Buchtipp: Alte Frauen in schlechten Filmen

Bei einem Buch mit so einem Titel erwartet man Sarkasmus und Respektlosigkeiten. Aber der Autor Christoph Dompke geht zumindest mit den in Würde gealterten Diven meist respektvoll um. Sie hatten ja oft gar keine Wahl und mussten fragwürdige Filmangebote annehmen: B-Filme, obskure Horrorstreifen, undankbare Nebenrollen.

Tablet mit dem Titelblatt des eBooks "Alte Frauen in schlechten Filmen: vom Ende großer Filmkarrieren" von Christoph Dompke. Daneben steht eine staubige Oscar-Figur

Schonungslos ist die Kritik an den Regisseuren und Produzenten dieser schlechten Filme sowie an der Filmindustrie insgesamt, die für die ehemaligen weiblichen Stars meist schon in den mittleren Jahren keine angemessenen Rollen mehr bieten will. Bei allem Respekt verschweigt Christoph Dompke aber auch nicht, wenn die alten Schauspielerinnen schlicht eine Fehlbesetzung waren oder eine einfach schlechte/völlig übertriebene/unironisch selbstverliebte Performance abgeliefert haben. Dompke formuliert scharf, sarkastisch und witzig.

Einige der angesprochenen Filme kenne ich sogar und werde sie jetzt mit anderen Augen sehen. 🙃 Aber ich habe nicht das Bedürfnis, einen der Trash-Filme zu sehen und meine Zeit zu verschwenden. Die Inhaltsangaben und Szenenbeschreibungen reichen, die sind so süffisant und bissig, die Filme selbst könnten mich da ja wohl nur enttäuschen. Das Buch hat mich jedenfalls bestens amüsiert – vielleicht sogar mehr, als so böse Kommentare das sollten, hehe. 🤔

Aber das Buch zeigt auch, dass selbst im größten Trash manchmal noch einzelne Perlen zu finden sind. Der Autor spricht von Camp oder campen Momenten. Den Begriff kannte ich bisher nicht und offen gesagt ist mir die Grenze zwischen Trash und Camp noch immer nicht ganz klar. Und schon führt mich ein Werk, dass sich filmischer Geschmacklosigkeiten widmet, zu einem Essay der großen Intellektuellen Susan Sontag (Notes on „Camp“). 🤓☺️

Und zu dem Film „Sunset Boulevard“ mit Gloria Swanson: Denn das ist ein guter Film mit einem damals (1950) bereits vergessenen Stummfilmstar in der Hauptrolle und „nicht wenige Zitate daraus sind in den Camp-Kanon eingegangen“ – sagt der Christoph Dompke. Ich will es ihm gerne glauben, denn ich bin ein Fan des Regisseurs Billy Wilder. Und jetzt auch von der alten Schauspielerin Gloria Swanson, die für ihre Darbietung einer alten Schauspielerin den Oscar verdient hätte.

HilDa

Filmtipp: Pitch perfect

Ja, ich gestehe, ich mag die „Pitch perfect“- Filme. Warum auch nicht, manchmal muss es eben Kitsch sein. Mittlerweile gibt es zwei Fortsetzungen, aber wie es oft so ist – der erste Teil einer Reihe ist doch oft der Beste.

Kurz zum Inhalt:

Die Protagonistin Beca (Anna Kendrick) fängt an der Barden University ein Studium an. Etwas unfreiwillig, denn sie möchte eigentlich Musikproduzentin werden. Auf der Suche nach einer passenden Freizeitaktivität lernt sie die „Bellas“ kennen, die Sängerinnen der A capella- Gruppe „Barden Bellas“. Die Truppe ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, leider ist deren Musikrepertoire leicht angestaubt und dröge. Kein Problem für Beca- sie kreiert neue Remixe, von Oldies bis Rihanna ist alles dabei. Nun steigen auch die Chancen, den jährlichen A capella- Wettbewerb zu gewinnen. Der größte Konkurrent kommt zufälligerweise vom gleichen College und nennen sich die „Treblemakers“. Es kommt, wie es kommen muss – eine Romanze zwischen Beca und einem Treblemaker bahnt sich an…

Tolle Stimmen beider Gruppen, eine gute Songauswahl und ein glückliches Händchen der Produzenten bei der Wahl der Darsteller machen den Film hörens- und sehenswert. Hier findet ihr die Katalogdaten zum Film.

Lieblingsklassiker: Vom Winde verweht

Mit Olivia de Havilland ist nun auch die letzte Grand Dame der goldenen Hollywood-Ära von uns gegangen. Für viele stand ihr Name unter anderem für die Rolle der Melanie in dem Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell. Lieblingsbuch und Lieblingsfilm– Grund genug, den Klassiker einmal vorzustellen.

Entschuldigt, das Exemplar ist schon etwas älter 🙂

„Vom Winde verweht“… fast jedem sind diese drei Worte ein Begriff. Dahinter verbirgt sich ein gewaltiges Buch und ein ebenso monumentaler Film. Ich werde mich in diesem kleinen Beitrag mehr mit dem Film und allem drumherum beschäftigen weil dieser einfach irgendwie ein Muss ist. Über die Geschichte lasse ich mich nicht aus, ich denke die meisten von euch wissen grob, worum es geht. Und wenn nicht – einfach anschauen! 🙂

Vier Stunden müssen wir vor dem Fernseher verbringen, damit wir über die (Liebes-)Geschichte von Scarlett, Rhett, Melanie und Ashley vollends im Bilde sind. Aber bereuen tut man keine Sekunde. Gedreht wurde er 1939 und kostete 4 Millionen Dollar, für die damalige Zeit ein Vermögen.
Bei der Oscarverleihung 1940 erhielt Hattie McDaniel als erste Schauspielerin afroamerikanischer Herkunft einen Oscar als beste Nebendarstellerin für die Rolle als „Mammy“. Auch Vivian Leigh wurde ausgezeichnet- sie erhielt den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Randnotiz: Es war die Oscarverleihung, bei der „Over the rainbow“ als bester Filmsong gewann. Zu dieser Zeit wurden zwei Preise für die beste Kamera verliehen: Farbfilm und Schwarz/Weiß-Film. Lang lang ist’s her. Ich werde ganz nostalgisch.

Aber zurück zum Film. Die Figur der Scarlett O’Hara wird oftmals als „Südstaatenschönheit“ bezeichnet, von Vivian Leigh perfekt umgesetzt: „Der Begriff Southern Belle („Südstaatenschönheit“) bezeichnet ein in der amerikanischen Kultur weitverbreitetes Stereotyp einer jungen, gebildeten und kultivierten schönen weißen Frau aus den amerikanischen Südstaaten, die, obschon oft flirtend, eine Ausstrahlung der Prüderie mit sich bringt.“  (Wikipedia) Auch die Kostüme sind eine Wucht. Der arme Kostümbildner hatte einiges zu tun, denn vor allem die Damenmode machte einige Wandlungen durch: Vorkriegs-Reifrock-Kleider samt Hüten, Handschuhen und allerlei anderem Zubehör, schlichtere, aus der Not heraus geborene Mode während des Krieges und die Nachkriegskleidung mussten entworfen und produziert werden.

Berühmte Zitate oder Dialoge hat der Film auch hervorgebracht. Allen voran Rhett Butlers „Frankly, my dear, I don’t give an damn“. („Offen gesagt ist mir das gleichgültig“) Ich verrate nicht, wann Clark Gable diese Wörter ausspricht, das wäre ein Spoiler. 😉
Am Besten hat mir jedoch immer Scarletts Gedankengang gefallen: „Ich muss darüber nachdenken. Aber nicht jetzt. Verschieben wir’s auf Morgen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

kwk

Filmtipp: Inception

Ein Film, der mir schon seit dem ersten Mal sehen im Gedächtnis geblieben ist und den ich mir immer wieder ansehen kann ist Inception.

Christopher Nolan inszeniert hier mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle einen sehr vielschichtigen Film, bei dem man als Zuschauer ständig aufmerksam sein muss.

Das vom Militär erfundene Traum-Sharing, bei dem mehrere Träumer denselben Traum miteinander erleben und gestalten können, wird mittlerweile auch genutzt, um Geheimnisse aus dem Unterbewusstsein von Menschen zu extrahieren und zu stehlen. Ein solcher Extractor ist der von DiCaprio verkörperte Dom Cobb. Doch sein neuester Auftrag lautet nicht einen Gedanken auszulesen, sondern einen Gedanken einzupflanzen. Dies gilt als extrem schwierig, doch Cobb lässt sich auf den Deal ein. Mit seinem Team entwirft er einen Plan, wie sie Robert Fischer, dem Erben eines riesigen Konzerns, den Gedanken einpflanzen, diesen Konzern nach dem Tod seines Vaters aufzuteilen. Dieser Plan beinhaltet gleich mehrere Traumebenen. Ein Traum in einem Traum in einem Traum.

Mir gefiel immer schon die durch die verschiedenen Traumschichten in einander verschachtelte Handlung. Nicht alle Teammitglieder steigen auf alle Traumebenen mit hinab, sodass die Handlung zwischen den verschiedenen Traumebenen hin und her wechselt. Auch die visuellen Effekte finde ich beeindruckend. So zum Beispiel, wenn die von Ellen Page verkörperte Ariadne zum ersten Mal einen Traum gestaltet und dabei gleich eine ganze Stadt auf den Kopf stellt.
Auch den Soundtrack von Hans Zimmer finde ich ziemlich gelungen.

Für alle, die den Film noch nicht kennen, ihn mal wieder sehen oder einmal in den Soundtrack hineinhören möchten: Hier geht es zu den Katalogdaten.

lga

Mittendrin Mittwoch #73

Das Leder fühlte sich gut an zwischen den Fingern. Sprotte sah, wie Snegla die Ohren spitzte, hörte, wie sie die Hufe im feuchten Sand aufsetzte – und wünschte sich wieder einmal, dass man Augenblicke wie diesen aufbewahren könnte, in einem Marmeladenglas oder einer Keksdose. Um ab und zu davon zu kosten, an anderen, langweilig grauen Tagen, an Tagen, die nicht nach feuchtem Pferdefell rochen. Für so viel Glück braucht man aber ein großes Glas, dachte Sprotte, während sie hinter Trude her ritt.

Die Wilden Hühner und das Glück der Erde von Cornelia Funke, Seite 165

Die Wilden Hühner – das sind Sprotte, Frieda, Trude, Wilma und Melanie. Sie sind eine Bande und haben zusammen schon so einiges erlebt. Rettungsaktionen für echte Hühner, Gespensterjagd auf Klassenfahrt, Ferien auf einem Reiterhof, immer wieder neue Racheaktionen gegen die Pygmäen, vier Jungs, die in die selbe Klasse wie die Wilden Hühner gehen (und wenn es drauf ankommt, eigentlich ganz in Ordnung sind). Ich lese momentan im vierten Buch Die Wilden Hühner und das Glück der Erde, in dem die Hühner Ferien auf einem Reiterhof machen (auf dem sich die Pygmäen natürlich auch irgendwann blicken lassen).

Als Kind habe ich Die Wilden Hühner-Bücher von Cornelia Funke immer wieder gerne gelesen. Als ich letztens mein Bücherregal etwas umgeräumt habe und die Bücher in der Hand hatte, dachte ich mir, dass ich da eigentlich auch mal wieder reinschauen könnte. Und es hat richtig viel Spaß gemacht, nach so langer Zeit mal wieder in die Geschichte einzutauchen. Bücher aus der Kindheit zu lesen, finde ich auch unter dem Aspekt spannend, dass da so viele Erinnerungen dran hängen. Vom ersten Buch hatte ich zum Beispiel auch das Hörbuch, das von Cornelia Funke selber gesprochen wird und das ich früher ebenfalls sehr oft gehört habe. So hatte ich bei bestimmten Abschnitten immer wieder Cornelia Funkes Stimme im Kopf (und habe jetzt eigentlich Lust ins Hörbuch reinzuhören).
Plötzlich kam mir dann auch wieder der Soundtrack zu den Verfilmungen der Bücher in den Sinn (auch immer noch wunderschön), die damals genau passend rauskamen, als ich die Bücher selber noch gelesen habe.
In den Büchern werden viele lebensnahe Themen verarbeitet, von geschiedenen Eltern über abwesende Väter, arbeitslose Eltern, Probleme in der Schule, Freundschaft, erste Liebe bis zu unnahbaren, bevormundenden Großmüttern. Durch diese Nähe zum echten Leben kann sich da auch jedes Kind in den Büchern wieder finden. Die Wilden Hühner unternehmen eben Sachen, die auch jedes normale Kind unternehmen könnte und jagen keine Verbrecher oder erleben sonst welche Abenteuer, die in echt nie jemandem passieren. Sie treffen sich zum Tee trinken und Waffeln backen, kümmern sich um echte Hühner, spielen Theater, legen Gemüsebeete an, schreiben sich in der Schule Zettelchen in selbst erdachter Geheimsprache.
Was mir außerdem grundsätzlich an allen Büchern von Cornelia Funke gefällt, ist, dass sie diese meist selbst illustriert. Das macht ihre Bücher auch optisch zu etwas ganz Besonderem. Das ist vielleicht Geschmackssache, aber ich mag ihren Zeichenstil richtig gerne.

Hier nochmal die Bücher der Reihe:
Die Wilden Hühner
Die Wilden Hühner auf Klassenfahrt
Die Wilden Hühner – Fuchsalarm
Die Wilden Hühner und das Glück der Erde
Die Wilden Hühner und die Liebe
Die Wilden Hühner und das Leben (Das ist allerdings die Adaption des dritten Wilde Hühner Films, der zwar teilweise auf den Büchern beruht, aber eine eigene Geschichte aufweist, die nach Die Wilden Hühner und die Liebe spielt und auch nicht von Cornelia Funke adaptiert wurde. Zu dem Buch kann ich nicht viel sagen, da ich das nie gelesen habe.)

Ausleihhinweise zu allem, was wir zu den Wilden Hühnern in der Bibliothek haben findet ihr hier.

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Filmtipp: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Der Film eröffnet mit einer Autofahrt. Wir schauen Mildred über die Schulter, die ihren Wagen über eine schmale Straße lenkt und schon kommen auch die drei titelgebenden Billboards ins Bild. Mildred hält plötzlich und man sieht es ihrem Gesicht an, sie hat eine Idee. Gesagt getan, sie mietet die drei Billboards und kurze Zeit später stechen jedem Vorbeifahrenden riesige schwarze Lettern auf rotem Grund ins Auge. Raped while dying sagt das erste Billboard. And still no arrests? und How come, Chief Willoughby? fragen das zweite und das dritte.

So erfährt der Zuschauer, des Mildreds Tochter Angela vor über einem Jahr vergewaltigt und ermordet wurde, ohne dass bisher der Täter gefunden wurde. Die verbitterte Mildred will das nicht akzeptieren und eckt dabei nicht nur mit den provozierenden Billboards, sondern auch mit ihrer ruppigen Art an. Der Film beschäftigt sich im Folgenden weniger damit, den Täter zu finden, sondern eher damit, einen Blick auf das Innenleben von Mildred, Sheriff Willoughby und Officer Dixon zuwerfen und welche Auswirkung die Billboards auf diese drei und die Menschen um sie herum haben.

Es ist ein intensiver Film, der mich sehr mitgenommen hat. Sehr positiv aufgefallen sind mir zudem die schauspielerischen Leistungen der drei Hauptfiguren, als von Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell.

Hier sehr ihr, wo der Film bei uns zu finden ist.

lga

 

Mittendrin Mittwoch #60

Ui, die 60. Ausgabe vom „Mittendrin Mittwoch“! Ich hab jetzt gar nichts besonderes oder spannendes für diese runde Zahl, aber ich denke, meine aktuelle Lektüre erfüllt trotzdem ihren Zweck. 😉

„Für die Inder war es die erste Bekanntschaft mit Kontinentaleuropa. Mit dem königlichen Sonderzug reisten sie durch das ländliche Frankreich über die italienische Grenzen und nach Florenz. Die Waggons boten allen erdenklichen Komfort“.

Shrabani Basu: „Victoria & Abdul„, S. 133

Ich weiß, es gibt das Buch als Film. Aber eigentlich lese ich gerne erst die Bücher, bevor ich es wage, mir die Verfilmungen anzusehen.

Das Buch ist für mich als England-Geschichtsliebhaberin wie geschaffen. Man erfährt, wie Königin Victoria ihre Liebe zu Indien fand, einem Land, dessen Oberhaupt sie war, aber welches sie nie besucht hat. Abdul Karim wurde mit einigen Landsleuten ausgewählt, um nach England zu reisen, um der Königin bei Tisch zu servieren. Abdul allerdings schaffte es bis zum Privatlehrer der Königin, er brachte ihr seine Muttersprache bei und erzählte ihr vom Leben in Indien. Natürlich war diese sehr enge Verbindung zwischen den beiden bei Hofe nicht gern gesehen und sie gab Anlass für allerlei Unmut und Gerüchte. Im Buch gibt es immer wieder Abschnitte, die aus Briefen von Victoria und anderen stammen. Ich fand es faszinierend, dass sie sich darum sorgte, dass ihre indischen Bediensteten bloß genügend warme Sachen für die jährlichen Aufenthalte in Schottland hatten und dass sie die Curry-Gerichte der Inder liebte. Meiner Meinung nach ist das Buch wirklich etwas für Leser, die mehr über Victoria und ihre Zeit erfahren wollen und ein paar Vorkenntnisse zu ihrer großen Familie mitbringen. Der Film ist garantiert anders als das Buch, denn sonst wäre er vermutlich etwas trocken. 😉 Ich werde ihn mir ganz bestimmt ansehen, ich bin gespannt, was die Filmemacher aus dem Sachbuch gemacht haben, welche Dialoge es gibt und wie die Kostüme aussehen. 🙂

kwk

 

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Filmtipp: Blade Runner 2049

Blade Runner ist einer dieser Kultfilme, über den ich schon viel gehört habe und weiß, den ich aber tatsächlich noch nie gesehen habe. Der Film erschien 1982, Regie führte Ridley Scott, in der Hauptrolle ist Harrison Ford zu sehen. Die Grundlage bildet der Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen“ von Philip K. Dick. Den habe ich sogar gelesen, somit bin ich zumindest ansatzweise mit der Story vertraut, auch wenn der Film sich in vielen Punkten vom Roman unterscheiden soll. Den Film gibt es zudem in verschiedenen Fassungen – da wüsste ich nicht mal welche Fassung ich denn nun anschauen soll.

Was ich jedoch gesehen habe, ist die Fortsetzung „Blade Runner 2049“. Regie führt hier Denis Villeneuve (den kenne ich schon von Arrival, ein Film, der mich ebenfalls sehr beeindruckt hat und über den ich hier schon mal berichtet habe), die Hauptrolle hat Ryan Gosling inne aber auch Harrison Ford ist in seiner alten Rolle als Rick Deckard zu sehen.
Vor allem beeindruckt haben mich der Soundtrack und die visuelle Optik. Sie haben viel zu der düsteren und beklemmenden Atmosphäre beigetragen, sodass ich den ganzen Film hindurch unter Spannung stand. Ich mochte sehr, dass das hier nicht so ein typischer Actionfilm war, das Ganze hat auch ohne ewig viele Actionszenen eine wahnsinnige Spannung erzeugt. Gesprochen wird auch nicht wahnsinnig viel. Ryan Gosling schaut zum Beispiel hauptsächlich ziemlich eindringlich und eindrucksvoll durch die Gegend.

Mir hat der Film jedenfalls sehr viel Lust darauf gemacht mir nun auch das Original anzuschauen!

Hier kommt ihr zu den Katalogdaten.

lga

Filmtipp: ES

Vor kurzem erschien ES auf DVD und BluRay. Für alle die die Buchvorlage oder den Film noch nicht kennen: ES ist ein Film, der auf dem gleichnamigen Horrorroman von Stephen King basiert. Es geht um eine Gruppe von Kindern, die sich selbst Klub der Verlierer nennen, weil sie es alle auf irgendeine Weise schwer haben. Sie leben in Derry, in einer (fiktiven) Stadt in Maine, in der überdurchschnittlich viele Menschen verschwinden und vor allem in letzter Zeit einige Kinder vermisst bzw. tot aufgefunden wurden. Doch dahinter steckt kein Mensch, sondern ein Wesen im Clownskostüm …

Kurz nachdem der Film in den Kinos anlief ging ich auch schon ins Kino um ES zu sehen. Einerseits freute ich mich sehr auf den Film, da ich auch schon gehört hatte, dass der Film sehr gut sein soll, andererseits war ich auch leicht skeptisch. Das Buch hat schließlich gute 1500 Seiten und so viele Szenen, die mir unverfilmbar vorkamen. Und skeptisch war ich auch, da ich von dem Buch wirklich sehr begeistert bin. Vor dem Kinobesuch habe ich es noch mal gelesen und war wie beim ersten Mal richtig begeistert.

Und auch wenn im Film tatsächlich viel fehlte, hat mir die Umsetzung doch wirklich gut gefallen. Wie zu erwarten gab es nicht nur einen Clown, dem man möglichst nie begegnen möchte und viele andere gruselige Begebenheiten, der Film war dazu auch noch sehr lustig. Das lag vor allem an der großen Klappe eines der Kinder aus dem Klub der Verlierer – im Buch hat er den Spitznamen „Schandmaul“ und dem hat er auch im Film alle Ehre gemacht.

Für Kenner der Buchvorlage gab es zudem einige nette Eastereggs (Silver und Schildkröten möchte ich da beispielhaft erwähnen 😉 ).

Außerdem hat man nicht den kompletten Inhalt des Buches auf einmal verfilmt. Das Buch besitzt noch einen weiteren Handlungsstrang, der sich 27 Jahre nach den Ereignissen abspielt. Diese Fortsetzung soll im September 2019 in die Kinos kommen. Da heißt es sich zu gedulden und sich in der Zwischenzeit mit Teil 1 und dem Buch die Zeit zu vertreiben.

Hier seht ihr, wo der Film bei uns gerade verfügbar ist.

lga

Advent, Advent, die 3. Kerze brennt…

…am Sonntag. Zu Weihnachten gehören natürlich auch Musik und Weihnachtsfilme.  Klassiker zu Weihnachten sind natürlich „Der Kleine Lord“, „Kevin allein zu Haus“ und „Kevin allein in New York“.

Es gibt einige tolle Verfilmungen von der Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens. Die schönste aber war für mich bis jetzt die Muppets-Verfilmung: Ebenezer Scrooge ist ein geiziger und unfreundlicher Zeitgenosse, der für seine Mitmenschen und für Weihnachten erst Recht nichts übrig hat. Am Weihnachtsabend wird er von den Geistern seiner ehemaligen Kollegen Marley & Marley – verkörpert durch Waldorf und Statler – heimgesucht. Sie warnen ihn, dass er genau so enden würde wie sie, wenn er sich nicht ändert. Im Laufe der Nacht wird Scrooge von drei weiteren Geistern heimgesucht. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ein weiterer wunderschöner Weihnachtsfilm ist „Ist das Leben nicht schön?“ aus dem Jahr 1946. Nicht zu verwechseln mit „Das Leben ist schön“ – auch wenn dies auch ein sehr schöner Film ist. Leider haben wir ersteren derzeit nicht in der Bibliothek. Aber er läuft am Samstag morgen vor Weihnachten und Sonntagnacht (wenn man nicht schlafen kann 🙂 ).

In dem Film geht es um George Bailey, den Leiter einer kleinen Bausparkasse. Als er alles zu verlieren droht, möchte er sich an Weihnachten von einer Brücke stürzen. Der Engel Clarence, der zurückgeschickt wurde, um sich seine Flügel zu verdienen, versucht ihn aufzuhalten. Bailey wünscht, niemals geboren zu sein. Dieser Wunsch wird ihm von Clarence gewährt. Er kehrt in die Stadt zurück, in der er nie geboren wurde. Wäre das Leben für viele wirklich besser verlaufen, wenn er niemals geboren worden wäre?

Natürlich gehört zu Weihnachten auch die richtige Musik zum Kekse backen oder basteln. Ein besonders schönes Album ist „Irish Christmas“ von Angelo Kelly & Family:

Eigentlich ist die irische Musik sehr vielseitig. Wenn man nach Irland reist, kommt man nicht umhin, in einen der vielen Pubs zu gehen. Oftmals spielen hier traditionelle Bands live oder es findet gerade eine sogenannte „Irish Session“ statt. Hier treffen sich Musiker (auch Hobbymusiker) um gemeinsam zu spielen, zu singen, und das ein oder andere Guinness zu trinken. Man sollte meinen, dass sich hier auch viel irische Weihnachtsmusik finden lässt. Angelo Kelly lässt sich 2013 mit seiner Familie in Irland nieder und stellt fest, dass irische Weihnachtsmusik rar gesät ist. „Man greift auf die populären Weihnachtslieder zurück, die auch hier im Radio laufen“, wie Kelly in einem Interview erzählt. Dies wollte er ändern. Zusammen mit seiner Familie verbindet Angelo Kelly traditionelle und andere bekannte Weihnachtslieder mit irischer Musik. Musikalisch unterstützt werden die Kellys von der irischen Band ‚Barrule‘ mit Gitarre, Geige, Flute, Tin Whistle, Uillean (sprich: Illjen), Pipe, Harfe und anderen Instrumenten. Besonders gefallen hat mir, dass in einem Lied Strophen auf „gaeilge“ (sprich: gaelje) gesungen werden.

Zu empfehlen ist auch der musikalische Adventskalender der Nikolaikirche Bielefeld. Jeden Abend bis zum 23. Dezember gibt es um 19 Uhr ein kleines Konzert in der Nikolaikirche bzw. an manchen Tagen an anderen Orten oder Zeiten der Stadt. Die Kinderkonzerte sind natürlich früher. Auch wenn nicht jede Musik jeden Geschmack trifft, ist es doch immer eine wunderschöne Atmosphäre.

 

Juliane