Kindheitserinnerungen

Kennt ihr das auch? Man geht durch den Supermarkt und entdeckt Sachen, die einen quasi schon das ganze Leben begleiten. Oft sind diese Dinge generationenübergreifend und wenn man ganz genau drüber nachdenkt, fallen einem doch ganz schön viele Sachen ein, die es quasi schon ewig gibt.
Im Kollegenkreis schwelgten wir letztens in „ach wie hieß denn das nochmal…. ich weiß genau, welche Verpackung es hat… ich glaube heute heißt das anders…“. Auslöser war die Ahoj-Brause. 🙂 Ein Grund für mich, mal wieder ein klitzekleines bisschen „interessantes, vielleicht nützliches Wissen“ zu verbreiten! 😉

Was uns aufgefallen ist- wir alle haben die Brause aus den bunten Tüten selten in ein Glas Wasser gekippt und getrunken (das schmeckt nämlich nicht sooo besonders gut), man hat lieber den Finger ins Päckchen getaucht und das Pulver pur verspeist.
Apropos früher: Das Brausepulver gibt es bereits seit 1925! Allerdings wurde es damals noch in Tablettenform mit Zitronen- oder Orangengeschmack produziert. Erst Anfang 1930 wird die Tablette zum Pulver und bekommt zwei neue Geschmacksrichtungen: Waldmeister und Himbeere. Und nun ziert auch der blau gekleidete Matrose die Packung. Vierzig Jahre später war dann der Brause-Lolly erhältlich 😀 . 2010 feierten die Frigeo Brause-Produkte ihren 85. Geburtstag und die Ahoj-Brause wird zur Marke des Jahrhunderts ausgezeichnet.

Mittlerweile gibt es Ahoj-Gummibonbons und dieses Jahr kommt/ist die Brause fertig gemischt in einer Dose zum Trinken auf den Markt. Danach könnte man ja mal Ausschau halten- ob der Inhalt wohl schmeckt?

kwk

Quelle: Website Ahoj-Brause

 

Kein Mittendrin Mittwoch #24

Lukas Bärfuss : Hagard
Lesung am 26.10.2017

Diesen Beitrag hatte ich vor drei Wochen vergessen, jetzt bin ich ehrlich gesagt schon nicht mehr mittendrin, habe ich die Erzählung bereits ausgelesen. Ich müsste jetzt also den letzten Satz zitieren, aber genau den darf ich natürlich nicht verraten!

Dieses kleine Büchlein liest sich bestimmt schnell, dachte ich, eine Wochenendlektüre und schon bin ich auf die Lesung am 26. Oktober vorbereitet. Aber ganz so einfach machte es mir der Autor nicht. So manchen Satz musste ich zweimal lesen, weniger weil er schwerverständlich oder furchtbar verschachtelt war, sondern weil mich der Text stellenweise zu schnell mitriss, die Sprache aber genossen werden wollte.

Die Handlung ist einfach und doch nicht schnell erzählt: Wir als Leser verfolgen einen Mann, Philip, der ganz spontan einem Paar auffälliger Damenschuhe folgt, die Trägerin der Ballerinas bleibt in der Menschenmenge der Zürcher Innenstadt unerkannt, nie sieht Philip ihr Gesicht. Aus einem banalen Zeitvertreib wird jedoch eine Verfolgung über 36 Stunden, in denen Philip mehr und mehr aus seiner bisherigen Lebenswirklichkeit entgleitet. Der bisher immer effizient arbeitende, wohl organisierte und vernetzte Immobilienhändler wandelt sich in kurzer Zeit vom Flaneur zum Schwarzfahrer, Betrüger , Stalker … . Was aus einer Laune heraus entstand, wird existentiell. Dabei nimmt Philip jeden seiner Schritte bewusst wahr, erkennt selbst, wie er sich in etwas irrationales hineinsteigert, dass er abbrechen könnte – und müsste. Nur noch ein weiterer Schritt, eine weitere Stunde …

Auch die Gegenstände, die bisher sein Leben getaktet haben, verliert er: sein Smartphone-Akku geht zur Neige, ebenso sein Bargeld; anfangs erhält er noch Nachrichten von außen. Er wird erwartet, er wird gebraucht, die nächsten Termine und Verpflichtungen. Gerade als ich meinte, jetzt reicht es aber, führt der Erzähler neue Perspektiven ein, und dann geht alles ganz schnell.

Eine kurze Wochenendlektüre, aber sehr tief, sehr nachhaltig. Wir können zwar mit dem Erzähler ins Innere des Protagonisten schauen, all seine Schritte und Gedankengänge nachvollziehen, wir können auch den Zufällen folgen, den Motiven der anderen Figuren – und doch …
Mir scheint, die Erzählung handelt von eben diesem „und doch …“, das immer unerklärlich bleiben wird.

Ich bin gespannt auf die Autorenlesung, ist es doch nicht leicht, einen passenden Ausschnitt zum Vorlesen zu finden, ohne zu viel vorwegzunehmen; und wie über dieses kurze, große Stück Literatur sprechen?

Bärfuss, Lukas : Hagard. – Göttingen : Wallstein-Verlag, 2017
Standort: Romane Baerf
+ als eBook in der Onleihe OWL

hilda

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Goethe in der Bibliothek

Bei uns in der Bibliothek sind wider Erwarten nicht nur Bücher von Goethe entleihbar, er ist auch selbst in der Bibliothek unterwegs. Zugegeben, unterwegs ist etwas übertrieben, da er nur ab der Brust aufwärts vorhanden ist und dazu aus Stein besteht und somit eher unbeweglich ist. Aber wer weiß schon, ob er nicht doch hin und wieder mal durch die Bibliothek schleicht… 😉

Die Büste von Johann Wolfgang von Goethe, die bei uns zwischen den Werken und Dramen angesiedelt steht ist eine Kopie einer Büste von Daniel Rauch von 1820 und stand früher einmal vor dem Stadttheater Bielefeld.

Wackelpeter 2017

Schon zum 16. Mal gab es am letzten Sonntag  der Sommerferien das Kinderkulturfest WACKELPETER im Ravensberger Park. Und die Stadtbibliothek war meines Wissens in jedem Jahr mit einem Stand dabei: Broschüren zum Mitnehmen, eine Kiste mit Kinderbüchern zur Ansicht, vor allem aber zwei Handdruckpressen, mit denen die Kinder Postkarten bedrucken können. Zwei Motive hatten die Kolleginnen diesmal vorbereitet: den Sparrenburgturm und einen Leuchtturm (ein Vater erklärte uns zu unserer Überraschung, das sei aber eindeutig der Bielefelder Wasserturm – konnte uns auch recht sein).

Besonderes Highlight bei Groß und Klein ist seit einigen Jahren die mechanische Olympia-Schreibmaschine, mit der die Kinder wie im vorigen Jahrhundert tippen und eine eigene Urkunde beschriften durften. Die erstaunte Frage, woher wir denn noch ein Farbband bekommen hätten, war nur allzu berechtigt – eine Rundmail in der gesamten Stadtverwaltung hatte uns die wohl letzten Bänder aus den untersten Schubläden und hintersten Lagerräumen beschert. 200 Urkunden waren vorbereitet – schon um 17 Uhr waren alle Blätter aufgebraucht. Mehrfach musste die Maschine repariert werden (meine Kollegin bewies da echte McGyver-Qualitäten mit ihrem Schweizer Taschenmesser!), manche Buchstaben waren kaum noch zu erkennen, und trotzdem warteten die Kinder und Jugendlichen geduldig, nur um auch einmal dieses „antike“ Gerät (immerhin über 30 oder gar 40 Jahre alt) ausprobieren zu können. Auch viele Erwachsene wollten noch mal und schwelgten in nostalgischen Erinnerungen.

Die Postkarten waren nicht abgezählt, nach unserer Schätzung wurden deutlich über 500 bedruckt, jeder Burg-/Leucht-/Wasser-Turm ein Unikat, alle in Grün. Unsere Hände, ja die Unterarme bis zu den Ellenbogen waren auch schnell Grün gesprenkelt. Nun ja, auf dem Wackelpeter liefen viele komische Vögel herum. Leider war für uns kaum Zeit mehr zu sehen, aber die großartigen Walk-Acts in ihren fantastischen Kostümen kamen an unserem Stand vorbei.

Zwischen all den vielen Attraktionen, Aktionen, Spielen, Theaterstücken und zuletzt dem „Randale“-Konzert (gemeint ist natürlich die bekannte Bielefelder Musikgruppe) fiel der Stand der Stadtbibliothek vielleicht kaum auf. Trotzdem haben wir mit bestimmt 800 Kindern und ihren Eltern gedruckt, getippt, über die Bibliothek erzählt, Fragen beantwortet, nebenbei Lesetipps gegeben, für unsere Veranstaltungen geworben …

Ach, das Beste aber war die Stimmung an diesem herrlichen Sommertag. Ich weiß ja nicht, wie es den Kindern am Abend ging, aber ich bin gleich nach dem Abwaschen der Farbe auf mein Sofa gesunken und prompt eingeschlafen – der Bielefelder Wackelpeter ist schon anstrengend! Aber auch ein wunderbarer Abschluss für die Ferien: bunt mit viel Kultur, spannend mit viel Spiel- und Bastelspaß – und lustig. Also wir haben jedenfalls viel gelacht. Lag wohl an der grünen Farbe überall.

hilda

Mittendrin Mittwoch #26

Vielleicht hätte ich aufstehen und gehen sollen …

Ich hätte aufstehen und gehen sollen, aber ich war neugierig geworden, ich glaubte zu wissen, welche Kreise er meinte: Die Bande nannte sich Nord-West-Jugend. Die meisten Mitglieder hatten in Nordkorea im Wohlstand gelebt, ehe sie aus ihren Häusern vertrieben und ihre Familien ermordet worden waren. Angekommen im Süden, hatten sie sich Rhee angeschlossen und waren seine Handlanger geworden, um Rache an denen zu üben, die ihnen alles genommen hatten. Sie betrieben politische Agitation mit gewaltsamen Mitteln, arbeiteten mit Einschüchterungen, Drohungen und Erpressungen, nahmen gemeinsam mit der Polizei Verhaftungen, sogar Hinrichtungen vor …

Die große Heimkehr von Anna Kim, Seite 209

Nach guten 200 Seiten aus diesem Buch, bin ich bisher vor allem zu einer Erkenntnis gekommen. Und zwar, dass ich von Nordkorea und Südkorea keine Ahnung habe. Das Buch erzählt die Geschichte von Yunho, Johnny und Eve, die 1960 in Seoul wohnen. Es wird aber auch die Vergangenheit der drei beleuchtet und dazu wird immer wieder der geschichtliche Hintergrund und die jeweils aktuelle politische Situation geschildert. Ich habe somit bisher schon viel erfahren über Korea. Das Buch fasziniert, fesselt und schockiert.

Vor allem schockiert es. Was sich da alles an Gräueltaten in Korea abgespielt hat, war mir in diesem Ausmaß nicht bewusst.

Das Buch ist bei uns in der Bibliothek hier entleihbar.

Und alle, die das Buch und die Autorin gerne live erleben möchten sind herzlich eingeladen zur Lesung mit Anna Kim am Mittwoch, den 25.10.2017, um 19 Uhr im Rahmen der Literaturtage 2017 (Eintrittspreis 8€, ermäßigt 6€). Genauere Informationen zum Buch und zur Autorin und allen anderen Lesungen der Literaturtage findet ihr im Programmheft.

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

lga

Backen mit Tee

„Backen mit Tee“ – so ist der Titel eines Backbuches aus dem Bestand der Stadtbibliothek.

Ein Rezept daraus hat eine Kollegin nachgebacken und zum Probieren in den Pausenraum gestellt. Der Kuchen schmeckte köstlich.

Da habe ich beschlossen, den Kuchen in einer Herzform zu backen und an ein „FRISCHGEBACKENES EHEPAAR“ zu verschenken.

Zutaten für ein Blech (30×40)

Für den Teig:

3 Eier, 125 ml Öl, 250 g Zucker, 1 Pkg. Vanillezucker, 180 ml Milch, 75 g Schokotröpfchen, 250 g Mehl, 3 EL Kakaopulver und 1 Pkg. Backpulver

Für den Teeüberguss:

1 Früchteteebeutel, 250 ml kochendes Wasser, 2 EL Rum, 1 EL Zucker

 

Zum Bestreichen:

Johannisbeergelee

Für die Glasur:

300 g Kochschokolade, 200 g Sahne, 1 EL Honig

 

Eigelb und Eiweiß trennen, Eiweiß steif schlagen. Eigelb, Öl, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Die Milch und die Schokotröpfchen langsam unterrühren. Dannach Mehl, Kakao und Backpulver vermischen und unter die Ölmasse geben. Zuletzt das Eiweiß vorsichtig unterheben.

Bei 170°C Umluft ca 20-25 Minuten backen.

Aus Tee, Wasser, Rum und Zucker einen Guss herstellen. Den Guss über den fertigen Kuchen geben und einziehen lassen, dann mit dem Johannisbeergelee bestreichen.

Für die Schokoladenglasur die Schokolade gemeinsam mit der Sahne und dem Honig schmelzen lassen und gut verrühren. Abkühlen lassen.

Den Kuchen mit der Glasur bestreichen.

Guten Appetit!

Sie finden das Buch unter der Signatur Xeo 24 Katz im Erdgeschoß der Stadtbibliothek.

MRo

Kartenvorverkauf- es geht los! #LitBI17

Heute startet der Vorverkauf für die Literaturtage. Das diesjährige Motto lautet: „Ein gutes Wort einlegen für den Zufall“. Mit dabei sind u.a. bekannte Größen wie Christoph Ransmayr und Joachim Radkau, aber auch junge Autorinnen wie Fatma Aydemir und Kristina Pfister mit ihren Erstlingswerken. Am Abend der Eröffnung wird Marie NDiaye aus „Die Chefin. Roman einer Köchin“ lesen. Die Autorin stammt aus Frankreich und vertritt damit das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse.

 

Sämtliche Informationen sowie alle Termine und Eintrittspreise stehen im Programmheft oder im Veranstaltungskalender.