alle Aktionen sind kostenfrei!

Denn „das Grenzenlose heißt genial“ – Paul Heyse

Frühlingsbasar in Stieghorst

Selber machen? Ja, selber machen! Selber schöne Dinge machen!

Nach dem letzten Weihnachtsbasar der Stieghorster MakerSpace Gruppe wurde beschlossen:

„Das machen wir auch im Frühling!“

Die MakerSpace Gruppe trifft sich alle 14 Tage in der Stadtteilbibliothek Stieghorst, um Ideen auszutauschen, handwerklich tätig zu werden und neue Projekte in Angriff zu nehmen. Es wird genäht, gestrickt, gestickt, Holzarbeiten werden angefertigt und Glas und Porzellan upgecycelt… 🙂 Mehr wird nicht verraten, denn wir wollen euch neugierig machen!

So war die Idee von den Kreativen geboren, frühlingshafte Deko, tolle Hasenkarten, schöne Geschenkideen und vieles mehr für unseren Frühlingsbasar mit viel Liebe anzufertigen.

Und jetzt wird verkauft! Und zwar in der Stadtteilbibliothek Stieghorst (in der F. W. Murnau Gesamtschule, Am Wortkamp 3, 33605 Bielefeld) am 11.03.2023 von 11.00 – 16.00 Uhr.

Für eine Spende gibt’s Kaffee und Kuchen. Das eingenommene Geld kommt dem Bielefelder Tierheim zu Gute, die Fellnasen und Samtpfoten werden sich freuen.

Wir freuen uns über zahlreiche Gäste, die gute Laune mitbringen und den Frühling mit nach Hause nehmen.

Familiensamstag / Jubiläum 10 Jahre am Neumarkt

Zusammen mit Euch möchten wir am 11. Juni gern 10 Jahre am Neumarkt feiern!

Von 11:00 bis 15:00 Uhr laden die Stadtbibliothek Bielefeld und das Stadtarchiv Bielefeld zu verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen ein. 

So lange der Vorrat reicht: Leckerer Platenkuchen und Getränke
Wann? Ab 11:00 Uhr | Wo? EG an der Haupttreppe

Unsere Bot-Familie stellt sich vor: Bee-Bots, Dash-Roboter, Ozobots & Co warten auf Euren Besuch. Für alle Neugierigen ab 4 Jahren. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr, fortlaufend | Wo? EG vor der Bühne

Zusammen macht das Spielen Spaß: Der Verein Spielwiese lädt ein, neue und alte gute Brettspiele auszuprobieren! Für alle Spielfreudigen ab 4 Jahren. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr | Wo? EG, Südlounge

Mal-Tisch für die Kleinen: Jetzt kann es bunt werden! Für alle kleinen Künstlerinnen und Künstler ab 0 Jahren. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr | Wo? Kinderbibliothek

Das Bildarchiv Hermann Albrecht Insinger: Ein außergewöhnlicher Fotobestand stellt sich vor und lädt ein zur Zeitreise in die „Belle Époque“. Für alle Interessierten. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr | Wo? 1. OG, Seminarraum

Großer Bücherflohmarkt: Romane, Kinderbücher und Sachliteratur. Für alle Lesebegeisterten ab 0 Jahren.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr | Wo? 1. OG, Ausstellungsfläche

Die eigene Familiengeschichte erforschen: Hilfsmittel und Quellen, die bei der Erstellung des eigenen Familienstammbaums helfen. Für alle Interessierten. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:00 – 15:00 Uhr | Wo? 1. OG, Lesesaal des Stadtarchivs

Geschichtenzeit: Für alle, die gerne Geschichten lauschen. Ab 3 Jahren. Ohne Anmeldung.
Wann? 11:30 Uhr | Wo? 1. OG, Rotunde

Bibliotheksführung mit Magazinbesichtigung: 10 Jahre im neuen alten Haus am Neumarkt. Für alle Wissbegierigen ab 16 Jahren. Mit Anmeldung
Wann? 11:30 Uhr und 13:00 Uhr | Wo? Treffpunkt Empfangstresen

Die grosse Sauresani-Sause: Der Clown Rudolf gratuliert zum 10-jährigen Jubiläum mit einer Show in der Bibliothek! Für alle Leute von 4 bis 100 Jahren. Ohne Anmeldung.
Wann? 12:30 Uhr | Wo? EG vor der Bühne

Führung Stadtarchiv mit Magazinbesichtigung: Präsentation von Originalquellen zur Bielefelder Stadtgeschichte. Für alle Interessierten ab 12 Jahren. Mit Anmeldung.
Wann? 12:30 Uhr | Wo? 1. OG, vor der Ausstellungsfläche

Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung ist teilweise erforderlich. Für die jeweiligen Veranstaltungen könnt Ihr Euch hier anmelden.

Den Veranstaltungsflyer erhaltet Ihr hier[PDF/1,17 MB].

Games On! wird Medienaktiv-Festival OWL 2022

Das Netzwerk Medienaktiv OWL lädt ein, um gemeinsam das erste Medienaktiv-Festival OWL in der Region zu feiern. In der Stadtbibliothek Bielefeld erleben Kinder, Jugendlichen, Eltern und andere Interessierte an zahlreichen Mitmachstationen Spiele-, Bastel-, Experimentier- und sonstige mediale Kreativangebote. Daneben werden Informationen zu Medienerziehung, Daten- und Verbraucherschutz gegeben.

Beim Medienaktiv-Festival OWL präsentieren sich Jugendeinrichtungen, Bibliotheken und Verbraucher*innenorganisationen, die sich im Netzwerk Medienaktiv OWL zusammengeschlossen haben. Sie stellen eine große Bandbreite an medienpädagogischen Methoden vor, die zeigen, dass Medienarbeit Spaß macht und Kreativität und Phantasie anregt. Medienkompetenz, eine der Schlüsselkompetenzen in zunehmend digitaler werdenden Zeiten, wird so nachhaltig Kindern und Jugendlichen vermittelt.

Hervorgegangen ist das Medienaktiv-Festival OWL aus den etablierten Familientagen Games On!, die an denselben Orten bereits seit 2012 jährlich durchgeführt wurden, den Fokus aber vor allem auf digitalen Spielen hatten. Mit dem neuen Festival ist schon im Namen erkennbar, dass medienpädagogische Angebote weit über digitale Spieleangebote hinausgehen. 

Unsere offenen Angebote:

  • mehrere Gaming-Konsolen
  • Mini-Games
  • Spiele testen
  • DIY-Geschicklichkeitsspiele
  • Passwort-Quiz
  • Bastelangebote
  • Infostände und Beratungsangebote

wann: 07. Mai 2022 | Beginn: 11.00 Uhr | Ende: 15 Uhr
wo: Stadtbibliothek Bielefeld

Der Eintritt ist frei | Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In der Stadtbibliothek gilt die Maskenpflicht.

Vom Puzzle der Balken zum fertigen Fachwerkhaus

Wie baut man eigentlich ein Fachwerkhaus? Das haben 13 Kinder im Rahmen der Ferienspiele des Amts Heepen erkunden können. Die 8- bis 13-Jährigen haben an drei Tagen im Juli an dem Projekt „Fachwerkbau“ teilgenommen, das vom Heeper Heimat- und Geschichtsverein (HGV) und dem Förderverein zum Erhalt der Stadtteilbibliothek Heepen angeboten wurde.

Am ersten Tag des Projekts, das in der Alten Vogtei (passenderweise selbst ein altes Fachwerkhaus) stattfand, wurde gemeinsam in der Stadtteilbibliothek und im Archiv des HGV zu Fachwerkhäusern recherchiert. Die Kinder lernten spielerisch die Grundlagen des Fachwerkbaus – und damit auch Begriffe wie Pfette und Schelle, Rähm und Strebe – kennen.

Tag zwei brachte einen Exkurs zu römischen Zahlen mit sich, da die Holzbauteile im Fachwerkhaus mit römischen Zahlen gekennzeichnet sind. Die Kinder konnten mit viel Gelächter persönliche Tischkarten aus Holz mit Namen und römisch geschriebenem Geburtsdatum anfertigen. Beim Bau kleiner Modellhäuser wurden die am vorigen Tag gelernten Begriffe verfestigt. Ein Spaziergang mit dem Suchen von Fachwerkhäusern im Heeper Ortskern und etliche Spiele rundeten den Tag ab.

Abschluss des Projekts bildete am dritten Tag der Aufbau echter Fachwerkhäuser! Na gut, Miniaturfachwerkhäuser, aber das Prinzip konnten die Kinder so auch praktisch erfahren. Die Teile für die Fachwerkhäuser wurden im Vorfeld vom Handwerksbildungszentrum in Brackwede angefertigt. Unter der Leitung der Handwerksmeister Markus Ortmann und Lukas Kassing haben einige Auszubildende des ersten Lehrjahrs in Eigenregie Häuser geplant und die Balken vorgefertigt. Dabei wurden 2,3 Festmeter heimisches Holz verbaut. Das gesamte Holz hat die Firma Holzland Brinkmann in Brake großzügig gespendet und geliefert.

Die Kinder konnten in drei Gruppen jeweils ein Haus aufbauen – durch die gute Vorbereitung an den vorherigen Tagen ging das Ruckzuck. Eins darf nach einem Hausbau natürlich nicht fehlen: das Richtfest! Und so wurden noch Richtkränze gebastelt. Beim anschließenden Fest trugen die Kinder auch einen traditionellen Richtspruch vor.

Dann war es endlich geschafft! Stolz und mit viel Applaus ging es mit Kuchen von Bäckerei Wulfhorst und Bionade zum Richtschmaus. Als Ehrengäste konnten Holm Sternbacher, Herr Skarabis und Markus Ortmann vom Handwerks-Bildungszentrum begrüßt werden.

Ganz erledigt war die Arbeit damit aber noch nicht. Die Initiatoren Adelheid Speer, Anne Krüger-Gembus, Christian Gembus und Wilhelm Speer bauten am nächsten Tag die Häuser wieder ab und lagerten sie für den nächsten Einsatz bei Schulen, Stadtteilfesten und Ferienspielen ein, um auch in Zukunft die Frage, wie man eigentlich ein Fachwerkhaus baut, anschaulich beantworten zu können.

Geschichtenzeit

Die Geschichtenzeit in der Kinderbibliothek startet wieder! Ehrenamtliche lesen Geschichten für 3-6jährige Kinder und ihren Eltern. Es geht los am Samstag, 3.7., wie immer um 11.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung wird allerdings nicht wie gewohnt im Kinderzimmer stattfinden, sondern auf der Fläche vor der Bühne, dort haben wir ausreichend Platz, um genügend Abstand zu halten.

Faltkunst

Herzen, Hundepfoten, kurze Wörter, wie Lesen oder Danke, Katzen, Blumen – aus einfachen Buchseiten lassen sich – von leicht bis kniffelig – die schönsten Kunstwerke falten. Dazu braucht es auch gar nicht viel: ausgediente Bücher mit einer angemessenen Seitenzahl; sowie Bleistift, Lineal, Schere und Cuttermesser für die anspruchsvolleren Motive, die nicht nur gefaltet sondern auch ausgeschnitten werden.

In unserer FreitagsKreativReihe „Irgendwas is immer“ bieten wir seit einiger Zeit „Buchfaltkunst“ an. In dieser sind viele wunderbare Exemplare der oben genannten Motive entstanden. Die Vorlagen sucht überwiegend Christine Köhler als Leiterin der Veranstaltung aus. Manchmal bringen die Teilnehmer*innen aber auch eigene Ideen mit oder fragen gezielt nach Vorlagen.
Wie im Fall des Notenschlüssels. So wunderschön er aussieht, wenn er fertig ist, umso friemeliger ist aber der Weg dort hin: Denn die vielen Rundungen haben es in sich. Um diese hinzubekommen werden die einzeln Seiten nicht nur fein säuberlich gefaltet, sondern es wird auch sehr viel ausgeschnitten. Zu all dem Fingerspitzengefühl gehört aber auch noch ein großer Topf Geduld und Ausdauer. Denn auf Grund des Schwierigkeitsgrads ist es nicht gerade ein Projekt, das sich in einem Rutsch herstellen lässt. Rund fünf Stunden reiner Arbeitsaufwand sollten schon eingeplant werden.

Woher wir das wissen? Meine Kollegin Christine Köhler nimmt auch gerne die Herausforderung an und probiert die Ideen und Wünsche der Teilnehmer*innen oft auch selber aus. So war es auch bei dem Notenschlüssel. 🙂

Doch ich finde, Arbeit und Mühen haben sich in jedem Fall gelohnt. Und ein Plätzchen zum Verweilen hat der Notenschlüssel ebenfalls schon gefunden: Er ziert das Büro einer Kollegin und erfreut sie so gleichzeitig mit seiner Anwesenheit. Nur ab und an am Freitag muss er seinen Platz dort für ein paar Stunden verlassen – um sich bei „Irgendwas is immer“ zu präsentieren und vielleicht als Inspiration zu dienen.

 

kte

Ausgediente Bücher

Die Medien, die in unseren Regalen stehen, gehen durch viele Hände. Man kennt das vielleicht vom eigenen Lieblingsbuch, das man über die Jahre immer wieder liest und irgendwann ziemlich zerfleddert aussieht. Und was dann einfach kaputt ist, wo Seiten raus fallen, der Einband eingerissen ist, das landet in der Mülltonne.

Auch Bücher, die einfach nicht mehr ausgeliehen werden, kommen weg – was noch gut erhalten ist, landet im Keller, so dass wir es bei unserem hin und wieder stattfindenden Flohmarkt anbieten können. Momentan findet zum Beispiel unser Sommerflohmarkt auf der Ausstellungsfläche im 1. OG der Stadtbibliothek am Neumarkt statt. Noch bis zum 14.09.2019 könnt ihr dort Romane, Krimis, Kinder- und Jugendbücher, Sachbücher und Filme ergattern.

Das Aussortieren macht auf jeden Fall Sinn. Was nicht mehr ausgeliehen wird, nimmt auf den Regalen nur Platz für neue Bücher weg, und was halb auseinander fällt oder durch fehlende Seiten nicht mehr vollständig ist, will verständlicherweise auch keiner mehr ausleihen.
Trotzdem war ich minimal verstört, als ich ganz am Anfang meiner Ausbildung das erste Mal Bücher makulieren, also aus dem Bestand aussortieren sollte. Bücher wegwerfen, das geht? Nach einer kleinen Überwindung landeten die kaputten Bücher dann also im Müll. Wenn ein Buch 100-mal oder mehr ausgeliehen wurde, hat es seinen Dienst ja auch erfüllt. 😉

Einige der Bücher haben aber auch das Glück noch ein zweites Leben als Dekoobjekt anzutreten. Wir bieten schon seit ein paar Jahren Veranstaltungen an, bei denen man in die Kunst des Buchfaltens einsteigen kann.

Dabei entstehen dann richtige Kunstwerke. Nur ein wenig Geduld braucht man, wenn man zwei-, dreihundert Buchseiten zu falten hat. 🙂

Die nächste Veranstaltung zum Buchfalten findet  am 20.09.2019 von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Eine frühzeitige Anmeldung ist durchaus zu empfehlen, da die Veranstaltungen immer gut ausgebucht sind. 🙂

lga

Bart Somers und Peter Zudeick

Bart Somers „Zusammen leben“ am 7.3. und Peter Zudeick „Heimat. Volk. Vaterland“ am 11.3.

Plakat zu den Veranstaltungen in der Stadtbibliothek bei den Aktionstagen gegen Rassismus 2019

Am 7. März kam Bart Somers, der Bürgermeister der belgischen Stadt Mechelen, auf unsere Literaturbühne. 2016 wurde er von der City Mayors Foundation zum „besten Bürgermeister der Welt“ ausgezeichnet; vor allem für sein erfolgreiches Integrationskonzept ist er berühmt und gefragt. Das ist auch das Thema seines Buches „Zusammen leben. Meine Rezepte gegen Kriminalität und Terror“ (Originaltitel: Samen leven. Een hoopvolle strategie tegen IS), in dem er sehr anschaulich und mit vielen Beispielen über seine Ideen und die Umsetzung in seiner Gemeinde erzählt.

Lesung und Podiumsgespräch mit Thomas Wolff (Vorleser des deutschen Textes), Bart Somers, Brenda Kreis (Übersetzerin) und Hidayet Tuncer (Moderator) (v.l.n.r)

Die gut zweistündige Lesung und Podiumsdiskussion begann Bart Somers mit einem sehr persönlichen Einstieg: Sein Onkel, der Lieblingsbruder seines Vaters, wurde 1944 in Paderborn beerdigt, er hatte für die Deutschen als Soldat gekämpft, aus Überzeugung als flämischer Patriot. Ein Jahr später verbrachten die Familienangehörigen einige Monate im Exil in Paderborn, weil sie fürchteten, in Belgien als Kollaborateure verurteilt zu werden. Das Bewusstsein über Radikalisierung und Kollaboration in seiner eigenen gutbürgerlichen Familie wurde Jahrzehnte später zur Motivation für das politische Engagement des 1964 geborenen Bart Somers.

Bart Somers liest in der Stadtbibliothek

In seinem Vortrag erklärte er, was für ihn gelebte Diversität bedeutet, warum er die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates und die Einhaltung, notfalls auch Durchsetzung von Regeln, die für alle gleichermaßen gelten müssen, für eine Grundvoraussetzung hält: Ungerechtigkeit und Diskriminierung zerstören das Vertrauen. Wichtig sei der Kampf gegen Kriminalität, für Sauberkeit in den Stadtteilen und für eine Kultur der Bürgerschaft, an der sich alle Gruppen beteiligen können und sollen; alle sollen angesprochen werden, sollen gehört werden, aber auch selber zuhören. Freiheit sei nicht nur Anspruch, sondern auch Verantwortung. Wenn sich der Einzelne, egal welcher Gruppe er angehöre, als individueller Bürger und nicht als Klischee angenommen fühle, könne die Entmenschlichung durch die Radikalisierer und populistischen Verführer aufgebrochen werden.

Im Buch beschreibt der Autor viele Beispiele und persönlichen Erfahrungen. Seine Sprache ist verständlich und klar, ein gut lesbares politisches Buch. Doch noch mitreißender ist es, den charismatischen Bürgermeister selbst zu hören. Das Publikum wirkte an diesem Abend sehr konzentriert und nachdenklich.

Peter Zudeick kannte ich bisher vor allem durch seinen Satirischen Wochenrückblick, der mir – beim Autofahren gehört – schon so manchen fragenden Blick von Passanten an roten Ampeln eingebracht hat, weil ich lauthals lachend am Steuer sitze; und so manches Mal bleibt das Lachen auch im Halse stecken bei seiner politischen Satire – vielleicht auch nicht gut während einer Autofahrt. Aber ich schweife ab.

Heimat.Volk.Vaterland / von Peter Zudeick

 

Der Journalist Peter Zudeick kam am 11. März zu uns mit seinem Buch „Heimat. Volk. Vaterland : eine Kampfansage an Rechts“.

 

 

In ihrer Begrüßung erinnerte Angelika Teller an Victor Klemperer und sein wichtiges Werk „LTI : Notizbuch eines Philologen„, in dem der Sprach- und Literaturwissenschaftler bereits 1947 die Sprache des Nationalsozialismus und ihre Wirkungsmacht analysierte.

Peter Zudeick auf der Literaturbühne

Peter Zudeick möchte wenigstens einige Begriffe wieder aus dem Propaganda-Feld der Nazis zurückholen. Ganz im Sinne des Philosophen Ernst Bloch hinterfragt er „Heimat“, „Vaterland“ und „Volk“ nach ihrer ursprünglichen Bedeutung und versucht, diese Begriffe von ideologischer Vereinnahmung und Verkitschung zu lösen. Denn sie gehören zur emotionalen Grundausstattung vieler Menschen und: „Wir dürfen ihnen [den Rechten] nicht das Begriffs-Arsenal überlassen, mit denen das ‚Volk‘ für dumm verkauft werden soll.“ (Vorwort, Seite 15)

Unsere Kollegin Angelika Teller, die die beiden Veranstaltungen im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus vorbereitet hatte, war selbst überrascht, wie gut beide doch eigentlich so unterschiedlichen Lesungen inhaltlich zusammenpassten und sich ergänzten.

Wer nicht zu den Veranstaltungen kommen konnte, kann aber natürlich noch nachlesen: die Katalogdaten zu den beiden Werken:

HilDa