Bilder im Kopf!

Zurzeit kann man in der Stadtbibliothek am Neumarkt auf der Ausstellungsfläche im 1. OG durch die Ausstellung „Bilder im Kopf! Vielfalt in Kinder- und Jugendmedien“ schlendern. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Verband für binationale Familien und Patznerschaften und der Fachhochschule Bielefeld Fachbereich Sozialwesen statt.

Die Ausstellung will für vorurteilsbewusstes Lesen sensibilisieren und auf gute Beispiele aufmerksam machen, bei denen in Büchern die gesellschaftliche Vielfalt ohne Stereotype abgebildet wird und sich somit alle Kinder und Jugendliche positiv mit Protagonist*innen identifizieren können. Gezeigt werden Beispiele, die Wege aufzeigen mit Unterschieden konstruktiv umzugehen, die Empathie stärken und Aushandlungen einüben; Beispiele, die Kindern und Jugendlichen Mut machen sich gegen Rassismus und Diskriminierung zur Wehr zu setzen.

Mittendrin Mittwoch #45

Lange Zeit hatte ich alle einschließlich meiner selbst davon überzeugt, dass ich Chirurgin werden würde wie meine beste Freundin in Québec. Sie hatte mich einmal in die Schulbücherei mitgenommen, um mir Bilder von ihrem Zukunftstraum zu zeigen. Da ich noch nicht in der Lage war zu träumen, tat ich es ihr nach, eignete mir ihren Traum an und verewigte ihn sogar im Abibuch. Ich musste meine Entscheidung nicht erklären, denn sie gefiel allen und erfüllte alle Erwartungen. (S. 83)

Kim Thúy „Die vielen Namen der Liebe“

 

Thúy , Kim : Die vielen Namen der Liebe / aus dem Französischen von Andrea Alvermann u. Brigitte Große. – München : Kunstmann,  2017. – 138 Seiten.
Originaltitel: Vi
(noch nicht im Bestand der Bibliothek)

 

 

 

Ich wollte einen kleinen, schnell zu lesenden, aber nicht anspruchslosen Roman für Zwischendurch, da schien mir mein Spontankauf genau richtig. Von der kanadischen Autorin hatte ich bereits gehört, aber noch nichts gelesen. Bekannt wurde Kim Thúy 2010 mit „Der Klang der Fremde“, dann „Der Geschmack der Sehnsucht“.

Der Titel “Die vielen Namen der Liebe“ ließ mich fast einen eher kitschigen Roman erwarten. Tatsächlich ist er scheinbar leicht geschrieben, erzählt aber sehr dicht und vielschichtig eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, eine Flucht- und Exilgeschichte von vietnamesischen Boat People und die Suche der jungen Generation nach einer eigenen Identität zwischen dem Anspruch von Familie, Tradition und den Möglichkeiten, die die neue fremde Heimat bietet, zwischen Anpassung und dem Wunsch nach Individualität. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Frau, der jüngsten Tochter Vi, die bei der Flucht erst acht Jahre alt war. Die Erzählung beginnt aber schon bei den Großeltern, die im damaligen Indochina als privilegierte „Eingeborene“ zu Ansehen und Besitz gekommen waren. Die Ich-Erzählerin berichtet anfangs kaum aus eigener Erinnerung: die Liebes- und Lebensgeschichten der Großeltern und der Eltern sowie der besten Freundin der Mutter bis hin zum Sieg des Vietkong, zur Flucht über das Wasser, zum Warten im überfüllten Flüchtlingslager in Malaysia und der Ankunft im asylgebenden Kanada. Das alleine würde schon Stoff für dickleibige Romane hergeben, doch die Autorin benötigt bis hierhin gerade einmal knapp 50 großzügig gedruckte Seiten. Die restlichen zwei Drittel des Romans widmen sich jetzt der jungen, im Westen aufwachsenden und ihren Weg suchenden Generation.

Ich bin gespannt, wie Vi sich von ihrer Familie emanzipiert. Vor allem aber, wie sich der Titel des Romans noch weiter rechtfertigt: Denn ganz unauffällig, mehr zwischen den Zeilen als in großen Worten, sind die verschiedenen Formen der Liebe das eigentliche Leitmotiv der Erzählung.

HilDa

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

Mittendrin Mittwoch #44

Leopardenrochen (Himantura undulata) gräbt sich mit ondulierenden Bewegungen seiner Flossensäume in den weichen Boden der Lagune ein.
(Bildunterschrift auf Seite 117)

Das Buch kam ganz zufällig in meinen Besitz; nie wäre ich auf die Idee gekommen, ein Sachbuch über Korallenriffe zu lesen, geschweige denn zu kaufen. Doch bevor ich es gleich an die Bibliothek weiterverschenke, wollte ich mir zumindest die vielen Fotos anschauen. Und prüfen, ob das Buch nicht selbst für eine große Stadtbibliothek zu speziell ist. Was soll ich sagen: Ein Wochenende lang bin ich buchstäblich in „Korallenriffe“ eingetaucht.

Sachbuch „Korallenriffe“ von Peter van Treeck. WBG, 2017

Ein Sachbuch für Meeresbiologen – nun ja, gibt es die hier in Bielefeld überhaupt? Sicher nicht viele. Aber ich freue mich schon auf den Schüler, der eine Facharbeit schreiben muss über Das Great Barrier Reef oder Den Einfluss des Menschen auf die Küsten der Südsee oder Die Bedeutung von Mangrovenwäldern für Küstenschutz und Artenvielfalt oder Die Entstehung von Atollen und ihre Gefährdung durch den Meeresanstieg oder oder oder. Da kann ich dann dieses Buch empfehlen. In erster Linie geht es aber, wie der Titel schon sagt, um die Steinkorallen als die großen Baumeister der Riffe. Alle, die z. B. im Roten Meer schnorcheln und tauchen wollen, sollten mehr über diese fantastischen Unterwasserlebenswelten wissen. Der Biologe und begeisterte Taucher Peter van Treeck erklärt auch für Laien anschaulich und verständlich. Also wirklich das ideale Buch für die genannten Zielgruppen.

Zu denen ich nicht gehöre. Ich bin einfach hinabgetaucht in meine Kindheitserinnerungen, den Fernsehabenden mit Jacques Cousteau, den U-Boot-Fahrten mit Kapitän Nemos Nautilus, den Segelturns mit der Bounty oder der Hispaniola in die Südsee – Abenteuerfahrten, die ich nicht nur gelesen und im Fernsehen verfolgt, sondern auch in ganz eigenen Versionen nachgespielt habe. Ja, ich erinnere mich, wir hatten ein Segelschiff und ein U-Boot auf dem Balkon, und da haben wir nicht nur gegen Piraten gekämpft (oder waren selbst die Piraten), sondern wir haben auch wissenschaftliche Expeditionen in die Tiefsee gemacht, Atlantis entdeckt und so.

Aber ich schweife ab, dieses Sachbuch hat mit meinen kindlichen Phantasieabenteuern natürlich nichts zu tun. Hierin geht es um die Entstehung und Verbreitung von Riffen in den Weltmeeren, die unterschiedlichen Formen, den Artenreichtum, die Ökologie. In den noch folgenden Kapiteln werden die fossilen Riffe als Zeugen der Erdgeschichte sowie die Bedeutung der Riffe für den Menschen (Baustoff, Küstenschutz, Nahrungsquelle, Pharmazie, Tourismus) und ihre Bedrohung (durch Tourismus, wirtschaftliche Ausbeutung, Verschmutzung, Klimawandel) behandelt. Und das alles ist ganz und gar nicht trocken geschrieben, sondern aktuell, anschaulich und unerwartet spannend. Außerdem wunderbar illustriert mit vielen Fotos.

Der oben zitierte Text von Seite 117 ist ein Untertitel zu einem Foto. Ein Leopardenrochen ist ein wirklich schönes Tier, aber noch mehr hat mich diese Formulierung „mit ondulierenden Bewegungen“ beeindruckt. So wie das ganze Buch. Jetzt freue ich mich auf die nächste Fernsehdokumentation (wie zum Beispiel „Der Blaue Planet“  in der ARD), wo ich mein neues Wissen mit weiteren schönen Bildern von den faszinierenden Unterwasserwelten unterfüttern kann.

Katalogdaten hier:

Treeck, Peter van : Korallenriffe : Lebendige Metropolen im Meer. – Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2017.
Standort: Naturwissenschaften Uhm 32 Tree

HilDa

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

SCHREIBWERKSTATT – ein Workshop für 10- bis 14-Jährige

DruckDu schreibst gerne?
Geht Deine Fantasie manchmal mit Dir durch?
Erfindest Du gerne Geschichten?

In unserer Schreibwerkstatt kannst Du Dein Hobby mit anderen teilen. Hier triffst Du die Schriftstellerin Susan Kreller und schreibst mit ihrer Unterstützung Deine eigenen Geschichten.

Der Workshop für 10- bis 14-Jährige beginnt am 25. April um 17 Uhr in der Stadtbibliothek am Neumarkt. Er umfasst insgesamt 10 Termine á 90 Minuten jeweils mittwochs. Höhepunkt wird dann die Abschlussveranstaltung am Freitag, den 6. Juli, 18 Uhr auf der Literaturbühne in der Stadtbibliothek. Die Teilnahme am Workshop SCHREIBWERKSTATT kostet 25,- €.
Hier alle Termine: 25.04., 02.05., 09.05., 16.05., (Pfingstferien kein Termin), 30.05., 06.06., 13.06., 20.06., 27.06., 04.07.; Abschlussveranstaltung 06.07.2018

Die SCHREIBWERKSTATT wird geleitet von der Bielefelder Schriftstellerin Susan Kreller, die 2015 für ihren Jugendroman „Schneeriese“ den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Bekannt wurde sie schon 2012 mit „Elefanten sieht man nicht“ (war ebenfalls für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert und erhielt den Hansjörg-Martin-Preis für Kinder- und Jugendkrimis).

Ihren aktuellen Roman „Pirasol“ wird Susan Kreller übrigens am 23. April, dem Welttag des Buches, bei uns vorstellen, also zwei Tage vor Beginn des Workshops. Alle Teilnehmer des Kurses erhalten freien Eintritt zu der Lesung.
Allerdings alle anderen auch 😉  Aber dazu später mehr auf diesem Kanal.

Interessenten an der SCHREIBWERKSTATT können sich hier anmelden:

Ansprechpartner: Dagmar Hillebrand
E-Mail: dagmar.hillebrand@bielefeld.de
oder direkt in der Zentralbibliothek am Auskunftstresen; Tel.Nr.: 0521/51-5000

Diese Werkstatt wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen von SchreibLand NRW einer Initiative des Verbands der Bibliotheken des Landes NRW und des Literaturbüros NRW.

HilDa

 

Stephen Hawking

Wer jetzt eine biographische Abhandlung über ihn erwartet, kann aufhören zu lesen. 😉 Ich hatte einfach das Bedürfnis, einen kurzen Beitrag zu ihm zu schreiben.

Hawking erkrankte während des Studiums an der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Diese Krankheit zerstört das Nervensystem, lähmt die Muskeln. Die Ärzte gaben ihm nicht mehr lange zu leben, aber er hatte eine extrem seltene und langsam verlaufende Form dieser Krankheit.

Habt ihr schon einmal etwas von Stephen Hawking gelesen?
Mir war sein Name schon ein Begriff, ich habe ihn ganz platt mit „unglaublich intelligenter Mann, der an einer Nervenkrankheit leidet, nicht mehr selbstständig sprechen kann und in einer Art Rollstuhl sitzt“ verbunden. So richtig informiert habe ich mich erst, nachdem ich den Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ mit Eddie Redmayne in der Hauptrolle gesehen habe. Alles an biographischem Material über ihn, aber auch über seine Frau und ihr Leben zu zweit ging über meinen Tisch. An ein Fachbuch habe ich mich auch gewagt, „Eine kurze Geschichte der Zeit“. So richtig verstanden habe ich das Ganze nicht… 😉

Schwarze Löcher, die Stringtheorie und Co. – zur Mathematik und Physik hatte ich immer ein gespaltenes Verhältnis, aber ich finde es unglaublich faszinierend, wie man solche komplexen Gedankengänge entwickeln und niederschreiben kann. Sei es nun von ihm oder von jedem anderen Menschen, der die Naturwissenschaften mag. Ich probiere es jetzt einmal mit „Die illustrierte kurze Geschichte der Zeit“. Bilder sind immer gut. 🙂

 

 

 

kwk

 

Mittendrin Mittwoch #43

Das hohle Brausen des Flusses erfüllte seine Ohren. Einen Herzschlag lang kam es Simon vor, als sei das Wasser das Einzige, was sich bewegte – als seien die Bogenschützen am anderen Ufer, Marya, er selber, zu Stein erstarrt. Dann fauchte ein weiterer Schaft an de weißgesichtigen Mädchen vorbei, zersplitterte krachend an einem zerbrochenen Gesims aus glänzendem Stein, und alles war wieder in fieberhafter Bewegung.

Der Drachenbeinthron von Tad Williams, Seite 572

Der Drachenbeinthron ist der erste Teil der Reihe Das Geheimnis der großen Schwerter.
Von Tad Williams wollte ich schon lange mal was lesen und ich bin froh, dass ich das jetzt auch endlich mal in Angriff genommen habe. Bisher bin ich nämlich ziemlich begeistert von dem Buch. Wir begleiten den zu Anfang des Buches vierzehnjährigen Simon, der auf dem Hochhorst, der Burg des Hochkönigs von Osten Ard, als Küchenjunge lebt. Doch die lange friedliche Regentschaft von König Johan neigt sich dem Ende und nach ihm scheint es nicht so friedlich weiter zu gehen.
Simon, der sich eigentlich immer gewünscht hat mehr zu sein als nur ein Küchenjunge, ist von den Abenteuern, in die er nun stolpert, doch nicht mehr ganz so begeistert, da sie etwas zu sehr sein Leben bedrohen.
Wir treffen in diesem Buch auf allerlei fantastische Wesen, wie die Sithi und Trolle (die hier mal so ganz anders sind, als ich mir die sonst so vorstelle), auf Nornen und Hunen. Und wir begegnen Leuten, von denen ich bisher noch gar keine Ahnung habe, was sie für eine Rolle spiele werden.

Ein sehr sympathischer Protagonist, dunkle Magie, die sich anbahnt, eine spannende Welt (Osten Ard klingt auch einfach schon so cool), viele Geheimnisse – ich glaube mit dieser Buchreihe werde ich noch viel Spaß haben!

Wo ihr das Buch oder auch das Hörbuch bei uns ausleihen könnt erfahrt ihr hier.

lga

Elizzy von read books and fall in love hat sich die Blogaktion ausgedacht. Der „Mittendrin Mittwoch“ besteht aus immer neuen Zeilen aus Büchern, in denen wir aktuell wortwörtlich mittendrin stecken.

eMusic in der Stadtbibliothek

Neben dem physischen Angebot in Form von CDs gibt es für Musikliebhaber bei uns auch noch einige Streaming-Angebote.

Noch ganz neu ist freegal music. Dieser Streamingdienst bietet Zugang zu mehr als 11 Millionen Titeln aus verschiedensten Genres. Pro Woche könnt ihr dort 3 Stunden Musik hören und jede Woche drei Titel herunter laden. Ihr findet aktuelle Interpreten, Klassiker sowie Titel aus der ganzen Welt.

Für Jazzfans bieten wir die NAXOS Music Library Jazz (NML Jazz). Mehr als 9.000 CDs stehen jederzeit im Streaming-Verfahren zum Anhören zur Verfügung. Jazzgrößen wie Herbie Hancock, Lee Morgan, Wayne Shorter, John Coltrane, Miles Davis oder Charlie Parker sind im Repertoire der NML Jazz zu finden.

Wenn ihr euch für klassische Musik interessiert schaut bei der NAXOS Music Library vorbei. Das ist die weltweit größte Online-Datenbank für klassische Musik mit integriertem Musikstreamingservice und aktuell über 2 Millionen Titeln von mehr als 132.000 CDs. Dort findet ihr die monumentalen Werke der großen und bekannten Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach etc., aber es lassen sich auch die schier endlos anmutenden Seitenpfade der Musikgeschichte erkunden.

Zu den drei Angeboten gibt es jeweils eine App, sodass ihr auch bequem über Smartphone und Tablet streamen könnt.

Die Anmeldung läuft jeweils über die gültige Bibliothekskarte.

Viel Spaß beim Musikhören! 🙂

lga