Bereits seit 2004 ist der Bundesweite Vorlesetag auf gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung Deutschlands größtes Vorlesefest und ein öffentliches Zeichen, um alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern. Dieses Jahr lautet das Motto „Gemeinsam einzigartig“. Wer mehr über diese tolle Aktion erfahren möchte, bitte hier klicken.
Wir möchten euch hier natürlich auch ein bisschen Inspiration geben und stellen in aller Kürze ein paar schöne Titel zum Vorlesen für Kinder und für Erwachsene vor. Da ist bestimmt etwas für euch dabei, schaut mal:
Vorlesetipps für Kinder
„Kleiner König Kalle Wirsch“ von Tilde Michels
Kalle Wirsch ist der König der Erdmännchen. Zoppo Trump möchte König werden und fordert ihn zu einem Zweikampf heraus. Dieser soll beim nächsten Vollmond in der Wiwogitrumu-Festung stattfinden. Zoppo versucht durch viele Tricks, Kalle daran zu hindern, zur Festung zu gelangen. Gut, dass Kalle Wirsch die Hilfe von Jenny und Max – zwei Menschenkindern – hat.
Ein Lesevergnügen für Klein und Groß.
„Urmel aus dem Eis“ von Max Kruse
Professor Habakuk Tibatong bringt Tieren das Sprechen bei. Er lebt mit seiner Haushälterin dem Hausschwein Wutz und vielen anderen Tieren auf einer Insel. Versteckt in einem Eisberg taucht ein großes Ei auf, aus dem der kleine Dinosaurier Urmel schlüpft, der die Welt auf der Insel ganz schön durcheinanderbringt.
Diese Vorlesegeschichte macht viel Freude, da jedes der Tiere einen anderen Sprachfehler hat, was den/die Vorleser*in vor Herausforderungen stellt und den Kindern einen Heidenspaß macht.
Sabine Lieker
ehrenamtliche Mitarbeiterin und Teamsprecherin in der Stadtteilbibliothek Jöllenbeck
„Stellaluna“ von Janell Cannon
Das junge Flughund-Mädchen Stellaluna entgleitet seiner Mutter, als diese von einer Eule angegriffen wird. Stellaluna fällt und fällt… und landet wohlbehalten in einem Vogelnest mit drei erschreckten Vogelkindern. Stellaluna muss sich nun den Gewohnheiten der Vogelkinder anpassen, die völlig anders leben als Flughunde. Dies ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft…
Fazit dieser Geschichte:
Trotz aller Unterschiede befreundet zu sein ist leicht, wenn man begriffen hat, dass richtiges oder falsches Verhalten nur eine Frage der Sichtweise ist.
Ich habe dieses Bilderbuch mit sehr schönen Illustrationen gern vorgelesen, wenn Kinder aus Tagesstätten zu uns in die Stadtteilbibliothek in Jöllenbeck zu einer Führung gekommen sind. Sehr schön ist auch der Anhang mit verständlichen Informationen über „Fledertiere“.
„Little People, BIG DREAMS“ von Maria Isabel Sánchez Vegara
Die weltweit erfolgreiche Kinderbuchreihe erzählt von den beeindruckenden Lebensgeschichten großer Menschen. Jede dieser Persönlichkeiten, ob Schauspieler, Fußballer oder Bürgerrechtsaktivistin, hat Unvorstellbares erreicht. Dabei begann alles, als sie noch klein waren: Mit großen Träumen.
Die Texte sind einfach und gut verständlich geschrieben und mit schönen Bildern von unterschiedlichen Künstlern illustriert. Im Anhang befindet sich ein Lebenslauf mit Fotos zu wichtigen Ereignissen im Leben der beschriebenen Person.
Es gibt zahlreiche Bücher zu vielen Persönlichkeiten und bietet die Möglichkeit, sich mit dem Leben bekannter Menschen zu beschäftigen und andere, unbekannte Persönlichkeiten kennenzulernen.
Margret Langenkämper
ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Stadtteilbibliothek Jöllenbeck
„Der Lesewolf“ von Bénédicte Carboneill und Michael Derullieux
Der Wolf wird im Schlaf von Vater und Tochter gestört, die auf einer Bank im Wald sitzen. Der Vater liest aus einem Buch vor, dessen Geschichte spannend klingt und den Wolf neugierig macht. Zum Glück bleibt das Buch im Wald zurück. Der Wolf sucht einen Vorleser doch ihm traut keiner – er ist ja als „böses“ Tier bekannt. Schließlich liest der Hase das Buch zu Ende und erweckt im Wolf den Wunsch, auch lesen zu können. Der Hase hilft ihm dabei. So wird aus dem Wolf ein Lesewolf.
Das Buch zeigt sehr schön, wie wichtig Lesen ist. Die Bilder in dem Buch sind besonders gut gelungen.
Renate Krammenschneider
ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Stadtteilbibliothek Jöllenbeck
„Herr Bello und das Blaue Wunder“ von Paul Maar (Warnung: dieses Buch kann Lachanfälle verursachen!!! 🙂)
Max, Sohn des Apothekers Sternheim, bekommt zu seinem 12. Geburtstag einen Hund geschenkt und nennt ihn Bello.
Als im Hinterzimmer der Apotheke eine Flasche mit blauer Flüssigkeit zerbricht, schlabbert Bello alles begierig auf. Am nächsten Morgen trauen Max und sein Vater ihren Augen nicht: aus dem Hund Bello ist ein Mensch geworden, Herr Bello. Dumm nur, dass Herr Bello zwar aussieht wie ein Mensch, sich aber weiterhin wie ein Hund benimmt. Das wirft natürlich einige Fragen auf. Wie benutzt man Messer und Gabel? (Ist etwas kompliziert aber durchaus machbar.) Wie begrüßt man andere Menschen korrekt? (Konzertbesucher werden zur Begrüßung nicht beschnüffelt!) Wie verrichtet man als Mensch sein Geschäft? (Das will ich hier nicht vertiefen.) Peinliche Situationen sind also vorprogrammiert.
Herr Bello ist aber nicht die einzige Merkwürdigkeit in der Stadt. Seit Kurzem hat der Gemüsehändler einen neuen Mitarbeiter. Der hat auffallend vorstehende Zähne, ist aber ein großer Experte für Wurzelgemüse. Außerdem kommt es vermehrt zu Eierdiebstählen, begangen von sechs Frauen, die wild gackernd umherlaufen.
„Herr Bello und das blaue Wunder“ ist ein herrlicher Vorlese Spaß für Jung und Alt, geeignet für Menschen ab vier Jahren, zum Selberlesen ab 9 Jahren. Wer nicht genug bekommen kann von Herrn Bello und seinen Abenteuern, der kann sich auch den Film angucken, gedreht 2007 mit August Zirner, Armin Rohde und Sophie von Kessel in den Hauptrollen.
Nico
Vorlesetipps für Erwachsene
„Um es kurz zu machen“ Meike Winnemuth
Kurze Geschichten des Alltags, humorvoll von einer intelligenten Frau mit Lebenserfahrung geschrieben. Das Buch ist lustig und frech geschrieben, gleichzeitig voller Lebensweisheiten. Einfach mal gemeinsam lesen und darüber diskutieren – gute Unterhaltung und eine echte Bereicherung für das Leben.
„Die große Umwendung – Neue Briefe in die chinesische Vergangenheit“ von Herbert Rosendorfer
Der Mandarin Kao-Tai muss wieder aus seiner Heimat fliehen und landet erneut als Zeitreisender in München. Auf der Suche nach Herrn Schischmi – der ihn bereits vor 20 Jahren beherbergt hat – erlebt er dieses Mal die Zeit kurz nach der Wiedervereinigung. Fassungslos beschreibt er die Welt der Großnasen in Briefen an seinen Freund Dji-Gu in der Vergangenheit.
Schöner, kritischer und lustiger als Herbert Rosendorfer hält niemand dem Leser einen Spiegel vor die Nase. Ein Vorlesespaß, der uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt.
„Anständig essen – Ein Selbstversuch“ von Karen Duve
Karen Duve beschreibt ihren Selbstversuch, sich je zwei Monate biologisch, vegetarisch, vegan und frutarisch zu ernähren. Sie versteht das Buch nicht als Anleitung zur „Weltenrettung“, sondern macht aus einem ernsten Thema mit der ihr eigenen trockenen Komik einen amüsanten Roman.
„Laufen. Essen. Schlafen.“ von Christine Thürmer
Christine Thürmer gehört zu den meistgewanderten Menschen der Welt. Sie hat ihre berufliche Karriere aufgegeben, um über die berühmtesten Wanderwege der USA zu gehen. Der Pacific Crest Trail, der Appalachian Trail und der Continental Divide Trail führen mitten durch die Wildnis, in der nichts für Ablenkung von den eigenen Gedanken sorgt.
Witzig, amüsant, unterhaltsam und lehrreich – Reisebericht und Mutmacher in Einem, die es wert sind, dass darüber gesprochen wird.
Sabine Lieker
ehrenamtliche Mitarbeiterin und Teamsprecherin in der Stadtteilbibliothek Jöllenbeck
Unsere Kolleginnen haben uns noch mehr Vorlesetipps geschickt. Damit dieser Beitrag heute nicht zu lang wird, werden wir in den nächsten Wochen weitere Vorlesebücher vorstellen.
Schließlich ist jeder Tag ein guter Vorlesetag!
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