Biele fällt

Als Kind kannte ich von Bielefeld nicht mehr als diese Geschichte, die mein Großvater erzählte:

Beim Richtfest für das Rathaus der neuen Stadt, die noch keinen rechten Namen hatte, fiel dem Zimmermann mitten in der feierlichen Zeremonie das Beil aus der Hand. Jemand rief entsetzt: „Die Biele fällt“ – Plattdeutsch für: „Das Beil fällt“. Niemand wurde verletzt, aber durch dieses Missgeschick und den Warnruf erhielt die Stadt endlich ihren Namen.

Muss ich erwähnen, dass unsere Familie nicht aus Bielefeld stammt? Mein Großvater fügte auch immer hinzu, dass Bielefeld zwar größer, unsere Stadt Paderborn aber viel älter und historisch bedeutender sei. Und das schönere Rathaus hätten wir auch. 😉

Also ich habe die lustige Anekdote von meinem Großvater geglaubt. Tatsächlich habe ich viel später, als ich dann selbst in diese Stadt gezogen bin, eine ähnliche Version der „Biele“-Geschichte gelesen, allerdings mit dem Hinweis, dass daran aber auch gar nichts wahr sein könne. Ach.

Sachbuch "Bielefeld: eine Stadtgeschichte" von Jochen Rath, im Hintergrund eine Wand mit verschiedenen Schreibweisen des Namen "Bielefeld" als Dekoration an einer Wand: Bielfeld, byluelde, Bielefeld

Der Name „Bielefeld“ leitet sich wahrscheinlich von bil für „schlagen, spalten“ ab, hier ein Zitat von Dr. Jochen Rath, Leiter des Stadtarchivs Bielefeld, in seinem Blogbeitrag über 1214: Ersterwähnung Bielefelds als Stadt (und auch im Buch „Bielefeld: eine Stadtgeschichte“ von Jochen Rath, Seite 9):

Demnach wird das Grundwort „feld” durch das Bestimmungswort „Biele” ergänzt, dessen Wurzel in „bīl” (schlagen, spalten) zu finden ist. Gemeinsam bezeichnen sie eine Fläche am „Spalt im Höhenzug des Teutoburger Waldes”.

Noch ausführlicher erläutert Birgit Meineke in „Die Ortsnamen der Stadt Bielefeld“ (Seite 38-48) die Herkunft des Namens Bielefeld mit vielen Quellenangaben (der Link zum eBook als PDF auf dem Dokumentenserver res doctae der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hier).

Pffft. Ich finde ja immer noch die Geschichte von meinem Opa lustiger.

HilDa

Von hier wech – für euch da #7

Die Bielefelderin Melanie Busse war im Rahmen unseres Projekts „Von hier wech – für euch da“ bei uns zu ihrer allerersten Lesung überhaupt zu Gast. Eigentlich macht Melanie Busse Spiele für Kinder und Jugendliche. „Zum Donnergrummel“ ist ihr erstes Buch.

Wie funktioniert das eigentlich mit der Wut? Und was kann ich tun, wenn ich geärgert werde? 

In “Zum Donnergrummel“ begleiten wir Janne dabei, wie sie ihre Wut, ihren eigenen „Donnergrummel“, entdeckt und lernt mit ihm umzugehen. Das Buch erzählt eine ebenso phantastische wie alltagsnahe Geschichte für Kinder, die ihre Wut besser verstehen und ihre Schlagfertigkeit trainieren möchten.

Verlagstext

Im Video könnt ihr Melanie Busse beim Erzählen der Geschichte vom Donnergrummel lauschen.

Von hier wech – für euch da #6

In unserer Reihe Von hier wech – für euch da war auch die Kinderbuchillustratorin Carmen Hochmann bei uns zu Besuch. Die Bielefelderin zeigt gleich drei tolle kreative Projekte zum Nachmachen und Selber-Kreativ-Werden für Kinder.

In Teil 1 bastelt und malt Claudia Hochmann ein buntes Drachenbild, dass zum Mitmalen anregt.

Weiter geht es im nächsten Video mit einem Spiel. Carmen Hochmann zeigt, wie man ganz einfach ein tolles Würfelspiel selbst basteln kann. Dafür braucht es nur ein Blatt Papier, Stifte, einen Würfel und alles, was man so als Spielfigur verwenden kann.

In Teil 3 gibt es zwei weitere Spiele zu entdecken, die man ganz einfach zuhause nachbasteln kann. Ein paar Stifte und Papier – und schon fährt man auf dem Blatt Papier ein Autorennen oder würfelt sich über ein Fußballfeld.

Von hier wech – für euch da #5

Im letzten Jahr haben wir mit einigen Kinderbuchautor*innen aus der Region Videos für YouTube aufgenommen, um die veranstaltungsfreie Coronazeit etwas zu überbrücken.

Heute stelle ich euch die fünfte Lesung aus dieser Reihe vor. Dazu waren Cordula und Rüdiger Paulsen bei uns zu Besuch. Die beiden schreiben – wer kennt sie nicht – Pixi-Bücher. Die kleinen Bilderbüchlein beschäftigen sich mit allen möglich Themen.

In Ritterfrühling liest uns Rüdiger zuerst Pixis Lieblingsgeschichte (der ist natürlich auch dabei) vor. Die handelt von Ritter Rudolph Klapperkarl. Nach einem ereignislosen Winter gibt es für Ritter Rudolph im Frühling endlich wieder etwas zu tun: zum Beispiel Räuber oder Drachen jagen! Sein erstes Abenteuer nimmt dabei für ihn eine überraschende Wendung.

Freche Frieda Hütchenblau ist die zweite und Cordulas Lieblingsgeschichte. Frieda hat eine ziemlich große Klappe und allerhand drängende Fragen: Können Dreckspatzen auch fliegen? Und warum fällt der Mond nicht runter? Und auch sonst ist in Friedas Leben allerhand los.

Es folgt Rüdiger Lieblingsgeschichte: Drei Monster in der Schule. Die drei kleinen Monster wohnen bei Benni unterm Bett. Normalerweise hören sie sehr gut auf Benni. Doch als der seinen ersten Schultag hat, tauchen die Monster plötzlich vor seinem Klassenzimmer auf. Sie wollen auch zur Schule gehen und schlau werden!

Von hier wech – für euch da #4

Der vierte Gast unserer im Frühjahr 2020 in Kooperation mit dem Kulturamt ins Leben gerufenen Videolesereihe „Von hier wech – für euch da“ war Stefan Schwinn.

Der hat uns vom kleinen Ritter Apfelmus berichtet. Apfelmus wohnt auf der Burg von Ritter Rudolph und seiner Bande. Eines Tages kommt Tante Tusnelda mit Tochter Lotta zu Besuch auf die Burg. Kein ganz einfacher Besuch. Und dann häufen sich auch noch die seltsamen Ereignisse. Spukt es etwa auf der Burg?

Die Bücher rund um den kleinen Ritter Apfelmus und andere Geschichten von Stefan Schwinn könnt ihr auch bei uns ausleihen. Hier geht es zu den Katalogdaten.

lga

Von hier wech – für euch da #3

Die Video-Lesereihe „Von hier wech – für euch da“ geht weiter mit der Bielefelder Autorin Andrea Gehlen. Sie hat uns aus dem Manuskript ihres noch nicht erschienenen Buchs Mission Monty vorgelesen. Neben Kinderbüchern schreibt Andrea Gehlen auch Krimis und ist als Dozentin für kreatives Schreiben tätig.

In Mission Monty erzählt Andrea Gehlen von der zwölfjährigen Luise. Die hat ein ganz besonderes Talent, denn alles was sie malt wird für kurze Zeit lebendig. Nur ist sie über diese Fähigkeit nicht so erfreut wie man meinen könnte. Als dann auch noch ihr Mischlingshund Monty entführt wird, wird die Lage für Luise richtig schlimm!

Zum Schluss des Videos beantwortet uns Andrea Gehlen noch drei spannende Fragen und berichtet unter anderem was ihre liebsten Geschichten waren als sie selbst noch ein Kind war und singt uns dann sogar noch etwas vor! Schaut selbst:

Die Bücher von Andrea Gehlen (zumindest die, die schon erschienen sind) könnt ihr übrigens auch bei uns ausleihen.

lga

Von hier wech – für euch da #2

Während des ersten Lockdowns haben wir in Kooperation mit dem Kulturamt eine Lesereihe unter dem Titel „Von hier wech – für auch da“ gestartet. Wir luden KinderbuchautorInnen aus der Region ein, und baten Sie um eine Lesung vor der Kamera. Diese Lesungen möchten wir euch in nächster Zeit genauer vorstellen, denn auch jetzt haben wir wieder keine Möglichkeit live einem Autoren oder einer Autorin zu lauschen. Die erste Lesung mit Sabine Lipan haben wir euch bereits auf dem Blog vorgestellt und hier findet ihr die Lesung um ein geklautes Hühnerei bei YouTube zum Anschauen.

Heute soll es aber um die Lesung von Christian Tielmann gehen. Er hat uns sein Buch Der Tag, an dem wir Papa umprogrammierten, für Kinder ab 7 Jahre, mitgebracht. Darin entdecken Jolante und Carlo, dass der Papa, der während Mamas Abwesenheit auf sie aufpassen soll, gar nicht ihr echter Papa, sondern ein Roboter ist! Und nachdem sie den An- und Aus-Schalter gefunden haben, bekommen sie auch schnell heraus, wie man den Roboter-Papa neu programmieren kann. Das kann lustig werden!

Schaut doch mal rein in die Geschichte um den programmierbaren Papa, die Christian Tielmann mit viel Leben und Witz füllt!

Der Tag an dem wir Papa umprogrammierten und andere Bücher von Christian Tielmann findet ihr auch zur Ausleihe bei uns vor Ort oder in der Onleihe.

lga

Von hier wech – für Euch da

Neue Video-Lesereihe regionaler AutorInnen

In jedem Frühjahr findet in der Kinderbibliothek der „Lesefrühling“ statt, unsere Literaturtage für Kinder. In diesem Jahr hat uns Corona einen Strich durch die Planung gemacht und wir versuchen aktuell alle Lesungen auf das nächste Jahr zu verschieben.

Aber gerade in Zeiten ohne Schule oder KiTa möchten wir Euch gute Unterhaltung mit tollen Geschichten anbieten, damit Ihr keine Langeweile zu Hause haben müsst … – und außerdem möchten wir gerade jetzt AutorInnen unterstützen, da ja so viele Veranstaltungen und Lesungen in diesem Jahr ausfallen.

So entstand der Titel der Lesereihe „Von hier wech – für Euch da!“

Wir stellen Euch unsere regionalen AutorInnen vor, also die Menschen, die in unserer Gegend wohnen und für Euch Geschichten schreiben oder malen und veröffentlichen. Und wir haben sie gefragt, ob sie für Euch etwas vorlesen. Und weil Ihr gerade nicht zu uns in die Bibliothek kommen dürft, haben wir sie gefragt, ob wir sie beim Vorlesen filmen dürfen… Und ob wir ihnen dann auch noch Fragen stellen können… Und ob wir das alles dann für Euch zum Angucken veröffentlichen dürfen. Wir haben tolle Unterstützung gefunden, damit wir ein Honorar, also Geld, für die Lesungen bezahlen können! Vielen, vielen Dank an das Kulturamt der Stadt Bielefeld für die Begeisterung für unsere Idee!

Jetzt ist es soweit, die erste Lesung ist gerade ins Netz gegangen!

Unsere erste Autorin, die wir Euch vorstellen möchten, wohnt in Bielefeld. Sie schreibt Kinderbücher. Und sie liest für Euch ihre Geschichte „Viel Geschrei um ein geklautes Ei“. Wer weiß schon, wen wir meinen??? Wir haben sie in die Kinderbibliothek eingeladen und mit zwei Meter Abstand nach dem Distanzgebot der Coronazeit alles für eine Lesung arrangiert und gefilmt und wir sind sehr stolz auf unseren ersten eigenen Film für Euch!

Und natürlich stellen wir sie Euch auch kurz vor: Sie heißt…. richtig….!!! …Sabine Lipan!

Szenenfoto aus dem Film von und mit Sabine Lipan

Sie hat schon ganz viele tolle Kinderbücher geschrieben. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, aber ganz schnell hat sie in ihrem Deutschunterricht bemerkt, dass sie Geschichten gar nicht so gerne analysieren, sondern sich viel lieber Geschichten selber ausdenken möchte. Und da ist sie tatsächlich sofort Schriftstellerin geworden. Ganz am Ende unseres Filmes verrät sie übrigens, wie sie sich Geschichten ausdenkt… Es lohnt sich also, bis zum Ende zu gucken, nicht nur weil Ihr gern Geschichten hört, sondern auch, wenn Ihr einen Tipp bekommen möchtet, wie Ihr Euch selber Geschichten ausdenken könnt! Und dann vielleicht auch eine bekannte Schriftstellerin oder ein bekannter Schriftsteller werden könnt. Erfolgreiche Bücher von Sabine Lipan sind zum Beispiel in der „wieso, weshalb, warum“-Reihe erschienen: über Autos und Weltwunder und Ritter und über Ozeane und darüber, warum wir unsere Meere unbedingt schützen müssen. Und auch das Buch, das sie für Euch vorliest, ist sehr beliebt. Und auch ihr Weihnachtsbuch kennt Ihr bestimmt? Und wenn nicht, hier geht es zu ihrer Internetseite, da könnt Ihr alles Wichtige über Sabine Lipan nachlesen: https://www.sabine-lipan.de/

Den Film von und mit Sabine Lipan findet Ihr hier.

Viel Freude wünschen wir Euch mit unserer neuen Lesungsreihe „Von hier wech – für Euch da“!

Anja Debrow