Zum 1. Advent…Das Sams!

Der 1. Advent naht- warum es sich nicht einfach mit einem Kinderbuch auf dem Sofa gemütlich machen?

„Eine Woche voller Samstage“ – so heißt der 1973 erschienene erste von bislang 10 Bänden aus der Reihe um das Sams von Paul Maar. Zu meiner Grundschulzeit war es ein beliebtes Vorlesebuch. Auch Jahre später, als ich als Teil meiner Ausbildung in der Stadtteilbibliothek Brackwede arbeitete, wurde es als Vorlesebuch eingesetzt.

Einer der Hauptcharaktere ist Herr Taschenbier, der bis zum Beginn der Haupthandlung ein unscheinbares Leben führt. Die Geschichte beginnt an einem Samstag nach einer ungewöhnlichen Woche. Ein sonniger Sonntag und Besuch des Schulfreundes Herrn Mon ist nicht ungewöhnlich, sofern man einen Herrn Mon kennt. Auch ein Arbeitstag und ein darauffolgender Wochenteiler ist nicht ungewöhnlich. Nachdem es aber am Donnerstag gewitterte und Herr Taschenbier – der Vorname wird erst später eingeführt – am Freitag frei bekam, war er gespannt, was ihn am Samstag erwarten würde. Bei einem Spaziergang fällt ihm ein vermeintliches Kind auf, welches aufgrund seines Aussehens und seiner frechen Gedichte die Aufmerksamkeit mehrerer Erwachsener auf sich zieht. Mit der Bemerkung, dass es sich bei dem Wesen um ein Sams handeln muss, unterzeichnet Herr Taschenbier die mündlich bereitliegenden Adoptionspapiere und ist von nun an dessen Papa.

Das Sams ähnelt einem Kind, ist aber keins. Es hat eine Rüsselnase, blaue Wunschpunkte im Gesicht und gewisse Probleme mit den hiesigen Kleidergrößen, so dass es in einem mit Herrn Taschenbier gekauften Taucheranzug herumläuft. Im Gegensatz zu Herrn Taschenbier lässt es sich von schimpfenden Menschen nicht einschüchtern. Es kontert mit frechen Sprüchen und stellt das Leben seines „Papas“ im Verlauf der kommenden Woche gehörig auf den Kopf.

„Das Sams feiert Weihnachten“ ist der 9. Band. Zeitlich spielt die Geschichte irgendwo zwischen den ersten Bänden. Das Sams lebt dauerhaft bei Herrn Taschenbier, hat aber keine Wunschpunkte mehr. Adventszeit und Weihnachten ist neu für ihn. In der Samswelt gibt es zwar auch Feste, aber kein Weihnachten. So lernt es das Fest nun kennen und stiftet auch hier allerhand Chaos. Es werden Kekse gebacken, ein Backblech wird zum Schlitten und das Sams springt als Weihnachtswerbefigur im Kaufhaus und als Nikolaus ein. Natürlich dürfen auch Weihnachtsgäste nicht fehlen. Aber nicht jeder freut sich auf die Zeit.

Die Geschichte enthält zwar nicht ganz so viel Chaos wie Band 1, dennoch ist es eine sehr lustige und auch schöne Geschichte.

In der Reihe sind die folgenden Bände erschienen und sowohl in der Kinderbibliothek als auch in den Stadtteilbibliotheken unter ab 6 J. Maar verfügbar. „ab 6 J.“ ist dabei keineswegs als eine Altersbeschränkung nach oben zu verstehen.

 

jbl

Es weihnachtet bald…

Ihr Lieben, wir haben uns etwas vorgenommen. Bis Weihnachten wollen wir einfach mal abtauchen in die Welt der Weihnachtskekse, Lieder, Gedichte und DIY-Ideen.

Adventskalender oder nicht? Adventskranz oder nicht? Echter Weihnachtsbaum oder einen aus Kunst? Glaskugeln oder lieber unzerbrechliche? Ich beneide jeden, der genügend Ideen für den Inhalt eines selbstgemachten Kalenders hat und sich nicht in wahnsinnige Unkosten dabei stürzt. Ich liebe Adventskränze, habe aber seit einigen Jahren ein Adventstablett. Für mich momentan praktischer und das kann man ja auch mit echter Tanne und allerlei Klimbim verschönern. Unechte Weihnachtsbäume „nadeln“ übrigens auch, wie die echten. 😉 Allerdings hat man beim Aufstellen keinen Harz an den Fingern, den man noch einige Stunden nach dem Händewaschen riecht. Jedes Jahr neue Weihnachtskugeln? Oh nein. Und ich muss gestehen, der Plastikvariante gebe ich aus verschiedenen Gründen den Vorrang. Kind, Kater… vor allem KATER!!! Die heißgeliebten Schätze aus Glas von Oma bleiben in der Schachtel, werden von mir liebevoll beim Baumschmücken angesehen und dann wieder in Sicherheit gebracht.

Alle Jahre wieder kommen gefühlt 1001 Ideen in die Läden, was in diesem Jahr an Weihnachtsdeko absolut „in“ ist und was man unbedingt haben muss. Wie geht es euch, besorgt ihr euch regelmäßig neue Deko? Und überhaupt, eher klassisch oder kitschig? Es gibt ja durchaus Kugeln, die eher nach „Discokugel“ aussehen als eine für den Weihnachtsbaum. Ich liebe es, Weihnachtsdeko zu gucken und auch zu sehen, was ich alles NICHT brauche! 🙂 Die ausgefallenen, knallbunten Sachen in schaue ich mir gern an, denn in den Geschäften ist natürlich alles so dekoriert, dass es harmoniert und pinkes, oranges und grünes Kram nebeneinander auch noch gut aussieht. Aber wenn das eigene Zuhause eigentlich so gar nicht kunterbunt eingerichtet ist, wirken diese Farben oft deplatziert und eher anstrengend. Andersherum: hat man ein farbenfrohes Heim, würden mitunter traditionelle Sachen in klassischem weiß-rot untergehen. Aber egal, ich möchte gar nicht werten und um Gottes Willen keine Tipps geben, jedem wie es gefällt! 🙂

Morgen ist Freitag und zum ersten Adventswochenende starten wir mit einem kleinen weihnachtlichen Lesetipp. 🙂

kwk

Buchtipp: Die Detektive vom Bhoot-Basar

Der neunjährige Jai schaut am liebsten Polizeiserien im Fernsehen und weiß daher natürlich alles über Detektivarbeit. Als ein Junge aus seiner Klasse verschwindet will er sein Wissen endlich praktisch anwenden. Zusammen mit seinen Freunden Pari und Faiz begibt er sich auf Spurensuche in seinem Basti, seinem Armenviertel, und im nahe gelegenen Bhoot-Basar, wo er sich eigentlich nicht rumtreiben soll. Die drei Kinder nehmen Fährten auf, befragen die Verwandten der Verschwunden und stellen Verdächtigungen an. War es vielleicht Quater? Der ist schon in der neunten Klasse und hat eindeutig Verbrecherpotenzial. Oder hat gar ein böser Dschinn die Kinder mitgenommen?

Die Detektive vom Bhoot-Basar ist eine Geschichte, die mir auch nach Beendigung des Buchs noch im Gedächtnis blieb und wohl auch bleiben wird. Deepa Anappara beschreibt die Umgebung der Kinder und den Kriminalfall durch Jais Kinderaugen. Ja, er lebt in Indien in einem Armenviertel. Die Eltern arbeiten fast rund um die Uhr, Jais Freund Faiz hat auch schon einen Job. Es gibt Spannungen zwischen Hindus und Muslimen. Die Bewohner fürchten, ihr Basti könnte platt gemacht werden, um dort ein neues Hochhaus zu bauen. Und die Polizei ist korrupt und schert sich wenig um ein paar verschwundene Kinder.

So beklemmend das ist – Jai ist eben neun Jahre alt. Trotz allem wirkt er wie ein ganz normales Kind. Er geht in die Schule, aber ungern. Streitet sich mit seiner großen Schwester. Spielt mit seinen Freunden Detektiv. Diese kindlich positive Sicht der Dinge lässt einen beim Lesen manchmal vergessen, wie ernst diese Angelegenheit eigentlich ist. Fast glaubt man Jai, Pari und Faiz würden in bester Fünf Freunde oder TKKG Manier auf die Fährte der Entführer stoßen und am Ende alle verschwundenen Kinder putzmunter wieder finden. Und auch wenn Jai und seine Freunde dem Verbrechen schließlich doch sehr nahe kommen, gibt es hier kein Happy End. Wie sollen die Verschwundenen auch gefunden werden, wenn die Angehörigen völlig auf sich allein gestellt sind und nur ein paar Kinder versuchen, den Fall aufzuklären?

Der Kontrast zwischen dem tristen Leben und Jais Sicht auf die Dinge hat mich sehr berührt. Er ist nun mal ein Kind. Da hat man die Fantasie aus allem ein Spiel zu machen. Da braucht man nicht mal tonnenweise Spielzeug für.

Die verschwundenen Kinder kommen in kurzen Kapiteln ebenfalls zu Wort. Da merkt man dann schon, dass jedes Kind anders ist und manche schwerer zu tragen haben als andere. Da ist ein Junge, der manchmal tagelang im Bhoot-Basar herumstreunt und schläft, weil seine Mutter für eine Woche verreist ist und der Vater seine Kinder dann noch mehr als sonst verprügelt. Oder ein Mädchen, dass von den Eltern die Verantwortung für den Bruder auferlegt bekommt und unter der Bevorzugung des Bruders leidet. Und der Bruder wiederum rutscht gerade in eine Spielsucht  ab und hat ein schlechtes Gewissen seiner Schwester gegenüber.

Diesen Kontrast wollte Deepa Anappara einfangen, wie sie in ihrem Nachwort erklärt. Dort sagt sie:

„Ich interviewte Kinder, die als Müllsammler arbeiteten oder an Straßenkreuzungen bettelten, die wegen schwieriger Umstände kaum zu Hause lernen konnten oder aufgrund religiös bedingter Gewalt gezwungen gewesen waren, die Schule zu verlassen. Trotzdem erweckten die meisten nicht den Eindruck, Opfer zu sein: Sie waren frech, witzig und reagierten oft mit Ungeduld auf meine Fragen.“

Das Buch entstand, weil Anappara es schade fand, dass ihre Artikel, die sie vor Jahren als Journalistin in Indien schrieb, den Humor und die Energie dieser Kinder nicht einfingen.

Mit den Detektiven vom Bhoot-Basar hat sie genau das nun geschafft und eine berührende und trotz allem lebensbejahende Geschichte geschrieben.

Hier geht es zu den Katalogdaten.

lga

Vorlesen für Menschen mit Demenz

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Zum Bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 geben wir Vorlesetipps:

Es gibt viele Ehrenamtliche oder Angehörige, die Bücher zum Vorlesen für Menschen mit Demenz suchen. In unserem Regal „Vorlesebücher für Ältere“ findet man einiges zum Thema. Ziel ist meist nicht nur das aktive Vorlesen, sondern auch das Aktivieren der Zuhörer:innen zum Erinnern, Mitmachen oder Weitererzählen. Darum gibt es zu den Geschichten meist noch Rätselaufgaben, Spielideen oder Fragen, die zum Selbererzählen animieren sollen. Biografische Geschichte vor allem über Kindheit und Jugend gelten als besonders geeignet, weil dabei Erinnerungen angeregt werden.

Auch Volksmärchen bergen Erinnerungen an die eigene Kindheit oder an die Zeit, wo man selbst seinen Kindern oder Enkeln Märchen erzählt hat. Die bekannten Märchen sind tief im Gedächtnis abgespeichert und können schon anhand weniger Hinweise erraten werden.

In dem Märchen-Lese- und Ratebuch
Wer hat Dornröschen wachgeküsst?“ zusammengestellt von Günter Neidinger im SingLiesel-Verlag werden 16 bekannte Märchen zum Vorlesen angeboten (12x Brüder Grimm, 2x Hans Christian Andersen, 1x Charles Perrault und 1x Ludwig Bechstein), dazu kleine Rätsel- und Rateaufgaben sowie Volkslieder, Reime und Abzählverse rund ums Thema Märchen. Die einzelnen Geschichten sind kurz, lassen sich leicht und lebendig vortragen, die Fragen und Rätsel geben zusätzliche Anreize.

Ähnliche Bücher gibt es mit Sprichwörtern, Familiengeschichten, Plaudereien, Tiererzählungen u.v.m.
Und wer Musik einsetzen will, dem sei noch unsere Musikbiliothek empfohlen; sie bietet in der Untergruppe Sbe 30 Musiktherapie, Musik im Alter mehrere Mitsingbücher mit Volksliedern und Schlagern. 🙂

HilDa

Vorlesetipp zum Bundesweiten Vorlesetag: Fuchs ganz nah

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Zum Bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 geben wir Vorlesetipps.

Heute eine Empfehlung unserer Kollegin aus der Schul- und Stadtteilbibliothek Schildesche:

 

Was passiert, wenn eine Jägerin statt des Rehbocks eine junge Füchsin entdeckt und sich mit Ihr anfreundet, kann man im Buch „Fuchs ganz nah“ von Klaus Echle und Anna Rummel nachlesen. Auch der Förster ist dem Jungfuchs schon begegnet. So freunden sich beide Menschen mit der Füchsin an.

Sophie, die Füchsin, ist etwas ganz Besonderes. Sie ist ungewöhnlich neugierig und mutig. Sie traut sich Kontakt mit den Menschen aufzunehmen und zeigt den Menschenfreunden ihre Welt.

Den Wald aus Fuchssicht kennen zu lernen, ist spannend und die wunderschönen Fotos laden zum Betrachten ein.

Das Buch steht bei uns im Sachbuchbereich für Erwachsene. Aber Kinder werden sicher auch Freude an der Geschichte und an den wirklich wunderschönen Fotos haben.

Das Buch gibt es in der Stadtbibliothek am Neumarkt und in der Stadtteil- und Gesamtschulbibliothek Schildesche.
Fuchs ganz nah: Geschichte einer Freundschaft“ von Klaus Echle und Anna Rummek im BLV-Buchverlag, die Katalogdaten sind hier.

Rieke

Für uns ist natürlich jeder Tag ein Vorlesetag. Darum werden wir auch nach dieser Woche und dem Bundesweiten Vorlesetag weitere Vorlesetipps geben.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Vorlesen.
Denn Vorlesen verbindet.

Vorlesetipps für Jung und Nichtmehrganzsojung

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Zum Bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 geben wir Vorlesetipps:

 

 

Heute geben wir noch mal etwas Gas vor dem Vorlesetag morgen, soll heißen: Wir geben gleich zwei Tipps, beide von Bibliothekarinnen aus der Kinderbibliothek:

Der Vorlesetipp von Anja Debrow:

Bärenstark & Falkenfrei : Neue Fantasiereisen und Meditationen für Kinder / von Dirk Grosser und Jennie Appel; aus dem Bielefelder Aurum-Verlag;
Katalogdaten hier.

Die Geschichten in diesem Buch laden alle dazu ein, den Wald und seine Bewohner zu erleben und kennen zu lernen. Die Zuhörerinnen werden durch direkte Ansprache und Aufgaben mit eingebunden in die Abenteuer. Das ist eine tolle Erzählperspektive, die sozusagen die Zuhörenden zu den Helden der Geschichten macht. Für einzelne Kinder ist immer ein Feld frei, um den Namen einzubinden. Für Gruppen lässt sich schnell improvisieren, dass der Text trotzdem passt. Ganz nebenbei vermitteln die Geschichten Wissen über die Natur und die einzelnen Tiere.

So können wir zum Beispiel mit dem Rotmilan große Kreise am Himmel fliegen und einen Freudenruf in die Welt schicken. Mich interessierte dann sofort, wie der Ruf des Rotmilans wohl in echt klingt? Dank Handy lässt sich das ja schnell recherchieren und in die Geschichte einbauen! Und diesen Ruf werden ich und auch alle Kinder, denen ich die Geschichte vorgelesen habe, ab jetzt immer wieder erkennen…

Weitere Geschichten zeigen zum Beispiel die Heilkraft der Brennnessel, die Schönheit von Kröten, die Verbundenheit im Wolfsrudel oder die Lebensfreude der Wildschweine. Anregungen für Naturerlebnisse, Liebe zu den Wesen des Waldes und Achtsamkeit im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen schwingen in jeder Geschichte mit. Gleichzeitig vermitteln sie auch den Zuhörenden die Wertschätzung, dass sie so, wie sie sind in Ordnung und liebenswert sind, egal ob mal ängstlich oder vielleicht in der Schule mal nicht so erfolgreich.

Die auch als Meditation bezeichneten Fantasiereisen unterstützen Kinder darin Vertrauen in sich zu entwickeln und zur Ruhe kommen zu können. Die Länge der Geschichten ist zwischen 10-15 Minuten Lesezeit optimal. Mein Tipp: Gerade in unruhigen Zeiten einfach mal ausprobieren und am besten gleich im Anschluss raus gehen in die Natur, durchatmen und achtsam den Wald erleben!

Dirk Grosser und Jennie Appel geben Meditationskurse und schamanische Seminare. Sie leben im Kalletal und sind dort oft mit ihren Hunden im Wald unterwegs.

 

Der Vorlesetipp von Christine Tenger
für die Nichtmehrganzsojungen 🙂

Es ist nur eine Phase, Hase – Ein Trostbuch für Alterspubertierende / von Maxim Leo & Jochen Gutsch; aus dem Berliner Verlag Ullstein.
Katalogdaten hier

Du bleibst mein Sieger, Tiger – Noch mehr Trost für Alterspubertierende / von Maxim Leo & Jochen Gutsch; aus dem Berliner Verlag Ullstein.
Katalogdaten hier

Herrlich komisch berichten Leo Maxim und Jochen Gutsch über die ganz speziellen Verhaltensweisen der Ü-45ger. Wie sich das weibliche Alterspubertier „neu entdecken möchte“ und das männliche den ersten Besuch beim Urologen meistert, ist derart treffend beschrieben, dass man sich erst ertappt fühlt und dann herrlich amüsiert. Und das tut in diesen tendenziell trüben Corona-November-Zeiten sehr gut.

Vorlesetipp: Der Schatz auf der Holunderinsel

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Zum Bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 geben wir Vorlesetipps:

 

 

Ein Vorlesetipp der Kollegin aus der Schul- und Stadtteilbibliothek Stieghorst:

An einem verregneten Sommertag lesen der Hase namens Ritter Freund und der Holunderbär, dass am Ende eines Regenbogens ein Goldschatz vergraben liegt.

Als es schließlich aufhört zu regnen, entdecken die beiden einen Regenbogen, der auf der Holunderinsel endet. So machen sie sich auf den Weg, um den Goldschatz zu finden. Doch ihre Suche scheint zunächst vergebens. Dennoch werden es zwei aufregende Tage und am Ende haben sie etwas gewonnen, das „weit mehr als ein Goldschatz“ ist: einen neuen Freund.

Grundidee: Die große Bedeutung der Freundschaft erkennen und lernen, wie wichtig es ist, anderen zu helfen – gerade in dieser Zeit.

Das Vorlesebuch aus der Reihe „Hase und Holunderbär“ ist zwar schon etwas älter, aber immer noch beliebt in unserer Kinderbibliothek:
„Der Schatz auf der Holunderinsel“ von Walko im Verlag Ars Edition; die Katalogdaten hier.

Zum Vorlesen wird in Stieghorst auch gebastelt, hier der Fotobeweis, sogar mit echtem Schatz:

Heike Lahme

Vorlesetipp: Amy und die geheime Bibliothek

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Zum Bundesweiten Vorlesetag am 20. November 2020 geben wir Vorlesetipps:

 

 

Ein Vorlesetipp der Kollegin aus der Stadtteilbibliothek Sennestadt:

Es beginnt mit Amys Lieblingsbuch.

Und dann verschwinden immer mehr Bücher aus der Schulbibliothek.

Und zwar immer dann, wenn Erwachsene etwas daran zu meckern haben.

Das kann die sonst so zurückhaltenden Amy nicht ertragen und gründet ihre eigene Geheime-Schließfach-Bibliothek.

Hier können ihre Mitschüler die verbannten Bücher heimlich ausleihen und bald wird ihr Schließfach zum Hotspot…

Ein Buch über die Liebe zum Lesen und ein schüchternes Mädchen, das im Kampf für seine Rechte und Leidenschaft über sich hinaus wächst.

„Amy und die geheime Bibliothek“ von Alan Gratz im Hanser-Verlag, unsere Katalogdaten hier.

A.W.

Der Bundesweite Vorlesetag am 20. November 2020

Beim Thema Vorlesen denken wir meist zuerst an Kinder als Zielgruppe. Aber wir werden auch oft nach Vorlesebüchern und passenden Geschichten für Erwachsene gefragt, vor allem für Ältere und nicht zuletzt für Menschen mit Demenz. Den richtigen Text für einen bestimmten Anlass und eine besondere Zielgruppe zu finden, ist gar nicht leicht, die eine Empfehlung kann es da nicht geben. Über die verschiedenen Faktoren, die es zu bedenken gilt, haben wir hier im Blog schon einmal geschrieben (hier).

In den nächsten Tagen wollen wir einige konkrete Anregungen und Empfehlungen von unseren Kolleg:innen veröffentlichen, Tipps aus unseren Leseförder-Veranstaltungen, aber auch persönliche Lieblingsbücher – erprobt im Beruf und in den eigenen Familien.  🙂

Logo für den Bundesweiten Vorlesetag

Anlass ist der Bundesweite Vorlesetag am 20. November 2020. Leider finden an diesem Tag bei uns keine Vorlese-Veranstaltungen statt, alles, was geplant war, musste abgesagt werden; vielen Vorleser:innen an anderer Stelle geht es ähnlich. Trotzdem sind der Stiftung Lesen schon fast 500.000 Vorleseaktionen bundesweit gemeldet worden. Ich finde das erstaunlich viel angesichts der erschwerten Bedingungen. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren laut Wikipedia rund 700.000 Vorleser:innen gemeldet. Wer mehr über den Bundesweiten Vorlesetag wissen möchte, sich gar selbst noch schnell mit einer Aktion anmelden möchte: es gibt eine eigene Website.

Eine Woche lang geben wir Vorlesetipps hauptsächlich zum Vorlesen für Kinder. Aber auch Geschichten und Vorlesebücher für Erwachsene werden Thema sein. Beim Stöbern in früheren Blogbeiträgen findet Ihr noch mehr (einfach „Vorlesen“ bei den Schlagwörtern anklicken).

Wir haben mit unserer Aktion „Von hier wech, für Euch da“ auf unserem YouTube-Kanal zumindest einige Lesungen (sowie Mal- und Basteltipps) für Kinder online im Angebot:

Und natürlich braucht es keinen speziellen Vorlesetag: Sucht Euch ein Buch oder lasst Eure Kinder selbst eins auswählen – und los geht’s. Das beste dabei ist nicht der perfekte Vorleser, auch nicht der perfekte Text, sondern das gemeinsame Entdecken, die Nähe, das Lachen, die Spannung, das Fragen und Suchen und Gucken und Kuscheln …

Vorlesen verbindet.

HilDa

Bibliotheksgeschichte(n) – Die Urica-Datenbank

Im letzten Beitrag hatte ich euch die Bandkataloge gezeigt und ein bisschen erklärt. Darauf folgte der Zettelkatalog, zu dem ich in einem anderen Beitrag auch noch kommen werde. Heute begebe ich mich auf ein für mich noch unbekannteres Terrain. Wir befassen uns heute mit der URICA-Datenbank, dem Nachfolger des Zettelkatalogs. Der Beitrag ist etwas technisch angehaucht, aber auch das gehört eben zu uns. 🙂

Gehört hatte ich das Wort „URICA“ wohl schon, allerdings nur in Gesprächen, die in etwa so lauteten: „Ja, und dann bekamen wir URICA und alles wurde umgestellt…“. Das half mir nur bedingt weiter, also machte ich mich auf die Suche nach mehr. Glücklicherweise vergessen die Kolleg*innen und das Internet nie- einige Telefonate mit der EDV-Abteilung und ein Artikel der „Computerwoche“ aus dem Jahr 1986 verhalfen mir zu mehr Wissen.

Mit der URICA-Datenbank starteten wir 1984, übrigens als erste Bibliothek in Europa. Der Server hatte einen Hauptspeicher von sage und schreibe 1 MB und ein Festplattenlaufwerk mit einem Speichervolumen von 256 MB. Entwickelt wurde die Datenbank vom Flugzeughersteller McDonnell Douglas (MDD) in den USA und war zunächst nur auf anglo-amerikanische Bibliothekssysteme ausgerichtet. Diese Datenbank löste den alten Zettelkatalog nach und nach ab und war der Vorläufer unseres jetzigen Bibliotheca-Systems. Die Oberfläche am PC sah wie eine DOS-Oberfläche aus, schwarzer Bildschirm mit grüner Schrift. Das Ganze war nur über die Tastatur zu bedienen, zur Ausleihe oder Rückgabe von Medien drückte man eine der „F“-Tasten und dann konnten über den Scanner der Barcode der Medien und des Ausweises erfasst werden. Konkreter Umstellungsanlass war die Eröffnung einer weiteren Stadtteilbibliothek und man wollte in die etwas veraltete Technik kein Geld mehr investieren. Zusätzlich zu unserem Bestand wurde der Medien- und Buchbestand des Stadtarchivs mit eingepflegt und wir konnten sozusagen Bestandsübergreifend recherchieren.

Doch zunächst musste der gesamte (!) Bestand mit seinen bibliografischen Daten (Titel, Sachtitel Autoren, Übersetzer, Urheber, Herausgeber, Seitenzahlen, Fußnoten, Schlagwörter, Verleger, Serientitel usw.) erfasst werden. Ein ganzes Team außerplanmäßig eingesetzter Mitarbeiter war damit beschäftigt, von denen viele anschließend bei uns bleiben konnten. 🙂

Das Nachfolgeprodukt von URICA, welches dann von MDD angeboten wurde war HORIZON, welches u.a. die Stadtbibliothek Dortmund einige Jahre noch genutzt hat. Wir haben uns aber dagegen entschieden. 1996 folgte BIBLIOTHECA, damals von der Firma Bond, heute ist der Anbieter OCLC. Und damit schließt sich der Kreis, denn OCLC ist heute in den USA wie damals MDD groß vertreten.

Ich habe leider kein Bild zu URICA – nur diesen Ordner, in dem damals das Benutzerhandbuch abgeheftet war…

kwk