Der 1. Advent naht- warum es sich nicht einfach mit einem Kinderbuch auf dem Sofa gemütlich machen?
„Eine Woche voller Samstage“ – so heißt der 1973 erschienene erste von bislang 10 Bänden aus der Reihe um das Sams von Paul Maar. Zu meiner Grundschulzeit war es ein beliebtes Vorlesebuch. Auch Jahre später, als ich als Teil meiner Ausbildung in der Stadtteilbibliothek Brackwede arbeitete, wurde es als Vorlesebuch eingesetzt.
Einer der Hauptcharaktere ist Herr Taschenbier, der bis zum Beginn der Haupthandlung ein unscheinbares Leben führt. Die Geschichte beginnt an einem Samstag nach einer ungewöhnlichen Woche. Ein sonniger Sonntag und Besuch des Schulfreundes Herrn Mon ist nicht ungewöhnlich, sofern man einen Herrn Mon kennt. Auch ein Arbeitstag und ein darauffolgender Wochenteiler ist nicht ungewöhnlich. Nachdem es aber am Donnerstag gewitterte und Herr Taschenbier – der Vorname wird erst später eingeführt – am Freitag frei bekam, war er gespannt, was ihn am Samstag erwarten würde. Bei einem Spaziergang fällt ihm ein vermeintliches Kind auf, welches aufgrund seines Aussehens und seiner frechen Gedichte die Aufmerksamkeit mehrerer Erwachsener auf sich zieht. Mit der Bemerkung, dass es sich bei dem Wesen um ein Sams handeln muss, unterzeichnet Herr Taschenbier die mündlich bereitliegenden Adoptionspapiere und ist von nun an dessen Papa.
Das Sams ähnelt einem Kind, ist aber keins. Es hat eine Rüsselnase, blaue Wunschpunkte im Gesicht und gewisse Probleme mit den hiesigen Kleidergrößen, so dass es in einem mit Herrn Taschenbier gekauften Taucheranzug herumläuft. Im Gegensatz zu Herrn Taschenbier lässt es sich von schimpfenden Menschen nicht einschüchtern. Es kontert mit frechen Sprüchen und stellt das Leben seines „Papas“ im Verlauf der kommenden Woche gehörig auf den Kopf.
„Das Sams feiert Weihnachten“ ist der 9. Band. Zeitlich spielt die Geschichte irgendwo zwischen den ersten Bänden. Das Sams lebt dauerhaft bei Herrn Taschenbier, hat aber keine Wunschpunkte mehr. Adventszeit und Weihnachten ist neu für ihn. In der Samswelt gibt es zwar auch Feste, aber kein Weihnachten. So lernt es das Fest nun kennen und stiftet auch hier allerhand Chaos. Es werden Kekse gebacken, ein Backblech wird zum Schlitten und das Sams springt als Weihnachtswerbefigur im Kaufhaus und als Nikolaus ein. Natürlich dürfen auch Weihnachtsgäste nicht fehlen. Aber nicht jeder freut sich auf die Zeit.
Die Geschichte enthält zwar nicht ganz so viel Chaos wie Band 1, dennoch ist es eine sehr lustige und auch schöne Geschichte.
In der Reihe sind die folgenden Bände erschienen und sowohl in der Kinderbibliothek als auch in den Stadtteilbibliotheken unter ab 6 J. Maar verfügbar. „ab 6 J.“ ist dabei keineswegs als eine Altersbeschränkung nach oben zu verstehen.
jbl