Ebooks sind anders

Heute mal keinen Mittendrin Mittwoch sondern etwas interessantes aus der eBook-Welt. Vielen Dank an die Kolleginnnen und Kollegen aus Düsseldorf! 🙂

Buchstabensuppe - Blog der Stadtbüchereien Düsseldorf

 

Ebooks gibt es bei uns schon ziemlich lange – seit 2007 sind wir mit der Onleihe dabei. Und wie wir an den Zahlen, Statistiken und natürlich euren Rückmeldungen sehen, benutzt ihr sie auch wirklich gerne, genauso wie wir. eBooks sind eben immer da, wo ihr seid, ihr könnt sie zu jeder Tages- und Nachtzeit ausleihen und herunterladen, ihr könnt viele auf einmal mitnehmen, ohne, dass es eure Tasche schwerer macht. Aber woran liegt es, dass ihr manches, dass ihr als eBook erwartet, bei uns nicht finden könnt?

Ursprünglichen Post anzeigen 780 weitere Wörter

Sommerferienprogramm: Bloxels

In der letzten Ferienwoche konnten beim Gaming und Gamerspace täglich unsere Konsolen bespielt werden. Zusätzlich gab es ein weiteres Angebot: Mit Hilfe von Bloxels konnten sich die angemeldeten Kinder selbst ein Videospiel erstellen.

Auf einem Bloxels-Gameboard wird die Levelumgebung Stück für Stück mit farbigen Würfeln erstellt und anschließend über die Bloxels Builder App abfotografiert. Dabei ist die Farbe der Würfel wichtig: grün ist z.B. Gelände, blau Wasser oder die gelben sind Münzen.

In der App selbst muss die Welt natürlich noch gestaltet werden. Bestimmte Strukturen wie z.B. Gras, Wasser oder die Form eines Gegners sind bereits in der App vorhanden, es können aber eigene Szenerien, Figuren und Hintergründe erstellt werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Makerspace in Aktion – Offene Werkstatt

Irgendwas is immer – unter diesem Motto steht der Freitagnachmittag in der Stadtbibliothek am Neumarkt. Denn da möchten wir mit Euch kreativ sein, neue Dinge ausprobieren, spielen und noch vieles mehr. Letzte Woche Freitag war das Motto „Offene Werkstatt“. Bastler und Tüftler waren herzlich eingeladen, einfach alles mögliche mal auszuprobieren. Wir haben uns mit hinein geschlichen. Vor allem die Nähmaschinen üben eine Faszination aus. 😉 Die nähen nämlich von allein, wer kein Freund des Pedals ist (so wie ich) braucht einfach nur ein paar Knöpfe drücken und schon geht’s los. 🙂

Eine Kollegin aus einer Stadtteilbibliothek wartete noch mit höchst interessanten Häkel-Variationen auf. Schaut mal:

Wer Lust bekommen hat-  diesen Freitag, 24.08.2018, findet wieder unsere Handarbeitsrunde statt. Dieses Mal werden verschiedene Handarbeiten rund um Wolle und Garne ausprobiert. Gerne dürfen eigene Projekte mitgebracht werden, denn in munterer Runde handarbeitet es sich gleich viel schöner.

Treffpunkt: Literaturbühne im Erdgeschoss, 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr.

kwk

Mittendrin Mittwoch #65

Gleich nachdem Arthur Rubens den Eignungstest für den Kindergarten absolviert hatte, wurden seine Eltern ins Büro des Direktors gebeten und erfuhren dort, dass der IQ ihres Sohnes außerhalb des Messbaren liege. Außerhalb des Messbaren war positiv gemeint, und Rubens Eltern – sein Vater, der eine kleine Restaurantkette in Maryland besaß, und seine Mutter, eine Hausfrau – waren außer sich vor Freude.

Extinction von Kazuaki Takano, Seite 209

Wir verfolgen in diesem Thriller mehrere Handlungsstränge. Zum einen begleiten wir Jonathan Yeager, der von der amerikanischen Regierung in den Dschungel des Kongo geschickt wird, um die Verbreitung eines Virus zu verhindern, das die Menschheit auslöschen könnte. Die andere Hauptfigur ist der junge Japaner Kento Koga, der von seinem verstorbenen Vater einen recht mysteriösen Auftrag erhält. Er soll ein Medikament entwickeln, das eine bisher unheilbare Krankheit heilen soll. Zufällig (oder vielleicht doch nicht so zufällig?), leidet Yeagers kleiner Sohn an genau dieser unheilbaren Krankheit…
Ich würde an dieser Stelle empfehlen NICHT den Klappentext zu lesen, da dieser eine recht verblüffende Wendung in der Geschichte vorweg nimmt. Die noch verblüffender gewesen wäre, wenn sie nicht im Klappentext gestanden hätte…

Trotz dessen gelingt es Takano aber sehr gut, immer mehr Spannung aufzubauen. Ich bin sehr neugierig, was als nächstes geschieht, denn so wie es gerade aussieht, könnte sich die Problematik tatsächlich zu einer menschheitsbedrohenden Sache auswachsen. Darauf deutet ja auch der Titel dezent hin (Extinction bedeutet Aussterben, Vernichtung). Will uns der Titel an der Nase herumführen? Steht am Ende wirklich das Aussterben der Menschheit?
Ganz drängend frage ich mich gerade vor allem, wer der Arthur Rubens aus dem Zitat oben ist. Der ist nämlich ganz neu in der Geschichte. Und ich kann mir auch noch nicht so richtig denken, wie er im Zusammenhang zu den übrigen Ereignissen steht.

Wie schon gesagt, spielt ein Teil des Buches im Kongo und ich musste beim Lesen feststellen, dass ich leider nicht allzuviel über dieses Land weiß. Bei uns in der Bibliothek habe ich aber direkt ein Buch zum Thema gefunden. Ich habe bisher nur ein paar Seiten gelesen, aber wenn ich mir so das Inhaltsverzeichnis ansehe gibt das Buch „Kongo“ von David van Reybrouck einen guten Überblick über das Land und seine tragische Geschichte.

Extinction ist bei uns als Printausgabe und als eBook verfügbar.

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

SCHREIBWERKSTATT – Projektbericht

SchreibLandNRW – Logo

Am Anfang stand die Skepsis: Würden wir wirklich mindestens sieben jugendliche Teilnehmer für einen Schreib-Workshop finden, der insgesamt elf Termine und regelmäßiges Lernen und Arbeiten zusätzlich zur Schule erfordert? Wir haben über die lokale Presse, unsere Sozialen Medien (Facebook und Twitter) und unsere Website geworben, Plakate in unserer Jugendabteilung „Teen-Bib“ ausgehängt, Handzettel ausgelegt und verteilt, einzelne LehrerInnen als Verteiler angesprochen. Aber bis wenige Tage vor Anmeldeschluss gab es erst eine einzige Interessentin. Wie sollten wir der begeisterten jungen Dame sagen, dass der Kurs nun doch nicht stattfinden könne? Auch für die Autorin tat es mir leid: Die Bielefelder Schriftstellerin Susan Kreller hatte den Honorarvertrag für die Workshop-Leitung angenommen und bereits die ersten Stunden geplant und vorbereitet. Sollte das alles umsonst sein?

Doch dann ging es auf einmal ganz schnell, wir mussten uns sogar Gedanken machen, ob wir eine Obergrenze benennen müssten. 14 TeilnehmerInnen zwischen 10 und 14 Jahren waren es dann, die sich regelmäßig mittwochs vom 26. April bis zum 4. Juli zwischen 17 und 18:30 Uhr in der Bibliothek trafen und unter der Anleitung von Frau Kreller an ihren Texten arbeiteten.

Viele Workshoptage waren sonnig und heiß, außerdem war Fußball-Weltmeisterschaft. Trotzdem kamen alle Jugendlichen regelmäßig, meldeten sich sogar bedauernd ab, wenn sie mal krank oder durch andere Termine verhindert waren. Ich gebe zu, so viel Disziplin hatte ich nicht erwartet.

Raum SO2-klein, eigentlich eingerichtet für das regelmäßige Gaming in der Bib

Der Raum SO2 klein im 2. Obergeschoss der Stadtbibliothek ist für unsere regelmäßigen Gaming-Veranstaltungen eingerichtet, für die Schreibwerkstatt mussten also jedes Mal erst Tische und Stühle aufgebaut werden. Dafür bietet der Raum aber ausreichend Platz und flexible Sitzmöglichkeiten, so dass sich die Kinder auch einzeln oder in kleineren Gruppen zurückziehen konnten, wenn sie entsprechende Aufgaben bekamen. Am letzten Workshoptermin vor der Abschlussveranstaltung konnten die Jugendlichen auf einer „Probebühne“ in einem größeren Veranstaltungsraum (SO2-Saal) üben und auch schon mal ein Mikrophon ausprobieren.

Nicht alle Kinder wollten bei der Abschlussveranstaltung selbst sprechen, anfangs jedenfalls nicht. Frau Kreller als Moderatorin hatte sich den Kindern als Vorleserin angeboten, wenn sie es denn wünschten. Im Laufe der 10 Treffen war die Gruppe zu einer kleinen Gemeinschaft zusammengewachsen. So wollten sie auch gemeinsam im Halbkreis auf der Bühne sitzen – unsere Haustechniker zweifelten sehr, dass die Bühne für so viele nebeneinander stehende Stühle überhaupt groß genug ist. Bei der „Generalprobe“ wurde das alles ausgelotet, und da die Literaturbühne im Erdgeschoss der Stadtbibliothek sogar etwas breiter als die „Probebühne“ ist, waren sich die Kinder zusammen mit Frau Kreller nicht nur über Sitzordnung und Textreihenfolge schnell einig. Auch das Selbstbewusstsein der einzelnen Jungautoren war gewachsen: Jetzt wollten alle ihre Texte selbst vortragen. Und diejenigen, die an dem Abschlussabend leider nicht teilnehmen konnten, hatten in der Gruppe Freunde gefunden, denen sie ihren Text anvertrauen konnten: Er wurde vorgelesen und auch die nichtanwesenden jungen Schriftstellerinnen wurden an diesem Abend gewürdigt.

Teilnehmer der Schreibwerkstatt auf der Literaturbühne Vorstellungsrunde der Teilnehmer bei der Abschlussveranstaltung

Zur Abschlussveranstaltung am 6. Juli kamen Eltern, Geschwister und Freunde der TeilnehmerInnen. Die Familien hatten ein Buffet aufgebaut mit Fingerfood, Kuchen und Süßigkeiten; die Bibliothek stellte die Getränke. Leider habe ich versäumt, ein Foto von all den Köstlichkeiten zu machen. Einige Leckereien passten zu den Texten; so hatte z. B. Frau Kreller extra Muffins gebacken, weil die in einer Geschichte erwähnt wurden.

Die Jugendlichen waren verständlicherweise nervös, das Lampenfieber ließ sie anfangs viel zu schnell vortragen, man konnte kaum folgen. Doch das legte sich bald, nicht zuletzt durch die beruhigende, souveräne Moderation von Susan Kreller. Dabei erzählte sie mir noch kurz vor Beginn der Veranstaltung, dass sie improvisieren müsse, weil die Kinder zusätzlich neue Texte geschrieben hätten und weil drei Teilnehmerinnen durch ein Missverständnis fehlten.

Das Vorlesen war in mehrere Themenblöcke gegliedert und begann mit dem „Anfangen“ – nicht Der erste Text wird vorgelesennur beim Schreiben oft das Schwierigste. Danach wurden Texte mit Innerem Monolog präsentiert (Anmoderation: „Vergessen Sie James Joyce – den Meister des inneren Monologs – , denn jetzt kommen: …“). Ein weiterer Themenblock beruhte auf einer Hausaufgabe mit der Aufgabenstellung: Ein Mann tut einer Frau gegenüber so, als sei er Vegetarier, um ihr zu gefallen; doch sobald sie es nicht sieht, isst er heimlich/hastig/gierig Fleisch – eine Jeckyll-and-Hyde-Variante. Und natürlich wurde auch Fußball thematisiert: Die entscheidende Niederlage der deutschen Mannschaft bei der Fußball-WM war während eines Workshop-Nachmittags bekannt geworden; daraus haben die Kinder spontan Gedichte zum Thema Fußball und Enttäuschung gemacht.

Ein Dankestext wird vorgelesen, eine Blume überreicht

Wir Zuhörer waren beeindruckt, die Eltern sichtlich stolz; es gab viel Applaus.

Berührend war auch der Dank der Jugendlichen an ihre Workshopleiterin: Sie hatten einen Dankestext verfasst, den eine Teilnehmerin vortrug und als Brief an Susan Kreller überreichte, dazu eine kleine Blume im Töpfchen als Erinnerung an 14 Schülerinnen und Schüler, die mit den Aufgaben, Gesprächen und Anleitungen künstlerisch gewachsen waren – und sicher noch weiter wachsen werden.
Susan Kreller war kurz sprachlos.

Ich denke, wir können uns sicher sein, dass wir von diesen Jungautoren aus Bielefeld und Umgebung in Zukunft noch mehr hören werden: eine neue Generation Bielefelder Erzähler, Dichter und Schriftsteller wächst da heran.

 

Teilnahmebestätigung + Schreibkladden

Aus den zur Verfügung gestellten Schreibwerkstatt-Texten werden wir eine Mappe gestalten, die im Regal „Bielefelder Autoren“ in der Stadtbibliothek am Neumarkt präsentiert werden soll. Alle TeilnehmerInnen können sich außerdem ab Mitte August ihre Teilnahmebestätigung abholen.

Susan Kreller hat aber noch mehr geschaffen als „nur“ die Vermittlung des handwerklichen Rüstzeugs. Aus 14 sehr unterschiedlichen Kindern, die sich vorher nicht kannten, war eine kleine Gemeinschaft geworden – vielleicht nur auf Zeit, doch es wurden auch Verabredungen über den Workshop hinaus getroffen, Adressdaten ausgetauscht.

An die Bibliothek ging der ausdrückliche Wunsch nach einer Wiederholung oder einem ähnlichen Workshopangebot. Vielleicht im nächsten Jahr?

HilDa

Finde deine Schreibwerkstatt auf www.SchreibLand-NRW.de

Plakat der SchreiblandNRW-Aktion

 

 

 

Diese Werkstatt wurde gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen von SchreibLand NRW – einer Initiative des Verbands der Bibliotheken des Landes NRW und des Literaturbüros NRW.

Einfach mal weg.

Ihr Lieben, wem geht es nicht so- der Gedanke „ach, ich könnte jetzt einfach mal ans Meer fahren“ spukt doch oft in unseren Köpfen herum. In meinem Sommerurlaub haben wir das dann spontan gemacht. Es ging für drei Tage an die Schlei. Mein Babybauch und ich haben uns leider nicht mit dem Bett in der Ferienwohnung anfreunden können, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Ruhe, Wasser und Sonne- mehr wollten wir gar nicht. Und das alles haben wir bekommen. Gottseidank waren wir vor der großen Hitze dort, denn bei 35 Grad mag man sich nichts mehr anschauen und auch am Meer liegen ist dann (insbesondere für mich als Vertreterin der rothaarigen Menschen) nicht mehr schön.

Nach einer endlos langen Autofahrt (Niedersachsen ist momentan herrlich, ich weiß nicht, ob es einen Abschnitt gibt, in dem nicht gebaut wird?) kamen wir am Zielort an. In Sundsacker, direkt dem kleinsten Städtchen Deutschlands, Arnis, gegenüber. Nur auf der anderen Seite der Schlei. Aber macht nichts, die kleine Fähre war zu putzig!

die Schlei

Dort oben gibt es wundervolle kleine Orte, viele Fahrradfahrer und einiges zu sehen. Zum Beispiel Haithabu. Das war mal eine Siedlung dänischer Wikinger. Seit über neun Jahrhunderten ist der Ort Haithabu verlassen und ist gemeinsam mit dem Danewerk (das ist der Befestigungswall der Siedlung) das bedeutendste archäologische Bodendenkmal in Schleswig-Holstein und zählt seit 2018 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Beeindruckend ist das kleineMuseum. Dort werden Originalfunde ausgestellt. Ich finde es immer Wahnsinn, was die Leute früher alles schon gemacht haben. Goldschmuck, bearbeitete

Haithabu

Edelsteine und erste Münzen- viel hat Gottseidank die Zeit überdauert und kann uns so einen kleinen Einblick in das Leben von vor etlichen Jahrhunderten geben.

 

 

Natürlich durfte der Sprung in die Ostsee nicht fehlen. Herrlich! 🙂

Spontan haben wir beschlossen, Flensburg einen Besuch abzustatten. Wenn man schon mal „da oben“ ist. Ich wusste nicht mehr über Flensburg, als dass es an der Grenze zu Dänemark liegt, kenne die SG Flensburg-Handewitt (Handballverein) und weiß, dass dort die „Punkte in Flensburg“ zu Hause sind.
Was war es für eine Überraschung- Flensburg ist sooooo schön!!! (Das letzte Mal hat mich vor Jahren Helsinki so überrascht. Auch eine kleine Ostsee-Perle^^) Nicht zu groß, einfach angenehm. Der erste Blick auf die Stadt vom Auto aus war direkt der bekannte Blick auf die Flensburger Förde… und es hatte mich gepackt.

Beim Schlendern durch die Innenstadt fiel uns ein Laden auf: „Gandalph“. Ein Paradies für Fantasy-Lektüre-Liebhaber und Spiele- Fans. Ich hab versucht, heimlich ein paar Fotos zu machen. Wenn ihr da seid- stattet dem Geschäft unbedingt einen Besuch ab! Die Verkäufer waren klasse, sie wussten, was sie verkaufen und konnten Familien, die einfach nach netten Gesellschaftsspielen suchten oder Einzelpersonen, die spezielle Fantasy- Games für sich entdeckt hatten, problemlos weiter helfen. Ich liebe solche Läden. Leider werden sie immer seltener. Natürlich haben auch wir unsere Spielesammlung erweitert. 🙂

 

Gegessen haben wir in einem sehr netten Restaurant. Letztens sprach ich mit einer Kollegin darüber, dass man beim schlendern durch Fußgängerzonen in Städten ruhig öfter mal nach oben schauen soll- oft zieren tolle Giebel die Häuser. Aber auch bei Außensitzplätzen von Restaurants kann es sich lohnen:

Die Mädels, die dort bedient haben, wechselten übrigens mühelos von Deutsch ins Dänische und wieder zurück. Richtig nett!

Das spontane Entfleuchen aus dem Alltag hat sich sehr gelohnt. Das könnte man eigentlich öfter machen. 🙂

 

kwk

Aretha Franklin

Eine Ära der Musik ist zu Ende gegangen – nach über 60 Jahren im Musikgeschäft ist gestern, im Alter von 76 Jahren, die „First Lady of Soul“, Aretha Franklin, gestorben.

Mit ihrem Hit „Respect“ erlangte sie Weltruhm und schaffte eine Hymne für die afroamerikanische Befreiungs- und Frauenbewegung. Die größte Soul-Sängerin unserer Zeit kam schon im Kindesalter mit der Musik in Kontakt und sollte danach auch nie wieder ohne sie sein. Ihr Album „Amazing Grace“ (1972) verkaufte sich zwei Millionen Mal und ist eines der meistverkauften Gospel-Werke aller Zeiten.

Ein unvergesslicher Moment muss es wohl für sie gewesen sein, als sie vor etwa 2 Millionen Menschen bei der Amtseinführung von Barack Obama singen durfte. Damit bescherte sie auch uns eine Gänsehaut!

Wir werden die Songs wie „Think“ oder „Natural Woman“ wohl auch noch lange nach ihrem Tod hören und singen.

Mittendrin Mittwoch #64

Was direkt danach passierte, wusste Dinesh nicht mehr. Wie er sich in dem Moment gefühlt und was er getan hatte, ob er geschrien oder geweint hatte oder einfach still stehen geblieben war. Vielleicht war alles so schnell gegangen, dass er es nicht richtig mitbekommen hatte, oder der Moment war später aus seiner Erinnerung ausgelöscht worden, damit er nicht immer wieder darum kreisen würde.

(Arudpragasam, Anuk : Die Geschichte einer kurzen Ehe. – Hanser, 2017. – Seite 98)

Die Geschichte einer kurzen Ehe / von Anuk Arudpragasam. - Hanser, 2017

Die Geschichte einer kurzen Ehe / von Anuk Arudpragasam

Die Handlung des kurzen Romans spielt in nur einer Nacht und einem Tag; erzählt wird aus der Perspektive eines jungen Mannes, der bereits seine Mutter verloren hat und sich seines baldigen Todes gewiss ist – so wie all die anderen Flüchtlinge in dem Lager. Jede Nacht fallen Bomben. Dinesh hat kein Ziel mehr, aber er hilft, wo er kann: beim Bau von Schutzständen oder bei der Pflege von Verwundeten. Ein alter Mann bittet ihn ganz unvermittelt, seine Tochter Ganga zu heiraten. Es gibt keine Zeremonie, keine Papiere, nur den Segen des Vaters, der sein einzig verbliebenes Kind versorgt wissen will. Die beiden jungen Leute willigen ein.

Dinesh und Ganga nähern sich zögerlich an. Kann ein Leben zu zweit in dieser hoffnungslosen Situation vielleicht doch eine Sehnsucht stillen? Können zwei einander fremde Menschen inmitten von Krieg, Gewalt, Angst, Hunger und der Lethargie des Lagers Zusammengehörigkeit, ja Zärtlichkeit entwickeln? Wenn es keine Zukunft gibt, was für einen Sinn hat dann eine Ehe?

Der tamilische Autor Anuk Arudpragasam hat in seinem Debütroman offenbar den Bürgerkrieg in seiner Heimat Sri Lanka als Hintergrund gewählt. Doch er schreibt nicht über Politik und die Kriegsparteien; er bleibt ganz bei seinen Figuren, für die es egal ist, ob die Bomben und Heckenschützen von den Milizen oder den Regierungssoldaten kommen, sie müssen die Rebellen genauso fürchten wie die Armee.

Der Autor erspart uns nicht einige drastische Bilder aus dem Krieg, aber in erster Linie zeigt er die Gefühlswelt von Dinesh und indirekt auch von Ganga. Es ist berührend, wie sich die unerfahrenen, jungen Menschen langsam neuer Gefühle bewusst werden und eine Hoffnung auf etwas Normalität im Chaos aufkeimt. Arudpragasam findet eine wunderbare Sprache für das Erwachen dieser unsicheren Gefühle inmitten eines traumatisierenden Umfelds.

Ich habe nun knapp die Hälfte gelesen, aber das lässt sich schon sagen: ein bemerkenswerter, großartiger kleiner Roman.

Unsere Katalogdaten findet Ihr hier.

HilDa

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Wie es früher war und heute ist

Von damals zu heute gibt es so viele Unterschiede gar nicht. Könnt Ihr Euch daran erinnern, wie es früher zu Hause war? Die Familie saß gemeinsam an einem Tisch und hat gehandarbeitet. Gut, heute gibt es diese Form des Familienverbandes nicht mehr so oft. Am Stricken, Häkeln und Nähen hat sich aber nichts geändert. Es gibt höchstens neue Muster oder Schnitte, je nach Mode.
Wir haben diese Idee aufgegriffen, um auch gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. Heutzutage trifft man sich zum Handarbeiten in der Bibliothek. Bücher mit Handarbeitsmustern vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen inklusive und griffbereit. Dadurch ist eine illustre Strick- und Handarbeitsrunde aus ganz vielen verschiedenen Personen entstanden. Es wird gestrickt, gehäkelt und sogar per Hand genäht. Neben dem Austausch von Ideen und Mustern werden auch die Tages- und Wochengeschehnisse sowie Urlaubserinnerungen besprochen, der ein oder andere Witz zum Besten gegeben und natürlich ganz, ganz viel gelacht. Und sei es nur über fallengelassene Maschen, die dann wieder über improvisierte Muster dekorativ hineingemogelt werden. 🙂
Wer jetzt Lust bekommen hat mitzumachen, ist ganz herzlich eingeladen vorbei zu kommen. Wir treffen uns regelmäßig jeden 2. und 4. Freitag im Monat ab 14.30 bis 17.30 im Erdgeschoss im Bereich der Literaturbühne der Stadtbibliothek. Erkennungszeichen: eine große Tischrunde mit Wolle.

Viele liebe Patentmustergrüße,

Eure Petra