postpoetry.NRW – Lyriker*innen treffen Bielefelder Schüler*innen

postpoetry.NRW ist ein Lyrikprojekt der Gesellschaft für Literatur in Nordrhein-Westfalen, ein Landeswettbewerb für Lyriker*innen und Nachwuchsautor*innen aus Nordrhein-Westfalen.

Wir hatten zwei Preisträgerinnen aus dem Jahr 2022 zu Gast, Jennifer de Negri und Lena Riemer (Nachwuchspreis), sowie Oberstufenschüler und -Schülerinnen des Helmholtz-Gymnasiums Bielefeld. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marion Gay, die übrigens schon selbst einmal Preisträgerin bei PostPoetry war (2019), da war sie dann ebenfalls in Bielefeld zu einer Lesung mit Schülern. Heute leitet sie das Projekt.

Buch "postpoetry.nrw: Poesiebotschaften aus fünf Wettbewerbsjahren / herausgegeben von Monika Littau"

Am 9. März diskutierten die Schriftstellerinnen gut eine Stunde lang mit den Schülern und Schülerinnen. Sie lasen einige ihrer Gedichte und fragten die Jugendlichen nach ihren Empfindungen und Meinungen.

Ich muss sagen, ich war doch sehr überrascht über die klugen Fragen und Interpretationen der Jugendlichen. Das war nicht nur einfach eine Schulveranstaltung, die sie abgesessen haben. Sie waren nicht nur gut vorbereitet zu dieser Lesung erschienen – sie waren wirklich interessiert und berührt.

Beeindruckt war ich aber auch von den Lyrikerinnen. Sie erzählten von ihren Inspirationen, von der Stellung der modernen Lyrik im heutigen Literaturbetrieb und vor allem als Stoff im Deutschunterricht – dort erscheine Gegenwartslyrik in den Lesebüchern hauptsächlich als Popsong-Text, so als sei Lyrik als eigene Literaturgattung seit den 1970er Jahren tot.

Dabei haben sich neue, auch sehr populäre Formen entwickelt. Lena Riemer sprach von Stage Poetry und Page Poetry, also Lyrik, die für die Bühne getextet ist und deren Performance für Publikum (und Jury wie beim Poetry Slam) sofort wirken muss, und geschriebene Lyrik, die zur Veröffentlichung (auf Papier oder digital) gedacht ist, für die sich der Rezipient Zeit nehmen kann, die man immer wieder neu lesen und auf sich wirken lassen kann. Sie selbst hat schon als Schülerin auf der Bühne an Poetry Slams teilgenommen.

Dass im Gedicht thematisch alles möglich ist, bewies Jennifer de Negri mit ihren Gedichten über Pilze: Da spielt sie lautmalerisch mit den botanischen Namen – „Hush hush, Hallimasch“ – und führt uns in die noch immer fast unbekannte Parallelwelt der symbiotischen Pilzgesellschaften ein – vielleicht wird die Welt ja mal in ferner Zukunft von Pilzen beherrscht 🤔

Die beiden Dichterinnen wirkten wie ein eingespieltes Team, dabei war es für sie die erste Veranstaltung dieser Art. Ich fand es beeindruckend, wie sie auf Augenhöhe mit den Schüler*innen diskutierten und selbst begeistert waren über die verschiedenen Sichtweisen und Interpretationen. Es gebe nicht nur die eine gültige Auslegung; auch die Dichterinnen selbst beanspruchen sie nicht, obwohl sie natürlich wissen, welche Gedanken und Empfindungen sie beim Schreiben geleitet haben. Aber da jeder Leser seine Erfahrungen und Gefühle in die Verse projiziere, seien auch völlig andere Interpretationen möglich und auf keinen Fall falsch. Das mag im Deutschunterricht meist anders gehandhabt werden, die Poetinnen selbst akzeptierten, ja, freuten sich über unerwartete Sichtweisen.

Das Gespräch zwischen den Künstler*innen und den Schüler*innen kam fast ohne Moderation aus, vielleicht eine etwas undankbare Rolle für Marion Gay, aber ihre Zurückhaltung war genau richtig. Da kam ihr sicher ihre eigene Erfahrung zu gute. Aber so ein konstruktives und lebhaftes Gespräch hatte auch sie nicht erwartet.

Buch "bis die Smartie-Ampel auf Grün springt: postpoetry.NRW, Poesiebotschaften aus fünf Wettbewerbsjahren 2015-2019, Gedichte für den Unterricht / hrsg. von Monika Littau"

Lyrik ist nicht tot. Dieser frische Austausch im Rahmen des PostPoetry-Projekts oder auch die PoetrySlam-Workshops an den Gymnasien Helmholtz und am Waldhof (gefördert von der Literarischen Gesellschaft), deren Ergebnisse wir in zwei Veranstaltungen auf unserer Literaturbühne erleben konnten, beweisen: Lyrik ist jung, modern, cool.

Lena Riemer und Jennifer de Negri empfehlen allen, die sich selbst in Lyrik ausdrücken möchten, egal ob on Stage oder on Page, es zu machen und sich z. B. an Wettbewerben wie PostPoetry zu beteiligen – auch wenn man vom Schreiben und Dichten allein nun mal nicht leben kann, das solle aber niemanden abschrecken.

Und für alle, die an Lyrik der Gegenwart und aus aller Welt interessiert sind, empfehlen sie die Lyrik-Plattform Lyrikline, ein Projekt vom Haus für Poesie, Berlin, in Kooperation mit internationalen Netzwerkpartnern.

Auch Schreibwerkstätten für Jugendliche sind ein guter Einstieg in das Kreative Schreiben. Unser nächster SchreibRaum startet schon am 15. April, Ihr könnt Euch anmelden; der Kurs ist auf maximal 14 Plätze beschränkt, die Anmeldefrist läuft bis zum 6. April. Kurztexte, egal ob Prosa oder Lyrik, veröffentlichen wir am Ende in unserer Zeitschrift WORTWAHNSINN und auf einer Abschlussveranstaltung vor Publikum.

HilDa

Karten "postpoetry.nrw 2022 liegen auf einer Schreibtischplatte, eine Tastatur ist halb zu sehen. Zwei Karten zeigen jeweils ein Gedicht von Jennifer de Negri ("italodeutsch") und Lena Riemer ("gezeitenwechsel"). Ein Bündel Karten liegt mit der unbedruckten Seite nach oben, am linken Rand trägt es das "postpoetry.nrw 2022"-Logo und (nicht alle sichtbar auf dem Foto) die Logos der Förderer.
Die postpoetry-Karten mit Gedichten der Preisträger*innen 2022 liegen in der Bibliothek für Euch aus, u.a. im Gedichte-Regal

Pinocchio von Carlo Collodi

Winterzeit ist Märchenzeit #11

Heute würde man das Kinderbuch Pinocchio vielleicht dem Genre Fantasy zuordnen. Als Carlo Collodi die Figur des Holzjungen erfand, waren Kunstmärchen in Europa recht beliebt – nicht unbedingt als Erzählungen für Kinder, sondern gerade auch für Erwachsene. E.T.A. Hoffmann, Oscar Wilde, Wilhelm Hauff, Hans Christian Andersen oder etwas später der Amerikaner L. Frank Baum, um nur einige der bekanntesten Autoren von Kunstmärchen zu nennen.

1881 veröffentlichte der Autor Carlo Lorenzini (1826-1890) unter dem Pseudonym Collodi (nach der Geburtsstadt seiner Mutter) seine erste Pinocchio-Geschichte in einer Kinderzeitschrift. Es folgten weitere Erzählungen; die Serie war so erfolgreich, dass Collodi daraus ein Kinderbuch machte, das erstmals 1883 erschien: „Le avventure di Pinocchio“

Buch: "Pinocchios Abenteuer" von Carlo Collodi, mit 37 Holzstichen von Werner Klemke, dtv-Weltliteratur

Dem Roman merkt man an, dass er aus einzelnen Geschichten zusammengefügt wurde; es gibt so einige logische Unstimmigkeiten. Es gibt auch Szenen im Original, die wir heute als zu drastisch und brutal für kleine Kinder empfinden. Trotzdem wurde Pinocchio zu einer weltweit bekannten und beliebten Figur. Mehr über den Autor und seinen Kinderbuch-Klassiker findet Ihr hier.

Heute gibt es verschiedene Bearbeitungen und Übersetzungen des Romans. Gerade ist wieder eine neue Verfilmung in den Kinos – „Pinocchio“ von Guillermo del Toro wird nicht die letzte Filmversion sein und hat viele Vorgänger. Die berühmteste ist Walt Disneys Zeichentrickfilm „Pinocchio“ von 1940. Ich habe auch schon zwei sehr unterschiedliche Bühnenfassungen im Theater erlebt, die jüngste Inszenierung im Theater Bielefeld habe ich aber leider verpasst.

In der Stadtbibliothek war anlässlich des Märchenspiels im Stadttheater die Nachfrage nach dem Kinderbuch sehr groß, darum wurden weitere Exemplare und verschiedene Bearbeitungen angeschafft. In der Kinderbibliothek und in unseren Stadtteilbibliotheken findet Ihr „Pinocchio“ für alle Altersgruppen: von der vereinfachten Fassung bis zur vollständigen Übersetzung, verschiedene Übersetzungen, Neubearbeitungen, mal bunt illustriert, mal schlicht, dazu verschiedene Verfilmungen und Hörbücher. Stöbert einfach mal im Online-Katalog (70 Treffer mit „Pinocchio“ ) oder fragt die Kolleginnen in der Kinderbibliothek oder in den Stadtteilbibliotheken.

Eine der ersten Übersetzungen ins Deutsche hatte noch den Titel „Geschichte vom hölzernen Bengele“; sie ist von dem katholischen Anstaltspfarrer Anton Grumann und wurde erstmals 1913 vom Herder-Verlag herausgegeben, ein Bestseller mit vielen Auflagen. In einer noch früheren Übersetzung (1905) hieß Pinocchio noch „Hippeltitsch“ und die Version von Otto Julius Bierbaum aus dem gleichen Jahr heißt „Zäpfel Kerns Abenteuer“ – weniger eine Übersetzung, Bierbaum erzählt seine „Deutsche Kasperlegeschichte“ (so der Untertitel) sehr frei nach Collodi, verwendet aber überwiegend die gleichen Personen nur mit eingedeutschten Namen. Weitere eingedeutschte Namen für Pinocchio: Kasperle (z.B. in einer Übersetzung von Heinrich Siemer), Klötzli (Übersetzer Josef Kraft), Hölzele ( Übersetzer Franz Latterer), Larifari (Übersetzer Louis Concin), Purzel (einmal beim Übersetzer Alois Pischinger und auch bei der Übersetzerin Charlotte Birnbaum), Hampelchen (Übersetzerin Lily Dolezal). Hat sich aber alles nicht gegen den Originalnamen Pinocchio durchgesetzt. 😆

In unserem Magazin, in dem wir alte Bücher bewahren, haben wir eine undatierte Ausgabe von „Zäpfel Kerns Abenteuer“ sowie eine (gekürzte) Schulausgabe von 1966.

Zwei Mal "Zäpfel Kerns Abenteuer" von Otto Julius Bierbaum, einmal als Buch, einmal als "Hamburger Leseheft"

Im Magazin haben wir auch noch andere, interessante Ausgaben:

  • So ist „Die Abenteuer des Pinocchio“ aus dem Marées-Verlag von 1948 eine Übertragung von dem Unternehmer Hubert Tigges (zusammen mit I. Tigges) der nach dem Krieg den Wuppertaler Verlag gegründet hatte, um dann aber wieder mit seinem Reiseunternehmen Dr. Tigges-Fahrten vor allem anspruchsvolle Bildungsreisen anzubieten. Die Illustrationen sind von dem Maler und Grafiker Reinhold Bicher.
  • Der Erich-Schmidt-Verlag veröffentlichte „Die Abenteuer des Pinocchio“ in einer Übertragung von Vico Mantovani und mit Zeichnungen von Gerhard Klaus.
  • Die Abenteuer des Kasperle Pinocchio“ aus dem Stahlberg-Verlag ist von Hildegard Ossen, ganz ohne Illustrationen und in einem kleinen Format, auch die Schriftart.
  • Während die drei vorher genannten Bücher alle im Jahr 1948 erschienen sind – entsprechend schlecht und vergilbt ist auch die Papierqualität – ist die Neubearbeitung von der Kinderbuchautorin Marina Thudichum (mit Zeichnungen von Susi Storck-Rossmanit) „Pinocchio: der hölzerne Hampelmann“ aus dem Wiener Tosa-Verlag seit den 60er Jahren mehrfach neu aufgelegt worden, unsere Ausgabe ist wahrscheinlich aus dem Jahr 1979.
3 alte Bücher: "Die Abenteuer des Pinocchio" aus dem Erich-Schmidt-Verlag, "Die Abenteuer des Kasperle Pinocchio" und "Die Abenteuer des Pinocchio"
Drei alte Pinocchio-Bücher aus unserem Magazin

Wenn Ihr mehr über die vielen Pinocchio-Übersetzungen wissen wollt, empfehle ich den Artikel von Ulrike Schimming, selbst Übersetzerin, in ihrem E-Magazin für Kinder- und Jugendliteratur LETTERATUREN: „Pinocchios übersetzerischer Werdegang“ .

Ganz für Erwachsene ist übrigens die Übersetzung von Heinz Riedt in der dtv-Reihe Weltliteratur „Pinocchios Abenteuer“ (mit Holzstichen von Werner Klemke), denn: „Man sollte ‚Pinocchio‘ als Erwachsener lesen, …“ , wird Antonio Tabucchi im Vorwort zitiert. 🙂

Jetzt möchte ich gerne noch zwei Bücher aus unserer Kinderbibliothek vor allem wegen der Illustrationen empfehlen:

Carlo Collodi hat den großen Welterfolg seines Pinocchio nicht mehr erlebt. Wer mehr über den Autor und sein Werk wissen möchte, für den habe ich hier einen interessanten Link von der Uni Kiel.

HilDa

2 Kinderbücher: "Die Abenteuer des Pinocchio" übersetzt und illustriert von Mario Grasso, Lappan-Verlag und "Pinocchio", Illustrator Quentin Greban, Nord-Süd-Verlag

Prof. Dr. Helmut Steiner – ein Nachruf

Ein außergewöhnlich engagierter Freund der Stadtbibliothek Bielefeld ist nun im Alter von 95 Jahren gestorben: Prof. Dr. Helmut Steiner (09.02.1928-17.03.2023).

Prof. Dr. Helmut Steiner mit Mikrofon

In den 70er-Jahren hat er mit dafür gesorgt, dass die Zentralbibliothek in bester Lage das innenarchitektonisch bemerkenswert schöne Gebäude zwischen der Wilhelms- und der Herforder Straße beziehen konnte. Bei dessen Bauplanung als Kreissparkassenzentrale hatte er bereits mitgewirkt.

Als die Bibliothek Ende der 90er-Jahre, wie die Stadt Bielefeld insgesamt, Auswirkungen der finanziellen Engpässe erleiden musste, engagierte er sich direkt für den Erhalt unserer Kulturinstitution. Genau am 95. Geburtstag der Stadtbibliothek, am 01.12.2000, gründete er mit kulturell wachen Mitstreiterinnen und Mitstreitern den „Verein der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Bielefeld, e.V.“ und wurde dessen erster Vorsitzender. So konnte die systematische öffentlichen Parteinahme für diese Bibliothek auf diversen gesellschaftlichen Ebenen beginnen. Ein grandioser Erfolg war nur wenige Jahre später die Einwerbung einer sechsstelligen Spendensumme eines Unternehmens zugunsten des Ausbaus der zentralen Kinderbibliothek.

Die Kinder stürmten daraufhin die fantasievoll gestaltete Bibliothek mit Regalen voller nagelneuer Kinderbücher. Es wurde ein über viele Jahre wirksamer Leseförderungserfolg.

Die Planungsprozesse für die neue Zentralbibliothek ab 2010 hat Prof. Dr. Helmut Steiner intensiv begleitet. Der Vereinsvorstand wirkte bei der Bibliotheksgestaltung mit und warb erfolgreich für eine angemessene, gute Ausstattung der besucherstärksten Kulturinstitution dieser Großstadt.

Dieses außergewöhnliche Engagement konnte nur ein Überzeugungstäter leisten. Prof. Dr. Steiner war ein intensiver, täglich praktizierender Leser von anspruchsvoller Sachliteratur. Sie galt für ihn als die entscheidende Grundlage einer hohen Fachkompetenz in diversen Wissensgebieten. Als Bankdirektor und bei seinen vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten setzte er die erworbenen Kenntnisse konzentriert für die Gesellschaft und ihre Kultur- und Bildungsinstitutionen ein – stets am Gemeinwohl orientiert. Und dies erledigte er bemerkenswert entspannt, leichthändig, auf eine durchgängig freundliche zugewandte Art. So war es angenehm mit ihm am gemeinsamen Ziel zu arbeiteten, also Literatur und Lesen, Kompetenz- und Wissensvermittlung durch die Bibliothek voranzubringen. Dank gebührt ihm.


Der Vorstand, Beirat und die Mitglieder des Bibliotheksfördervereins
Jutta Berges, Petra Josting und Klaus-Georg Loest

Die Kinder-Literaturtage 2023

Am 25. April geht es los – die Stadtbibliotheken Bielefeld und Gütersloh präsentieren wieder das größte Kinder-Literaturprogramm der Region. Bekannte und beliebte Autorinnen und Autoren stellen für 4- bis 12-jährige Kinder ihre neuen Bücher vor. 🙂

Ein kleiner Auszug aus dem Programm:

Bettina Göschl aus Ostfriesland eröffnet den Lesefrühling mit den Nordseedetektiven, in den Büchern von Kathrin Schrocke („Bunte Fische überall“) und Jutta Nymphius („Total irre“) geht es um das Thema der Diversität. Klaus Nottmeyer („Die siehst du im Wald!“) ist ein heimischer Autor und Ornithologe. Die Bücher von Axel Scheffler („Räuber Ratte / Für Hund und Katz ist auch noch Platz“) werden von dem Schauspieler René Schack gespielt- den haben die Kolleginnen auf der Kinderbuchmesse Oldenburg entdeckt und konnten ihn für unseren Lesefrühling gewinnen. 🙂

Eine komplette Übersicht aller Lesungen findet ihr unter www.lesefruehling.net

Tickets könnt ihr über unseren Veranstaltungskalender buchen. Der Eintritt kostet bei allen Lesungen für alle Menschen 1€, egal wie groß sie sind.

Beim Besuch des „Lesefrühling 2023“ wünschen wir Groß und Klein viel Spaß, Anregungen und viel Freude beim Entdecken der fantastischen Möglichkeiten des Mediums Buch!

kwk


Kinderreporter*innen gesucht:

Im Rahmen des Lesefrühlings 2023 startet die Stadtbibliothek Bielefeld ein neues Format für bücherbegeisterte Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Wer Spaß daran hat, sich mit Büchern zu beschäftigen, darüber zu schreiben und seine Fragen direkt bei der Autorin oder beim Autor loswerden möchte, ist hier genau richtig.

wann: Los geht es am Samstag, den 29. April von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr mit einem Interviewtraining für junge Reporter*innen. Im Rahmen des Workshops werden erste journalistische Grundlagen und Interviewtechniken erlernt. Das neue Wissen können die angehenden Reporter*innen direkt beim Training ausprobieren und an ausgewählten Lesefrühlingterminen vertiefen.

wo: Das Aufwärmtraining findet im Kinderzimmer in der Zentralbibliothek am Neumarkt statt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann in der Kinderbibliothek am Neumarkt telefonisch unter 0521 51-2457 oder per E-Mail an stadtbibliothek.kinderbibliothek@bielefeld.de erfolgen.

Blumenkohlpfanne mit Leberkäse

Manchmal findet man in einer Zeitschrift einfach viele tolle Rezepte. Und wenn sie dann noch einfach und schnell zuzubereiten sind, haben sie mein Herz gewonnen. 🙂 Ich koche zwar gern, aber an einigen Tagen muss es eben rucki-zucki gehen. Hier ein 25 Minuten-Turbo-Rezept für 4 Personen:

!!! Ihr benötigt eine große Pfanne !!!

Zutaten

  • 1 Blumenkohl
  • 4 Schalotten
  • 300 g Leberkäse
  • 200 g Couscous
  • 3 EL Öl
  • Pfeffer
  • Muskat
  • Salz

Zubereitung

  1. Blumenkohl waschen, in kleine Röschen schneiden und in kochendem Salzwasser 2-3 Min. garen. Abgießen.
  2. Schalotten schälen, in Spalten schneiden. Leberkäse würfeln. Couscous nach Packungsanweisung zubereiten.
  3. 2 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Leberkäse darin ca. 5 Min. braten und dann herausnehmen. 1 EL Öl in der Pfanne erhitzen. Blumenkohl und Schalotten darin andünsten. Leberkäse unterheben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
  4. Mit Couscous servieren.

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And the Oscar goes to…

Zum 95. Mal wurden am 12. März 2023 die Oscars in Los Angeles vergeben. Live gesehen habe ich sie nicht, als Mama zwei kleiner Kinder überlegt man es sich GANZ genau, ob man zu nachtschlafender Zeit Fernsehen schauen sollte. Und auch sonst, wenn man montags arbeiten muss, ist es auch keine gute Idee, dann vor der Flimmerkiste zu hocken. Aber wozu gibt es das Internet – ein paar Klicks und schon ist man im Geschehen. 😎

Wer nun einen fachlich herausragenden Beitrage zu den Gewinnern und den Filmen erwartet, sollte aufhören zu lesen. 🙂 Wer mich kennt weiß, dass ich mich mit Begeisterung auf die Garderobe des roten Teppichs stürze. Und deshalb versuche ich mich an einem fachlich völlig unkompetenten Beitrag zum Thema „Abendmode“. Los geht’s … 😉

Leider ist es seit ein paar Jahren so, dass die ganz bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler durch die sogenannte „Fast lane“ gelotst werden und den internationalen Filmteams gar nicht mehr für ein paar Worte zur Verfügung stehen. Ist okay, solange dann aber auch zu den amerikanischen Kollegen geschaltet werden darf und man so die Interviews sehen kann. So ganz nebenbei hat man dann nämlich einen guten Blick auf die Klamottenwahl der Damen und Herren.

Ich hab keine Ahnung, was momentan Trend ist in der Abendkleid-Szene und habe zugegebenermaßen etwas gestaunt. Weiß scheint die Farbe der Saison zu sein. Sowohl klassische, als auch abenteuerliche Kreationen liefen den Teppich entlang. Der dieses Mal übrigens die Farbe „Champagner“ hatte. Einige, wie zum Beispiel Halle Berry (eins meiner Highlights) konnten es tragen und sahen bezaubernd aus. Andere hätten lieber die Finger von weiß lassen sollen, sie kamen durch die Farbe ihres Kleides und dank der Teppichfarbe etwas blass daher.

Aber auch knallige Farben wie lila, orange, grün und gelb waren vertreten. Die vermittelten irgendwie einen Hauch von Frühling und waren ein schöner Kontrast zu dem Weiß. Und natürlich waren auch ein paar schwarze Kleider dabei, schwarz geht ja bekanntlich immer. Zu den Schnitten – auch die waren dieses Jahr einmal ganz anders meiner unqualifizierten Meinung nach. Voluminöse Tüllgeschichten, voluminöse Cape-Mäntel über klassischen schmalen Kleidern und Puff-Ärmel-Schultern (besser kann ich es nicht beschreiben ^^) sah man zuhauf. Einige konnten es tragen, bei anderen sah es leicht merkwürdig aus. Eine Kombination eines klassisch-schmalen-silber-blingbling-Kleides mit voluminösem, in Falten gelegtem knallgrünem Hinzugefüge aus einem anderen Stoff sah auf den ersten Blick für mich nach „hmm“ aus. Aber als ich mich dann durch die Galerien klickte und immer wieder darauf stieß, packte mich das doch. Die Trägerin kombinierte das Ganze mit einem klassisch roten Lippenstift, dessen Farbton aber keineswegs aufdringlich wirkte und in Wellen gelegten Haaren. Wer es selbst sehen möchte, google bitte „Fan Bingbing Oscars 2023“. 🙂

Doch nun genug der Ausschweifungen über die Kleider. Ich bin ja völlig begeistert darüber, dass die Herren der Schöpfung dieses Mal den Damen in nichts nachstanden. Was für eine Überraschung! Neben den klassischen Anzügen in schwarz oder dunkelblau war auch hier weiß angesagt. Und nicht nur das, bestickte Jacketts – mit farblich passenden Steinchen finde ich grandios. Wer sagt, dass schwarz auf schwarz langweilig aussieht? Weitere Highlights: ein Anzug im Kimono-Style, ein roséfarbener Anzug, Brokat-Muster und weiße Blumen als Knöpfe an einem hellblauen Anzug. Die Männer müssen sich nur trauen. Befragt mal das Internet nach Barry Keoghan, Harvey Guillén, Harry Shum Jr. oder Dwayne Johnson.

Zugegeben, viele Namen der Schauspielerinnen und Schauspieler sagten mir so gar nichts. Weil ich deren Filme leider (noch) nicht gesehen habe wegen … – wenn die Kinder schlafen, schaue ich Filme in Etappen von jeweils 20-30 Minuten. (Da dauert ein Film dann mal gern eine Woche. ^^‘ ) Oder gucke Serien, die ich schon kenne. Dann muss man sich nicht mehr so konzentrieren und es ist nicht schlimm, wenn man abbrechen muss. 😉 Aber das ist ein ganz anderes Thema … 🙂

Euch nun viel Spaß beim Entdecken der diesjährigen Oscar-Trends! 🙂

Thementisch in der Teen-Bib zum Thema „Oscars“

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Neu bei uns!!!


UnabDINGbar – Unsere Bibliothek der Dinge

Es gibt Dinge, die benötigt man nur ein oder zwei Mal und dann stehen sie in der Ecke. Oder man überlegt sich ein Gerät zu kaufen, möchte vielleicht aber vorher erst einmal testen, ob es etwas für einen ist. Damit es eben nicht nutzlos in der Ecke steht. Genau für solche Situationen ist unsere Bibliothek der Dinge wie gemacht: (Erst einmal) Leihen statt kaufen.

So gibt es in der Zentralbibliothek am Neumarkt die unterschiedlichsten Gegenstände: Vom DVD- bzw. BluRay-Player, Falt-Bollerwagen, Laminiergerät und Fernglas, von der Sofortbildkamera, Sackkarre oder einem Energiekostenmessgerät bis hin zu größeren Werkzeugen, wie einer Eisensäge, einem Werkzeugkoffer, einem Akkuschrauber oder einer Lochzange … – die komplette Liste mit Bild seht ihr unten. Allen Geräten liegt – sofern nötig – eine Gebrauchsanweisung bei. Allerdings gilt es zu beachten, dass wir keine Verbrauchsmaterialien, wie beispielsweise Filme für die Sofortbildkamera mit ausleihen!

Die Bibliothek der Dinge können alle Menschen ab 18 Jahre mit einem gültigen Bibliotheksausweis nutzen. Die Ausleihe und Rückgabe erfolgt am Schreibtisch im 1. OG durch unsere Mitarbeiter*innen (Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr).

Nacht der Bibliotheken 2023: Grenzenlos wie noch nie!

Bibliotheken laden wieder ein: am 17. März 2023 begrüßt die Zentralbibliothek am Neumarkt mit einem schönen Programm. Grenzenlos sind unsere Möglichkeiten und grenzenlos unsere Freude über Euren Besuch! Entdeckt Neues und genießt Eure Zeit bei uns! Auch das Literaturcafé ist an diesem Tag bis 23 Uhr geöffnet, bitte grenzenlos genießen!

Aus unserem Programm:

Über die Grenzen hinaus: Mit dem Greenscreen um die Welt
Wie wäre es mit einem Foto vom Spaziergang auf dem Mond? Oder einem Schnappschuss vom Besuch auf der Golden Gate Bridge in San Francisco? Mit dem Greenscreen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Kleine und große Besucher sind herzlich eingeladen, einen der urältesten Filmtricks bei der Nacht der Bibliotheken auszuprobieren und ihr Erinnerungsfoto direkt mit nach Hause zu nehmen. Und nicht nur das: Mit dem Greenscreen lernt man sogar noch die Manipulierbarkeit von Bildern zu verstehen. 
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: 1.OG


Virtuelle Welten ohne Grenzen
Hier hat man die Möglichkeit, die VR Brille auszuprobieren und dabei in virtuelle Welten einzutauchen.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Rotunde, 1. OG


Animierte Lichtgraffiti: grenzenloser Spaß!
Heute darf man die Fassade der Stadtbibliothek gestalten – ganz legal und gemeinsam mit anderen! Es wird auf einem Tablet gemalt, was mit anderen vernetzt ist und die Kunstwerke werden per Beamer projiziert auf eine Leinwand, die man von innen und außen sehen kann. Besonders spannend: Die Graffiti können auch noch animiert und in Endlosschleife abgespielt werden.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Rotunde, 1. OG


Dem Spielen werden keine Grenzen gesetzt
In Kooperation mit dem Verein Spielwiese e.V. können hier verschiedene Karten- und Brettspiele ausprobiert werden.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Zeitungsleseecke, EG


Bücherflohmarkt: unbegrenzt erwerben!
Für alle die gerne stöbern und ein Faible für Bücher haben. Hier findet man bestimmt das Richtige.
Uhrzeit: 18 – 23 Uhr | Ort: Arbeitsplätze vor dem Literaturcafé, EG


Grenzenloses Vergnügen mit wunderbarer Musik
Die Nacht der Bibliotheken wird musikalisch untermalt durch verschiedene Auftritte von Künstler*innen der Musik- und Kunstschule Bielefeld.
Uhrzeit: 
18 Uhr Handpan (Jan Jesuthas)
18.30 Uhr Fagott-Quartett (Anne Brauner)
19 Uhr Cellisten (Marina Maestri-Foron)
Ort: Bühne, EG


Über die Grenzen unseres Publikumsbereichs: Magazin-Führung für alle Interessierte
Wir machen eine Führung durch das Magazin und zeigen unsere im Untergrund verborgenen Schätze.
Uhrzeit: jeweils um 18 Uhr & 19 Uhr | Ort: Am Empfang, EG


Jedes Wort hat fließende Grenzen: Musikalische Lesung, Der Weiße Song
Mark Daniels Roman „Der weiße Song“ verhandelt nicht nur das Mysterium um ein Lied. Es geht auch um die Suche nach Orientierung in einer Welt, in der sich Kommunikation, Geschlechterverständnis und Werte ändern. (Autor: Mark Daniel, Gitarrist: Dirk Kiffmeier)
Uhrzeit: 20 Uhr – 22 Uhr (inkl. 30 min Pause) | Ort: Literaturbühne, EG

Über die Grenzen hinaus: Auch die Stadtteilbibliothek Heepen lädt am 17.03.2023 herzlich zur Nacht der Bibliotheken ein!

Schreibwerkstatt: Kreatives Schreiben, grenzenloser Spaß beim Entstehen kleiner Geschichten
Hier gibt es Impulse, um mit wenigen Reizwörtern kleine Geschichten, Gedichte oder Reiseberichte mal anders mit Worten zu gestalten.
Uhrzeit: 18 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Grenzen testen: Autoren-Rätsel
Wird das Rätsel gelöst, gibt es ein Buchgeschenk!
Uhrzeit: 19 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen
 

Krimilesung: Michael Seibt
Eine spannende Krimilesung mit Michael Seibt und musikalischer Begleitung von Harald Bellmann.
Uhrzeit: 20 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Unbegrenzte Möglichkeiten: Geschichten über Bücher
Erzählen über das erste Buch, berichten über eine Lieblingslektüre oder über das, was man gerade liest? Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, ihre persönlichen Schätze vorzustellen.
Uhrzeit: 21 Uhr | Ort: Stadtteilbibliothek Heepen


Alle Aktionen sind kostenfrei!

Denn „das Grenzenlose heißt genial“ – Paul Heyse

Warum ich am Freitag nicht zur Arbeit ging, sondern auf dem Treppenplatz lag

Angefangen hat es damit, dass der Runde Tisch Brackwede kurzfristig beschloss eine Gedenkveranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien auf dem Treppenplatz zu organisieren. Dabei sollte auch um Spenden gebeten werden.

Ich bin für die Stadtteilbibliothek beim Runden Tisch. Die Idee war gut nur – was könnte die Stadtteilbibliothek beitragen. Mir fiel einfach nichts ein. Und dann vermischte ich privates mit dienstlichem Engagement. Eigentlich mache ich das nicht – aber für einen guten Zweck kann es ja mal eine Ausnahme geben. Ich bin Mitglied in der BRH Rettungshundestaffel OWL e.V. und wir trainieren in Brackwede. Suchteams von Bundesverband Rettungshunde waren mit der I.S.A.R in der Türkei.

Nach einer schnellen Rundfrage in der Staffel fanden sich genug Teams für eine kleine, spontane und ungeübte Vorführung. Der Runde Tisch fand die Idee gut. Einen Urlaubstag konnte ich auch noch ganz spontan nehmen.

Nach einer bewegenden Eröffnungsrede von Herrn Nürnberger und den anschließenden Gebeten der Religionsvertreter begann eine kleine Vorführung der Rettungshundestaffel. Ich musste erst die Tränen wegblinzeln bevor ich mit meinem Hund fröhlich sein konnte.

Unsere Hunde wissen nichts von der Not der Menschen. Für die Hunde ist es ein tolles Suchspiel. Wenn sie eine Versteckte Person finden und anbellen- dann gibt es eine Belohnung.  Zum Bespiel eine Leckerei oder ein Spielzeug. In unserem Verein bilden wir in erster Linie Flächensuchhunde aus. So ein Flächensuchhund darf sich von unterschiedlichen Körperhaltungen und Verhaltensweisen der gefundenen Person nicht irritieren lassen. Und so kam es dazu, dass ich als Übungshelfer für Rocky auf dem Treppenplatz lag und mich anbellen ließ.

Foto: D. Böttiger

Für Barny, unseren kleinen Pudel, habe ich eine ängstliche Person, die auch noch aggressiv einen Regenschirm schwang, gespielt. Auch Barny blieb bellend bei mir und fing seinen Futterbeutel.

Als nächstes sind alle Hunde über eine Leiter geklettert. Anschließend haben wir noch ein bisschen Trümmerarbeit, wie sie in den zerstörten Häusern eines Erdbebengebiets nötig ist, angedeutet. In den Trümmern arbeiten die Hunde ohne Kenndecke und Halsband und die Menschen haben Helm und Handschuhe an. Machen wir auch so. Aber bei einer Vorführung solle es ja zügig weitergehen und die Hunde sehen doch mit Kenndecke so gut aus.

Foto: D. Böttiger

Buddy, mein Rettungshund, hat gerade im Tunnel eine Person gefunden und kommt mit seiner Futterdose zu mir.  Buddy ist übrigens im Zweitberuf Lesehund in der Stadtteilbibliothek Brackwede.

Für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt. Gegen eine Spende gab es ein großes Gebäckbuffet mit vielen türkischen Backwaren, Tee und Kaffee. Vom Roten Kreuz gab es vegetarische Kartoffelsuppe. Das alles trug zur großen Spendenbereitschaft bei. Vielen Dank an alle Spender!

Rieke