Winterzeit ist Märchenzeit #5

Bereits im letzten Winter haben wir unter dieser Überschrift einige Beiträge zum Thema Märchen gebracht. In diesem Winter wollen wir die Reihe fortsetzen. Natürlich passen Märchen in jede Jahreszeit. Aber die Tradition der Märcheninszenierungen zur Adventszeit in den Theatern führt viele Kinder in die Märchenwelt ein. Und damit auch die begleitenden Eltern, Großeltern und Paten oder die Lehrerinnen und Erzieher, die ihre Schüler und Kindergartenkinder auf den Besuch des „Weihnachtsmärchens“ vorbereiten wollen: Wenn die Premiere am Theater Bielefeld näher rückt, wächst in unserer Kinderbibliothek die Nachfrage nach Büchern und anderen Medien passend zum Kinderstück.

Aladin und die Wunderlampe

In diesem Jahr ist es „Aladin und die Wunderlampe“, Premiere war bereits am 10. November 2018 und gespielt wird noch bis zum 6. Januar 2019.

Allein schon die Geschichte, wie die Erzählung mit dem gewitzten Titelhelden Aladin (andere Schreibweisen: Aladdin oder auch Ala ad-Din) in die bekannteste orientalische Märchensammlung Eingang fand, ist abenteuerlich. Jeder verbindet Aladin heute ganz selbstverständlich mit „1001 Nacht“, doch der Weg in die Weltliteratur war wohl etwas komplizierter.

Aladin wird als ein junger Mann in China beschrieben. Woher auch immer die Geschichte ursprünglich stammt, in die Märchensammlung „Tausendundeine Nacht“ kam sie wohl erst durch eine europäische Übersetzung: Der französische Orientalist Antoine Galland (1646 – 1715) übersetzte u.a. eine alte arabische Handschrift alf laila wa-laila , der älteste erhaltene arabische Text von „Tausendundeine Nacht“, der allerdings nach der 282. Nacht abbricht. Weder Aladin, noch die ebenso bekannten Figuren Sindbad und Ali Baba kommen in dieser Handschrift vor. Galland ergänzte wohl einfach diese Geschichten, die er aus einer anderen Quelle übersetzt hatte (wahrscheinlich von dem aus Syrien stammenden Märchenerzähler Hanna Diyab, der mit einem Händler in Paris weilte). In seiner Übertragung „entschärfte“ Galland außerdem die orientalischen Erzählungen, die ja für ein erwachsenes Publikum gedacht waren, er tilgte oder veränderte all zu erotische oder auch religiöse Passagen.

Diese französische Übersetzung und Überarbeitung prägte nicht nur das Orientbild in Europa. Paradoxerweise wurden Rückübersetzungen ins Arabische auch im arabisch-persischen Kulturraum populär und beeinflussten in ihren europäisierten Versionen wiederum die dortigen Traditionen. Ein schönes Beispiel für die Wechselwirkungen des Kulturaustauschs.

Die schönsten Märchen aus 1001 Nacht / von Angelika Lukesch und Kathrin Treuber. Esslinger-Verlag

Wir erleben Aladin heute auf der Bühne im Umfeld der ganzen bunten Orientromantik mit Sultan, Wesir, Dschinn und Zauberer, mit fliegendem Teppich und all dem Märchenzauber aus 1001 Nacht. In der Kinderbibliothek bieten wir unterschiedliche Medien zum Lesen und Hören: Bilderbücher, Geschichten zum Vorlesen, Sammlungen mit mehreren Geschichten aus „1001 Nacht“ (Aladin gehört fast immer dazu), Hörbücher und eBooks (hier eine Auswahl aus unserem Katalog, nur mit den Stichworten „Aladin Wunderlampe“ gefunden), natürlich auch die berühmten Disney-Zeichentrickfilme.

Sehr schön zum Vorlesen einer Bildergeschichte vor einer kleineren Gruppe eignet sich übrigens das Erzähltheater Kamishibai, auch dafür gibt es Bildkarten zu „Aladin und die Wunderlampe“ in der Kinderbibliothek.

Aber auch für Erwachsene gibt es wunderbare Ausgaben zu „Tausendundeine Nacht“. Mehr dazu ein anderes Mal.

HilDa

Es war einmal… Weihnachten

Es gibt viele Geschichten über Weihnachten, wie es früher war, hier mal eine etwas andere.

In einem sehr kleinen Dorf, in Kasachstan, weit weg von Bielefeld, wurde ich geboren. Im Winter war es bitterkalt und es tobten heftige Schneestürme.
Die wenigen Häuser waren unter meterhohen Schneemassen begraben, so dass man teilweise nicht mal mehr die Dächer sah, nur die Schornsteine, aus denen weißer Rauch aufstieg. Hatte der Sturm sich gelegt, war alles weiß bedeckt und wir Kinder konnten vom Hausdach unserer Oma Schlitten fahren. Wenn wir unsere Großmutter besuchen wollten, mussten wir durch einen einige Meter langen Schneetunnel gehen, das kleine Häuschen war unter dem Schnee verschwunden.
In der Stube war es dunkel, das elektrische Licht fiel sehr oft aus, eine Öllampe diente als Beleuchtung, der Ofen bullerte warm und kuschelig, an dem konnten wir uns aufwärmen.

Heiligabend war etwas ganz Besonderes. Wir Kinder lernten schon Wochen vorher Weihnachtsgedichte und freuten uns auf den Abend. Am Weihnachtsabend wurden wir in dicke Mäntel, Mützen Tücher, Handschuhe und „Burschstiefel“ (sehr steife, aber mollig warme Filzstiefel“) gepackt, der kleine Bruder in eine dicke Decke gehüllt und auf den Schlitten gesetzt, so machten wir uns auf den Weg. Am Himmel leuchteten die Sterne, und der Mond beleuchtet das Weiß, die Schneekristalle funkelten, glitzerten und knirschten unter den Füssen. Es gab keinerlei Beleuchtung im Dorf, und trotzdem war es hell.

Am Abend des 24. Dezember versammelten sich alle Deutschstämmigen bei „Omaopa“, einem älteren Ehepaar, ich kann nicht sagen, warum ausgerechnet da.
Vermutlich hatte der ehemalige Lehrer Spaß an der Organisation des Abends. Da in der Steppe keine Tannenbäume wachsen, hatten unsere Väter aus tannenähnlichen Zweigen einen Tannenbaum gebunden, der Baum war wunderschön geschmückt und die große Stube voller großer und kleiner Leute. Um den Weihnachtsbaum versammelt wurden Lieder wie „O Tannenbaum“ und „Stille Nacht…“ gesungen, wir Kinder sagten Gedichte auf, und dann kam endlich der Weihnachtsmann. In seinem großen Jutesack war eine Tüte für jedes Kind. Bonbons, Kekse, Walnüsse, Äpfel, und wenn wir viel Glück hatten, auch eine Apfelsine oder ein Granatapfel. Zum Abschluss gab es Tee und selbstgebackene Plätzchen, und die Väter rauchten im Flur eine Papirosse, danach stapften wir durch den Schnee nach Hause. In der Nacht legte uns der Weihnachtsmann Geschenke unter den Tannenbaum.

Diese schönen Erinnerungen an Weihnachten, vor mehr als einem halben Jahrhundert, werden für mich von Jahr zu Jahr wertvoller.

MaRo

Weihnachtsspielzeug

Weihnachten ist immer eine besondere Zeit mit besonderer Atmosphäre. Mit Kekse backen, geschmückten Weihnachtsbäumen und Lichtern in der Stadt, Keksen, Weihnachtsmärkten, Mandarinen, Keksen, musikalischem Adventskalender in der Nikolaikirche…

Natürlich sind auch vielerorts die Innenräume weihnachtlich dekoriert. In der Kantine war eine Modelleisenbahn aufgebaut, die immer mal wieder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Nach einem kurzen Verweilen muss man dann leider schon wieder gehen.

Juliane

Mittendrin Mittwoch #79

The memory of Tyler haunted me that winter. I remebered the day he left, how strange it was to see his car bumping down the hill loaded with boxes. I couldn’t imagine where he was now, but sometimes I wondered, if perhaps school was less evil than Dad thought, because Tyler was the least evil person I knew, and he loved school – loved it more, it seemed, than he loved us.

Educated von Tara Westover, Seite 60

Vor ein paar Wochen bin ich auf das Buch Educated von Tara Westover gestoßen (der deutsche Titel lautet Befreit – Wie Bildung mit die Welt erschloss). Nach einer kurzen Recherche in unserem Bibliothekskatalog, die ergab, das wir das Buch nicht haben, habe ich es mir in meiner Buchhandlung des Vertrauens bestellt. Einige Zeit, nachdem ich das Buch abgeholt hatte, sah ich es dann plötzlich doch bei uns liegen, im Regal mit den Neuzugängen. Da war ich wohl etwas zu ungeduldig. Das Buch erschien auf deutsch nämlich erst im September und ein bisschen Zeit braucht es schon, bis Medien bei uns bestellt, katalogisiert, foliiert und schließlich zur Ausleihe bereit sind.
Aber dafür habe ich das Buch jetzt auf Englisch, ich hatte mir sowieso vorgenommen, vermehrt auch Sachbücher in englischer Sprache zu lesen.

Worum geht es denn überhaupt in dieser Biografie? Die Autorin Tara Westover berichtet von ihrem ungewöhnlichen Bildungsweg. Aufgewachsen ist sie in den Bergen von Idaho in den USA mit ihren Eltern und sechs Geschwistern. Ihr Vater ist ein fundamentalistischer Mormone, der fest an das baldige Ende der Welt glaubt und deswegen Essen hortet und möglichst autark leben will. Seine Kinder will er nicht in die Schule schicken, da er davon überzeugt ist, das sie dort einer Gehirnwäsche unterzogen werden und hinter allem vermutet er die Illuminati. Das Unterrichten Zuhause, das Taras Mutter anfangs noch durchziehen möchte bleibt auch irgendwann aus.
Bisher beschreibt die Autorin ihre Kindheit. Ihr drittältester Bruder ist gerade von Zuhause fortgegangen um aufs College zu gehen, was dem Vater nicht sehr gut gefällt. Da auch die beiden älteren Brüder aus dem Haus sind und sich Taras ältere Schwester ebenfalls nur noch selten blicken lässt, müssen die drei jüngsten Kinder (Tara ist mit 10 Jahren die jüngste) auf dem Schrottplatz und dem Hof der Familie mitarbeiten. Beim Schrott sortieren, damit dieser später verkauft werden kann, lernt Tara schnell, immer auf der Hut vor herumfliegenden Schrottteilen zu sein, da ihr Vater diese gerne, ohne  auf seine Kinder zu achten, in die entsprechenden Tonnen wirft. Da muss man sich vor Verletzungen hüten, vor allem da ihr Vater natürlich auch niemals einen Arzt rufen würde.
Taras Versuche eigenständig zu lernen werden immer wieder von ihrem Vater verhindert, der sie vom Lernen und von Büchen fernzuhalten versucht, in dem er sie mit teils recht sinnlosen Aufgaben beschäftigt hält, wie zum Beispiel Bäume gießen während eines Regensturms.

Bisher finde ich es sehr interessant Tara Westover durch ihre Kindheit zu begleiten, in der sie immer wieder auf all die Begebenheit, die sie mit Bildung in Verbindung gebracht haben aber eben auch auf die vielen Umstände, die sie von der selben fern gehalten haben, eingeht. Ich freue mich darauf zu erfahren, wie sie es letztendlich schafft und vor allem, wie sie damit zurecht kommt, wenn sie dann schließlich doch zur Schule geht.
Es ist außerdem erschreckend zu lesen, wie einfach es für die Eltern von Tara scheinbar war, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken. Die vier jüngsten Kinder hatten auch Jahre lang keine Geburtsurkunden. Die besorgte Taras Mutter erst, als einer der Brüder einen Führerschein haben wollte, den er ohne Geburtsurkunde nicht bekommen konnte, da er ja praktisch nicht existierte.

Ich werde das Buch nun bestimmt schnell durchlesen. Wo ihr das Buch bei uns findet seht ihr hier. Wir haben es in deutscher Sprache im Bestand.

lga

Last Minute Weihnachtsgeschenk

Am kommenden Freitag bieten wir Rettung für alle, denen noch Weihnachtsgeschenke und Ideen dafür fehlen. Um 14:30 Uhr könnt ihr in der Stadtbibliothek am Neumarkt unter Anleitung Last Minute Weihnachtsgeschenke basteln.

Passend dazu möchte ich euch ebenfalls eine Idee für ein kleines nettes selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk präsentieren. Dafür braucht ihr auch nicht viel. Ein paar Nüsse, etwas Wasser, Zucker, einen Topf, ein Einmachglas und ein hübsches Schleifchen.

Welche Nüsse ihr nehmt ist eigentlich egal, ich habe Walnüsse verwendet.
Ihr gebt nun 4 gehäufte Esslöffel Zucker, 1 gehäuften Teelöffel Zimt (der Zimt kann wahlweise auch weggelassen werden) und 2 Esslöffel Wasser in den Topf. Das ganze gut verrühren. Anschließend 200 g Wallnüsse hinzufügen und ebenfalls gut mit der Zuckermischung vermischen. Den Topfinhalt bei höherer Hitze nun ca. 5 Minuten lang ständig durchrühren, bis der Zucker hart wird und karamellisiert.
Und schon sind die selbstgemachten gebrannten Walnüsse fertig! Ich mag die selbstgemacht sehr gerne, da man nicht wie bei den gekauften vom Weihnachtsmarkt mehr Zucker als Nuss bekommt und sich womöglich daran die Zähne ausbricht.
Die abgekühlten Nüsse können anschließend in ein Einmachglas oder ein altes Marmeladeglas oder was sonst so auf den letzten Drücker verfügbar ist, gefüllt werden. Eine Schleife drum und schon ist das kleine Mitbringsel fertig!

 

Bitte, ein Gedicht #2

Schenken

Porzellanengel mit Geschenkpäckchen und ein Holzherz mit der Gravur „ALLES“Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei,
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
Sodass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List,
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

 

Bitte ein Gedicht – das ist Wunsch und Angebot zugleich. In unregelmäßigen Abständen möchten wir gerne zur Lyrik verführen und präsentieren einzelne Gedichte oder weisen auf besondere Lyrikbände aus unserem Bestand hin.

Mittendrin Mittwoch #78

„Aber im Moment bist du die verdammte persische Königin, also rauf auf die Bühne und benimm dich königinnenlich.“

Ich ging auf die Bühne und benahm mich königinnenlich.

(Narren und Sterbliche, Seite 51)

In den letzten Monaten gab der Dienst meine Lektüren vor: Die Autoren und Autorinnen der Literaturtage und unserer Lesereihe „Ankommen hat viele Seiten“ boten ja auch hervorragenden Lesestoff. Aber nun im Urlaub will ich einfach nur einen gut geschriebenen Unterhaltungsroman zum puren Vergnügen lesen. Von meinem Spontankauf erwarte ich allerdings auch kaum weniger, stehen da doch zwei große Namen als Bürgen: Bernard Cornwell, der Meister des historischen Abenteuerromans, und ein Theatermann im London des Jahres 1595 namens Shakespeare.

Narren und Sterbliche / von Bernard Cornwell

Ein Schauspieler, der nur Frauenrollen spielen darf und der seinen geringen Lohn durch kleinere Diebstähle aufzubessern sucht. Auch der erfolgreiche Bruder macht es nicht einfacher, der Zwist zwischen Richard und William sitzt tief. Cornwell führt uns mit seiner Hauptfigur Richard Shakespeare in die ganz und gar nicht glamouröse Welt des elisabethanischen Theaters, in die verruchtesten Winkel der aufstrebenden Hauptstadt London und mitten in die  Entstehung und Erst-Inszenierung einiger der berühmtesten Theaterstücke der Weltliteratur.

Shakespeare und die Schauspieltruppe des Theatre sollen für die Familie ihres Sponsors ein aufwendiges neues Hochzeitsstück liefern. Doch das Manuskript wird gestohlen und ausgerechnet Richard soll seine zweifelhaften Talente einsetzen, um es rechtzeitig zurückzustehlen.

Für einen Vortrag hatte ich mich schon vor einigen Jahren ins London um 1600 begeben und in die Theaterwelt der Shakespearezeit eingelesen. Die Namen und Orte im Roman klingen vertraut. Die Abenteuergeschichte um die ungleichen Brüder ist erfunden, in Wahrheit wissen wir fast nichts über Will Shakespeare, seine Familie und sein Leben. Aber der historische Hintergrund ist gut recherchiert, Bernard Cornwell gibt in einem knappen Nachwort darüber Rechenschaft.

Eigentlich bin ich kein Fan von historischen Unterhaltungsromanen, die meisten sind mir zu flach und zu konstruiert. Aber dieser Autor erzählt kenntnisreich, spannend und mit Witz; die Story scheint vielversprechend und sein Schreibstil gefällt mir bisher.

Hier unsere Katalogdaten: Roman und Hörbuch sowie das englischsprachige Original als eBook.

HilDa

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Unser alternativer Weihnachtsbaum

Schon vor ein paar Tagen wunderte ich mich über eine große Holzleiter, die eines morgens in der Poststelle auftauchte. Eine Kollegin klärte mich dann über ihren Zweck auf und am Nikolaustag wurde die knapp 3 m messende Leiter dann auch für ihre Bestimmung von 4 fleißigen Kollegen hergerichtet:

Jetzt steht bei uns also in der Eingangshalle der Stadtbibliothek am Neumarkt ein etwas anderer Weihnachtsbaum, geschmückt mit allerlei Selbstgemachtem. Genähtes, Gestricktes, Gebasteltes, Geklebtes, Gesticktes. Egal was, Hauptsache es ist selbstgemacht. Viele Kollegen haben etwas beigesteuert, es ist aber immer noch Platz am Baum und so ist jeder unserer Besucher eingeladen selbst etwas an den Weihnachtsbaum zu hängen! Die ersten Basteleien sind schon dazu gekommen und wir freuen uns auf alles, was den Baum in den nächsten Wochen noch bereichert!

lga

 

 

Mittendrin Mittwoch #77

Mittwoch

Valmira Surroi                      01:02

Bist Du hier?

Senthil Vasuthevan            01:04

ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen.

Valmira Surroi                       01:05

Erzähl mir von Deinem Traum.

(Seite 70)

Vor der Zunahme der Zeichen / Roman von Senthuran Varatharajah

Ein Facebook-Chat als Roman, die moderne Form des Briefromans. Ich gebe zu, das liest sich erst einmal etwas sperrig. Aber Inhalt und vor allem die Sprache erfordern geradezu diese ungewöhnliche Form: der Dialog zweier junger Menschen, die sich noch nie in der realen Welt begegnet sind, ein intensives und sehr persönliches Gespräch über sieben Tage und Nächte, die Außenwelt ist fast ausgeblendet.

Beide haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Senthil floh als Kind zusammen mit seiner Familie aus Sri Lanka, Valmira aus dem Kosovo. Beide erzählen von ihrer Kindheit im Asylbewerberheim, den Schwierigkeiten und auch den Erfolgen in der Schule, von Freunden, von Verletzungen, von Alltäglichem und von Erschreckendem. Von Fremdheit und unerwarteter Vertrautheit.

Ich lese den Roman gerade zum wiederholten Mal und freue mich auf die Lesung und das Gespräch mit dem Autor Senthuran Varatharajah heute Abend.

Senthuran Varatharajah liest aus seinem Roman
Vor der Zunahme der Zeichen

Mittwoch, 5. Dezember, 19 Uhr
Stadtbibliothek, Neumarkt 1
Einlass 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr

Hier der Flyer zur ganzen Lesereihe mit dem Motto „Ankommen hat viele Seiten“.

HilDa

Elizzy von read books and fall in love hat sich für alle, die teilnehmen mögen, folgende Blogaktion ausgedacht: der „Mittendrin Mittwoch“. Er besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.