Lesung: Elena Fischer „Paradise Garden“

Elena Fischer stellt bei uns ihren Debütroman „Paradise Garden“ vor. Mit einem Auszug aus ihrem Roman „Paradise Garden“ war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike und gewann den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. Außerdem war der Roman 2023 für den Deutschen Buchpreis nominiert und für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.

Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

wann: Freitag, 02. Februar um 20 Uhr
wo: Literaturbühne im Erdgeschoss

Eintritt: 12 €, ermäßigt 6 € (Ermäßigung siehe Benutzungsordnung + Gebührentarif der Stadtbibliothek)

Die Eintrittskarten sind online, bei der Tourist-Information Bielefeld oder an der Abendkasse erhältlich.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der inhabergeführten Buchhandlung Mondo.

Literaturtage 2023 – Persönliche Nachlese #1

Fast ist schon wieder ein Vierteljahr vergangen seit der letzten Literaturtage-Veranstaltung. Zeit für einen kleinen Rückblick.

Ich war bei allen Lesungen, habe aber nicht alle vorgestellten Bücher selbst gelesen, nur einige, manchmal auch andere Werke der Autor*innen. Mit meiner persönlichen Nachlese werde ich hier zwar auf alle Veranstaltungen eingehen, den Schwerpunkt lege ich aber auf die Bücher, die ich selbst anlässlich der Literaturtage gelesen habe.

Die Fotos von den Lesungen sind alle von Klaus Hansen, der schon seit einigen Jahren unsere Veranstaltungen begleitet und dokumentiert. Vielleicht habt Ihr ja seine Porträtaufnahmen in der Fotoausstellung im Oktober gesehen. Oder Ihr kennt seinen Bielefeld-Bildband „Ganz nah: Kunst im öffentlichen Raum in Bielefeld“.


Ulrike Draesner: Die Verwandelten
Foto vom Buch "Die Verwandelten" von Ulrike Draesner; daneben liegt das Programmheft der Literaturtage 2023

Ulrike Draesner war schon mehrfach Gast in der Stadtbibliothek, einmal mit dem Roman „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ und dann mit dem Essayband „Heimliche Helden“ . Ich war neugierig auf die Lyrikerin Ulrike Draesner und habe zur Lesung nicht den aktuellen Roman gelesen, sondern mir den Gedichtband „Doggerland“ vorgenommen.

Ich muss gestehen, mit diesem mehrdimensionalen Textkonstrukt hatte ich Probleme. Aber das Thema interessiert mich. Doggerland heißt eine ehemalige Landbrücke zwischen der heutigen britischen Insel und dem nordeuropäischen Festland, heute erstreckt sich dort der südliche Teil der Nordsee mit dem Ärmelkanal und dem Wattenmeer. Während der Eiszeit war dieses Land nur zum Teil vom Eisschild bedeckt, ansonsten aber mal mehr mal weniger trockenes Land, Lebensraum für Pflanzen und Tiere – und in der Mittelsteinzeit auch für Menschen. Mit dem Ende der Eiszeit stieg der Meeresspiegel, die damalige Landmasse versank. Wahrscheinlich mehrere gewaltige Tsunamis haben dies wohl noch beschleunigt.

Foto vom Buch "Doggerland" von Ulrike Draesner

Ulrike Draesner holt diesen vergangenen Lebensraum wieder poetisch hervor. Dabei ist vor allem ihr sprachlicher Ansatz interessant. So setzt sie Worte und Phrasen aus dem Englischen und Deutschen neben den Text des Langgedichts. Sprachvergleich und Poesie, um eine versunkene Welt wieder aufleben zu lassen. Das setzt viele Assoziationen frei, eine sehr anregende Lektüre.

Allerdings interessiert mich das Thema mehr als die Lyrik. Mit der steinzeitlichen Welt rund um die Nordsee möchte ich mich gerne später noch einmal beschäftigen. Und dann lese ich vielleicht auch „Doggerland“ von Ulrike Draesner gründlicher.

Foto: Ulrike Draesner im Gespräch mit Moderatorin Antje Doßmann auf der Bühne; als Bühnen-Hintergrund ein grob gemalter Stammbaum
© Klaus Hansen 2023

„Die Verwandelten“, so lernte ich bei der Lesung und dem Podiumsgespräch der Autorin mit der Moderatorin Dr. Antje Doßmann, ist ebenfalls komplex konstruiert, lyrisch erzählt und verwebt mehrere Perspektiven kunstvoll miteinander; ein Roman über Krieg, Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert aus der Sicht mehrerer Frauen deutsch-polnischer Herkunft. Um bei den vielen Personen und verzwickten Familienverhältnissen den Überblick zu behalten, hilft ein Stammbaum im Anhang des Buches – ein Hinweis, den einige Leser lieber früher entdeckt hätten 😉

Mehr zum Roman „Die Verwandelten“ findet Ihr in unserem Blogbeitrag zur Lesung am 4. Oktober 2023.

Ulrike Draesner könnt Ihr am 1. Februar 2024 noch einmal hier in Bielefeld erleben: bei der Buchvorstellung zu
Aufruhr verZeichnen: 26 literaturwissenschaftliche Einsprüche“,
eine Kooperationsveranstaltung mit der Universität Bielefeld.


Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts
Foto vom Buch "Das Liebespaar des Jahrhunderts: Biografie einer Frau" von Julia Schoch. Daneben liegt das Programmheft der Literaturtage 2023

Eine Ehe endet. Und damit beginnt der Roman, dessen Titel doch eigentlich das Gegenteil erwarten lässt. Roman und somit auch Lesung und das Gespräch mit Moderatorin Angelika Teller drehten sich um die Frage, ob es DIE GROSSE LIEBE geben kann, ob der Traum von der ewig-währenden Liebe erfüllbar ist. Nun, der Beginn des Romans gibt ja direkt eine ernüchternde Antwort. Auch die überwältigende Verliebtheit eines wunderbar zusammenpassenden Paares mit dem Willen zum lebenslangen Miteinander bietet eben keine Garantie. Aber ist das Ende einer Ehe auch ein Bruch, der die ganze Liebe im Rückblick in Frage stellt? Oder kann da eine Verbindung bleiben, eine Freundschaft, die mehr ist als schmerzliche Erinnerung?

Foto: Julia Schoch im Gespräch mit Angelika Teller, letztere ist nur von hinten zu sehen, der Autorin zugewandt; Frau Schoch spricht gerade
© Klaus Hansen 2023

Eine Liebesgeschichte von ihrem Ende her erzählt ist ein interessanter Ansatz. Der Roman stand eine ganze Weile unter den TOP 20 der Bestsellerliste und auch unsere Bibliotheksexemplare werden rege ausgeliehen. Unser Publikum am 6. Oktober 2023 wirkte ganz gebannt von der Lesung und dem anschließenden Gespräch. Mein Thema ist es allerdings nicht. Nun ja.

HilDa

Facharbeitsrecherche

Unsere Termine mit Recherchetipps zur Facharbeit für Oberstufenschüler*innen enden für diese Saison; die Schüler und Schülerinnen schreiben jetzt, der Abgabetermin rückt unaufhaltsam näher. Wir wünschen viel Erfolg und auch Spaß am gewählten Thema.

Auch hier im Blog haben wir schon Recherchetipps gegeben, die vielleicht nicht nur für Schüler interessant sind. Allerdings haben sich die Oberflächen der beschriebenen Datenbanken in der Zwischenzeit verändert, die Screenshots sind leider nicht mehr aktuell. Ja, ja, das sollte vielleicht mal jemand überarbeiten.

Grafik-Logo "MUNZINGER"
Munzinger Online – die Datenbank bietet Inhalte über Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Musik und Gesellschaft, zu allen Ländern der Welt und zu Ereignissen des Tagesgeschehens

Aktueller ist da unser Handout zur Facharbeitsrecherche mit vielen Linkempfehlungen.

Außerdem gibt unser Auskunftsdienst am Neumarkt gern Hilfestellung.
Und Ihr könnt uns direkt per Mail fragen. Aber bedenkt bitte, auch wir benötigen etwas Zeit, um uns in Euer Thema einzuarbeiten und konkrete Tipps für Euch herauszusuchen. Und natürlich bekommt Ihr von uns keine fertige Literaturliste oder gar die ausgearbeitete Facharbeit auf dem Silbertablett! Also wartet mit Euren Fragen nicht bis kurz vor dem Abgabetermin.
Hier die Mailadressen der Kolleginnen:
heike.habighorst@bielefeld.dedagmar.hillebrand@bielefeld.dechantal.ludwig@bielefeld.de
Gebt bitte das genaue Thema Eurer Facharbeit an und nennt Eure konkreten Fragen.

Grafik-Logo "statista"
Online-Plattform für Statistik

Mit Hilfe von Datenbanken und wissenschaftlichen Suchmaschinen könnt Ihr Volltexte in digitaler Form finden, mit denen Ihr direkt und sofort weiterarbeiten könnt. Aber nicht alle Texte stehen digital frei zur Verfügung, einiges müsst Ihr per Fernleihe aus anderen Bibliotheken kommen lassen. Auch das erfordert Zeit (wenn es auch heute erheblich schneller geht, als zu der Zeit, als ich einst meine Seminar- und Diplomarbeiten schrieb 😏)
Wie die Fernleihe funktioniert, erklären wir hier.

Screenshot der Homepage der Stadtbibliothek Bielefeld, bei der der Menüpinkt "DigiBib NRW" markiert ist
Mit der Literatursuchmaschine DigiBib in Bibliothekskatalogen und Datenbanken gleichzeitig suchen

Den Workshop Literaturrecherche für Facharbeiten & Referate können Schulen hier buchen:
Kontakt: heike.habighorst@bielefeld.de, Tel. 0521 51-2458.
Er ist für Gruppen ab Klasse 10, Einführungsphase (EF) und Q 1. Wir erklären den online-Katalog der Stadtbibliothek und einige Online-Datenbanken, geben Tipps zur Recherche im Internet und der Nutzung wissenschaftlicher Suchmaschinen. Dauer ca. 120 Minuten inklusive Pause und der Gelegenheit, das Gehörte vor Ort direkt für die eigenen Themen zu nutzen.

HilDa

Guter Start in der Stadtteilbibliothek Baumheide

Roomtour #2

Seit einigen Monaten ist nun alles neu in der Stadtteilbibliothek Baumheide. Erhalten geblieben ist euch aber natürlich das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, aktuell unterstützt von den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aus der Zentralbibliothek, die euch bei Fragen zur Seite stehen.

Begeben wir uns jetzt gemeinsam auf einen kleinen Rundgang durch die neugestaltete Bibliothek. Wenn ihr durch den Haupteingang am Rabenhof kommt, seht ihr rechts in der Wand einen automatischen Türöffner und ein Kartenlesegerät, durch das ihr als Erwachsener (ab 18 Jahre) mit gültiger Benutzerkarte auch außerhalb der personalbesetzten Öffnungszeiten Einlass  erhaltet.

Dann gelangt ihr in den Vorraum und links ist der Eingang zur Bibliothek. Hinter dem Eingang befinden sich ein Sicherungsgate und dahinter ein Selbstverbuchungsautomat. Diese Vorrichtungen ermöglichen das Prinzip der offenen Bibliothek („Open Library“), mit längeren teilweise personalfreien Öffnungszeiten.

Im vorderen Bereich der Bibliothek ist ein fest installierter PC für Besucher*innen der Bibliothek, links davon steht der Beratungs-PC für das Personal. Wenn ihr euch im Bibliotheksraum umschaut, seht ihr rechts einen weiteren Raum. Das ist der sogenannte Mehrzweckraum, gedacht für ruhiges Arbeiten, zum Beispiel an den Hausaufgaben, oder für Veranstaltungen.

Die gesamte Innenausstattung ist neu und trägt zu einer guten Aufenthaltsqualität bei.  Auch wenn ihr in die Regale schaut, werdet ihr im Wesentlichen neue Bücher aus den letzten zwei Jahren finden. Neu ist auch, dass es Toni-Hörspielfiguren und einen bereits vorbereiteten Toni-Würfel zum Ausleihen gibt.

Die Büros und Toilettenanlagen sind jetzt gegenüber dem Eingang im hinteren Teil der Bibliothek. Davor geht es rechts in unser sogenanntes Wohnzimmer. Dort stehen die Bücher für erwachsene Leser*innen. Natürlich legen wir als Familienbibliothek großen Wert auf einen attraktiven Kinderbereich. Dieser liegt an der Fensterfront und hier können Familien mit Ihren Kindern Bücher anschauen und zum Ausleihen aussuchen.

Ich hoffe, ihr seid neugierig geworden und erfreut euch ebenso wie wir ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen an unserer neugestalteten Stadtteilbibliothek Baumheide.

Hinweise zu den Öffnungszeiten ab 2024:

Ab Januar 2024 ist die Stadtteilbibliothek werktags (einschließlich samstags) von 10 bis 20 Uhr zugänglich: Während der personalbesetzten Zeiten (Mo. bis Sa. 10 – 13 Uhr und Mo. bis Fr. 15 – 18 Uhr) ist die Eingangstür offen oder ihr öffnet sie mit Hilfe des grünen Türöffners. Das Prinzip der „Open Library“ gilt in den Mittagspausen von 13 bis 15 Uhr, abends von 18 bis 20 Uhr und samstags von 13 bis 20 Uhr. Erwachsene Besitzer*innen einer Bibliothekskarte erhalten durch die Benutzung des Kartenlesegeräts Zugang zu den Bibliotheksräumen und können mit Hilfe des Selbstverbuchungsautomaten Medien ausleihen und zurückgeben.

Resi Heuwinkel, ehrenamtliche Mitarbeiterin

Die Dinos sind los!

Und das ausgerechnet in der Kinderbibliothek!

3 Plastik-Dino-Figuren auf einem grünen Brett, Bücherregale im Hintergrund: ein Stegosaurus, ein Tyrannosaurus, ein Brontosaurus (?)

Aber wo denn auch sonst?

Sind Kinder doch die größten Fans dieser schon vor Jahrmillionen ausgestorbenen Tierarten. Da habe ich schon kleine Dino-Experten erlebt, die fehlerfrei Dutzende Sauriernamen aufzählen und zuordnen konnten. Auch so mancher Erwachsener erliegt der Faszination dieser Wesen aus einer längst vergangenen Welt. Ich gehöre dazu. Wenn ich auch nicht die komplizierten Namen kenne. Ich schaue gerne Film-Dokumentationen über die Urtiere und lese über die neuesten wissenschaftlichen Hypothesen zu ihrer Lebensweise in populärwissenschaftlichen Zeitschriften.

Was Paläontologen und Geowissenschaftler alles aus Steinen, Erdschichten und Fossilen über die verschiedenen Erdzeitalter lesen können, ist einfach spannend. Und die lange Ära der Dinosaurier ist da besonders: fremdartig, kolossal und vielfältig, erstreckt sie sich doch über rund 170 Millionen Jahre. In diesem Zeitraum haben sich die Kontinente mehrfach komplett umgebildet: Die ersten Saurier haben nach und nach den Superkontinent Pangäa bevölkert, der dann aber in mehrere Kontinentalplatten brach, die auseinander drifteten, weiter brachen oder wieder zusammenstießen. Als die Dinosaurier ausstarben, sah die Erde schon fast so aus wie heute. Diese Kontinentalverschiebungen geschehen unendlich langsam! Aber über die Jahrmillionen sind die Umweltveränderungen gewaltig. In dieser Zeit entstanden Meere und verschwanden wieder, riesige Gebirge türmten sich auf und erodierten wieder. Die Lebensräume veränderten sich langsam aber stetig, das hatte Einfluss auf Meeresströmungen und Winde, auf das Klima, die Höhe des Meeresspiegels. Es gab Vulkanausbrüche gewaltiger als alles, was die Menschheit je erlebt hat. Der Sauerstoffgehalt in der Luft war anders, ebenso der CO2-Wert.

Mehrere Bücher und DVDs über Dinosaurier liegen auf einem Tisch
Auswahl der Dino-Bücher und -Filme aus dem Regal „Naturwissenschaften“

Die Dinosaurier konnten sich diesen Veränderungen über Jahrmillionen anpassen, naja, einige zumindest. Denn das heißt auch, einige Arten starben aus, andere entwickelten sich weiter; so entstanden immer neue Dinosaurierarten, eine große Vielfalt, Evolution nennt man das. Es gab sogar mindestens ein großes Massensterben zwischendurch. Selbst das überlebten einige Arten. Die Saurier besetzten in mehreren Erdzeitaltern nahezu jede ökologische Nische auf der Erde. Es gab Meeressaurier, Flugsaurier, und an Land wurden die Dinosaurier mit ihrem Artenreichtum zur vorherrschenden Gattung. Wir kennen wahrscheinlich längst noch nicht alle, da gibt es für Paläontologen noch immer viel zu entdecken.

Viele der bekanntesten Dinosaurier lebten gar nicht gleichzeitig auf der Erde. Der Stegosaurus mit seinen gewaltigen Knochenplatten und ebenso der Brontosaurus waren schon seit schlappen 80 Millionen Jahren ausgestorben, als die ersten Tyrannosaurier nach Beute suchten. Triceratops und Tyrannosaurus Rex lebten aber tatsächlich im gleichen Zeitalter und auf dem gleichen Kontinent.

Stegosaurus als Plastikfigur
Stegosaurus
Tyrannosaurus Rex als Plastik-Spielfigur
Tyrannosaurus
Brontosaurus als Plastik-Spielfigur
Brontosaurus

Und wusstet Ihr, dass sich erst vor ca. 160-140 Millionen Jahren Blütenpflanzen auf der Erde ausbreiteten? Noch so eine umwälzende Veränderung des Lebensraums in der Kreidezeit. Die Dinosaurier in den Jahrmillionen davor kannten noch keine Blüten. Der berühmte T-Rex schon, der tauchte erstmals vor 68 Millionen Jahren auf, und genau wie all seine Artgenossen starb er vor ca. 66 Millionen Jahren aus. Ob der gefährliche Fleischfresser wohl ab und zu an einer schönen Blume geschnuppert hat?

Teil unserer Faszination an Dinosauriern ist ihr plötzliches Aussterben. Da hatte es so lange die verschiedensten Dinosaurier auf der Erde gegeben, sie hatten sich an unterschiedliche Biotope angepasst, alle Kontinente bewohnt, sie waren die vorherrschende Spezies und dann – BOOM. Wahrscheinlich war der Einschlag eines riesigen Meteoriten die Ursache, einen entsprechenden Krater fand man erst vor wenigen Jahrzehnten. Geologen konnten rekonstruieren, dass der Himmelskörper einen Durchmesser von 8-10, vielleicht sogar bis zu 15 km gehabt hat, das ist ein Brocken weit mächtiger als der Mount Everest. Der Einschlag hat innerhalb kürzester Zeit weltweit alles verändert, nicht nur die Region rund um den Golf von Mexiko – an der Spitze der Halbinsel Yukatan fand man die Reste des immensen Kraters. Binnen Tagen oder sogar nur Stunden wirkte sich die Katastrophe rund um den Globus aus. Nicht nur die Dinosaurier fielen dem zum Opfer, auch viele andere Tierarten starben in dieser Zeit aus, insgesamt über 70% aller Spezies. Die wenigen Tiere, die die Katastrophe und die anschließenden Auswirkungen überlebten und sich den neuen klimatischen Verhältnissen anpassen konnten, entwickelten sich ganz anders weiter, als wenn da noch die Dinosaurier das Land und die großen Meeressaurier die Meere beherrscht hätten. Säugetiere hatten sich parallel zu den Sauriern entwickelt, doch erst nach deren Aussterben konnten sie in einer riesigen Artenvielfalt nahezu alle Lebensräume der Erde bevölkern.

Sachbuch "Ausgestorben, um zu bleiben" von Bernhard Kegel. Neben dem Buch steht ein Tyrannosaurus mit aufgerissenem Maul (als Plastik-Spielfigur)
Zu diesem Sachbuch demnächst mehr im Blog
Kinderbilderbuch "Triceratops, T-Rex, Supersaurus". Neben dem Buch die Spielzeugfigur eines Tyrannosaurus Rex
Und zu diesem Kindersachbuch auch

Die ersten Frühmenschen der Gattung Homo gab es übrigens erst vor ca. 2,5 Millionen Jahren, also erst lange, lange nach dem Aussterben der Dinos. Menschen der Art Homo Sapiens, das sind wir, gibt es sogar erst seit ca. 300 000 Jahren. Das ist ein Wimpernschlag im Vergleich zum Zeitalter der Dinos.

Diese Zeiträume sind für uns kaum vorstellbar. Paläontologie und Geowissenschaften können die vergangenen Erdzeitalter Stück für Stück rekonstruieren. Gerade in den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder neue Entdeckungen, neue Erkenntnisse und spannende Hypothesen. Erstaunlich viele Dinos hatten Federn, das beweisen Versteinerungen, wie man sie z. B. in China gefunden hat. Es gilt mittlerweile als erwiesen, dass Vögel direkt von den Dinos abstammen bzw. eine eigene Unterart der Dinosaurier sind. Die Dinos sind also gar nicht ganz ausgestorben, die Vogel-Dinos haben die Katastrophe überlebt. Heute gibt es ca. 11.000 verschiedene Vogelarten – Dino-Nachfahren, die sogar in unseren Gärten zu beobachten sind.

Regalbrett mit mehreren Kinderbüchern  und einer DVD über Dinosaurier
Das Regal in der Kinderbibliothek sieht übersichtlich aus:
Viele Dino-Bücher sind gerade ausgeliehen

Nun, die Dinos, die in unserer Kinderbibliothek „leben“, zeigen Euch den Weg zu mehr Informationen: Hier gibt es ein ganzes Regal mit Büchern über Dinosaurier: Bilderbücher, Sachbilderbücher, Jugendsachbücher. Auch im Regal der Naturwissenschaften im 1. Obergeschoss findet Ihr Bücher über Urzeittiere und über die Wissenschaften zur Erforschung ihrer Lebensweise. Und mit Hilfe von beeindruckenden Computeranimationen werden die Giganten und ihre Welt in unseren DVD-Sachfilmen wieder lebendig. Oder stöbert doch einmal hier in der ZDF-Mediathek bei den TerraX-Filmen.

Über Dinosaurier wissen wir erstaunlich viel, aber noch viel mehr ist unbekannt oder bestenfalls Vermutung. Es gibt immer wieder neue Entdeckungen und Erkenntnisse. Die Forschung wird also nie langweilig. Und noch viele Generationen von wissbegierigen Kindern können Neues über die Welt der Urzeit lernen.

Viel Freude beim Lesen.
HilDa

Neu bei uns!!

Grafik mit dem Schriftzug "filmfriend"

Die Streamingplattform Filmfriend bietet speziell für Bibliotheken und Ihre Nutzer*innen ein breites Angebot mit Spielfilmen, Kurzfilmen und Dokus in verschiedenen Genres und Themenwelten – für Erwachsene und Kinder.

Ihr könnt Euch mit Euren Zugangsdaten (Ausweisnummer & Passwort) auf der Seite filmfriend|Stadtbibliothek Bielefeld anmelden und das dortige Angebot an Filmen und Serien nutzen. Die FSK-Freigabe wird mit dem Alter der eingeloggten Person abgeglichen. Zugelassen sind Bibliotheksausweise mit Zugriff auf unsere e-Angebote (Pressreader, Onleihe OWL etc.). Mit Ausnahme des Internet Explorer werden alle Standardbrowser unterstützt. Ebenfalls freigeschaltet ist auch die filmfriend-App für iOS und Android, die zum Download im jeweiligen Store bereitsteht. Ihr könnt aber auch über www.filmfriend.de gehen und dann unsere Bibliothek auswählen.

Die einzelnen Film- und Serientitel werden noch in unseren Online-Katalog eingespielt, dann sind sie auch über unsere Webseite recherchierbar (z.B. in der Erweiterten Suche über Mediengruppe: filmfriend).

Unter dem Menüpunkt Häufig gestellte Fragen findet Ihr ausführliche Erklärungen und Informationen zu Anmeldung, Jugendschutz, technische Fragen etc.

Neu bei uns

Foto mit einer Außenansicht der Stadtteilbibliothek Baumheide, ein Flachbau mit Waschbeton-Fassade, im Erdgeschoss eine lange Fensterfront. Vor dem Gebäude einen Wiese und ein Baum

Ab dem 8. Januar 2024 werden die Open-Library-Zeiten der Stadtteilbibliothek Baumheide erweitert. Das bedeutet, zu den Abendzeiten haben erwachsene Nutzer mit ihrer Bibliothekskarte von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr, am Samstag den ganzen Nachmittag bis um 20:00 Uhr freien Zugang, auch wenn kein Personal anwesend ist. Während der Mittagszeit war das ja schon seit einigen Monaten möglich.

Die Tür öffnet sich aber nur, wenn man sich zuvor mit seiner gültigen Bibliothekskarte am Türöffner-Paneel identifiziert hat.

Für die Stadtteilbibliothek Sennestadt (Open Library ab 2017) und unsere Zentralbibliothek (Open Library ab 2019) haben wir dieses sogenannte Open-Library-Konzept bereits ausführlich beschrieben. Und dass so auch eine Öffnung in den Ferien möglich macht, hat sich schon lange in Sennestadt bewährt (hier ein Bericht von 2019).

Hier die neuen Öffnungszeiten der Stadtteilbibliothek Baumheide:

Öffnung mit Information:
Mo. – Fr. 10 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr
Sa. 10 – 13 Uhr
Open Library (Zugang ab 18 J.):
Mo. – Fr. 13 – 15, 18 – 20 Uhr 
Sa. 13 – 20 Uhr 

Neu bei uns

Unsere Bibliothek der Dinge – die „unabDINGbar“ – wurde erweitert mit neuen Dingen zum Ausleihen. Eine vollständige Liste findet Ihr hier.

Grafik mit dem Text "un.ab.DING.bar - Bibliothek der Dinge" und darunter ein kleines Foto mit dem Regal der Bibliothek der Dinge in der Bibliothek

Neu hinzu gekommen sind einige Outdoor-Spiele (z. B. Jonglierringe, ein Boules-Set, Slackline), Party-Zubehör (z. B. Disco-Licht, Karaoke-Maschine) und auch unser Werkzeug-Angebot wurde vergrößert (z. B. mit einem Baustrahler, einem Radmutternschlüssel oder einem Fahrrad-Werkzeugkoffer). Außerdem neu im Programm ist medienpädagogisches „Spielzeug“ wie Bee-Bots (einfache programmierbare Roboterbienen für Vorschul-Kinder) oder Dash-Lernroboter oder Einplatinencomputer zum Einstieg in spielerisches Programmieren.

Stöbert einfach und probiert gerne aus.

Die Bibliothek der Dinge können alle Menschen ab 18 Jahre mit einem gültigen Bibliotheksausweis nutzen. Die Ausleihe und Rückgabe erfolgt am Schreibtisch im 1. OG durch unsere Mitarbeiter*innen. (Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr). Die Leihfrist für alle Dinge beträgt zwei Wochen und sofern sie nicht vorgemerkt sind, können sie auch verlängert werden.
Mehr Informationen findet Ihr in unserem Blogbeitrag zur Eröffnung der unabDINGbar hier.

Ein Wunschpunsch zur Weihnachtszeit

Leider war ich schon lange nicht mehr im Weihnachtsmärchen des Theater Bielefeld. Doch dieses Mal habe ich Karten und freue mich wie Bolle auf „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ nach dem Kinderbuch von Michael Ende.

Vor vielen Jahren hatte ich mal gemeinsam mit Freunden das Theaterstück in verteilten Rollen gelesen, und es war einer unserer lustigsten Leseabende. An den Inhalt kann ich mich aber kaum noch erinnern, nur an unseren Spaß mit den herrlichen Charakteren und den witzigen Wortspielen und Anspielungen im Text.

Da das Buch in der Bibliothek zwar mehrfach vorhanden, aber verständlicherweise auch sehr gefragt und fast immer ausgeliehen war, hatte ich mir kurzerhand ein eigenes Exemplar zugelegt und mit in das Weihnachtswochenende genommen. Eine schräge, eine gute Wahl für die Weihnachtslektüre. Und noch besser passte das Buch zum Silvester-Abend, für den ich mir dann auch die letzten Kapitel aufgehoben habe.

Das Buch "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" von Michael Ende wird vor einen beleuchteten Weihnachtsbaum gehalten

Für all die, die den Wunschpunsch noch nicht kennen: Die Geschichte spielt in einer einzigen Silvesternacht, beginnt nachmittags um 5 Uhr mit dem Besuch eines teuflischen Gerichtsvollziehers und endet, nachdem in einem irrwitzigen Hexenzauber der santanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch gebraut und Schluck für Schluck für die böse Sache getrunken ist; seine volle Wirkung zeigt der mit viel Bosheit und Heuchelei gepanschte Trunk dann um Mitternacht, wenn die ganze Welt ahnungslos das neue Jahr feiert. Können Kater Moritz und Rabe Jakob bis dahin die geplante Katastrophe noch abwenden?

Der Roman (hier unsere Katalogdaten) ist ein ganz klein bisschen gruselig, sehr spannend, originell und voller Witz, mit vielen Anspielungen auf unsere Zeit, hat durchaus ein ernstes Thema (die Umweltzerstörung durch uns Menschen) und ist ein Heidenspaß – nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene, bestens geeignet zum Vorlesen.

Ja, ich habe auch für mich alleine die Dialoge gerne laut gelesen – hoffentlich hat kein Nachbar diese seltsamen Stimmen zu nachtschlafender Zeit gehört: den schnarrenden Beelzebub Irrwitzer (im Roman wird seine Stimme als Bass beschrieben, aber ich habe ihn etwas heiser näseln lassen), den krächzenden Raben und nicht zuletzt die Hexe Tyrannia Vamperl, die ich in ihrem Hochmut mit viel zu lauter Stimme sprechen ließ. Hach, das war ein Spaß – und auch etwas anstrengend für meine Stimme, also konnte ich das nicht für das ganze Buch durchhalten. Nun, weihnachtlicher Sturm und Regen, das Kratzen windgepeitschter Zweige an der Hausfront, das Klappern der Rollos und dann Silvester die wilde Böllerei schon in den Stunden vor Mitternacht – das alles ergab auch eine passende Tonkulisse beim Leise-Lesen; und die Stimmen konnte ich ja in meinem Kopf dazu „mischen“. 🤭
Ja, bei so einem Märchen verfalle ich in eine Art Ein-Mann-Theater, im Kopf inszeniere ich da mein eigenes Stück bzw. einen Film nur für mich.

Und bevor Ihr fragt: Nein, der anschließende Theaterbesuch wird dann keine Enttäuschung. Natürlich stimmt die gezeigte Inszenierung nicht mit meinen inneren Bildern überein, das erwarte ich doch auch nicht. Ich genieße es, andere Interpretationen zu hören und zu sehen und bin schon ganz gespannt.

Es gibt noch einige Aufführungen im Januar (letzte Vorstellung 7. Januar 2024), aber nur mit Glück bekommt man noch Einzelkarten, wahrscheinlich nur kurz vor der Aufführung, sofern Karten zurückgegeben werden.

Ich werde hier anfügen, wenn uns das Stück gefallen hat.🎭

HilDa

PS: Ergänzung am 9. Januar 2024
Wir waren in einer der letzten Aufführungen im Stadttheater Bielefeld. Das war eine knall-bunte, lustige, phantastische, kurz: rundum gelungene Inszenierung des „Wunschpunsch“. Sehr schöne Einfälle, viel Glitzer und Knalleffekte, wirkungsvolles Bühnenbild, schöne Gags, treffende aktuelle Bezüge ohne das zu überstrapazieren; vor allem aber sehr gut aufgelegte Darsteller, herrlich schräg. Ich würd’s ja empfehlen, aber wenn Ihr das Stück noch nicht gesehen habt, habt Ihr’s jetzt halt verpasst. Freuen wir uns also auf das nächste Familienstück zur Weihnachtszeit.