Warum ich am Freitag nicht zur Arbeit ging, sondern auf dem Treppenplatz lag

Angefangen hat es damit, dass der Runde Tisch Brackwede kurzfristig beschloss eine Gedenkveranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien auf dem Treppenplatz zu organisieren. Dabei sollte auch um Spenden gebeten werden.

Ich bin für die Stadtteilbibliothek beim Runden Tisch. Die Idee war gut nur – was könnte die Stadtteilbibliothek beitragen. Mir fiel einfach nichts ein. Und dann vermischte ich privates mit dienstlichem Engagement. Eigentlich mache ich das nicht – aber für einen guten Zweck kann es ja mal eine Ausnahme geben. Ich bin Mitglied in der BRH Rettungshundestaffel OWL e.V. und wir trainieren in Brackwede. Suchteams von Bundesverband Rettungshunde waren mit der I.S.A.R in der Türkei.

Nach einer schnellen Rundfrage in der Staffel fanden sich genug Teams für eine kleine, spontane und ungeübte Vorführung. Der Runde Tisch fand die Idee gut. Einen Urlaubstag konnte ich auch noch ganz spontan nehmen.

Nach einer bewegenden Eröffnungsrede von Herrn Nürnberger und den anschließenden Gebeten der Religionsvertreter begann eine kleine Vorführung der Rettungshundestaffel. Ich musste erst die Tränen wegblinzeln bevor ich mit meinem Hund fröhlich sein konnte.

Unsere Hunde wissen nichts von der Not der Menschen. Für die Hunde ist es ein tolles Suchspiel. Wenn sie eine Versteckte Person finden und anbellen- dann gibt es eine Belohnung.  Zum Bespiel eine Leckerei oder ein Spielzeug. In unserem Verein bilden wir in erster Linie Flächensuchhunde aus. So ein Flächensuchhund darf sich von unterschiedlichen Körperhaltungen und Verhaltensweisen der gefundenen Person nicht irritieren lassen. Und so kam es dazu, dass ich als Übungshelfer für Rocky auf dem Treppenplatz lag und mich anbellen ließ.

Foto: D. Böttiger

Für Barny, unseren kleinen Pudel, habe ich eine ängstliche Person, die auch noch aggressiv einen Regenschirm schwang, gespielt. Auch Barny blieb bellend bei mir und fing seinen Futterbeutel.

Als nächstes sind alle Hunde über eine Leiter geklettert. Anschließend haben wir noch ein bisschen Trümmerarbeit, wie sie in den zerstörten Häusern eines Erdbebengebiets nötig ist, angedeutet. In den Trümmern arbeiten die Hunde ohne Kenndecke und Halsband und die Menschen haben Helm und Handschuhe an. Machen wir auch so. Aber bei einer Vorführung solle es ja zügig weitergehen und die Hunde sehen doch mit Kenndecke so gut aus.

Foto: D. Böttiger

Buddy, mein Rettungshund, hat gerade im Tunnel eine Person gefunden und kommt mit seiner Futterdose zu mir.  Buddy ist übrigens im Zweitberuf Lesehund in der Stadtteilbibliothek Brackwede.

Für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt. Gegen eine Spende gab es ein großes Gebäckbuffet mit vielen türkischen Backwaren, Tee und Kaffee. Vom Roten Kreuz gab es vegetarische Kartoffelsuppe. Das alles trug zur großen Spendenbereitschaft bei. Vielen Dank an alle Spender!

Rieke

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