Neandertaler

Anlass zu diesem Blogbeitrag war die Lektüre eines Themenheftes von GEOkompakt. Aber ich habe schon früher zum Thema gelesen und vor einigen Jahren war ich in einer Ausstellung anlässlich des 150. Jubiläums des ersten Urmenschen-Knochenfundes im Neanderthal; 1856 wurde erstmals eine andere, längst ausgestorbene Menschenart identifiziert, nach dem Fundort erhielt sie den Namen Homo Neanderthalensis, Neandertaler.

Zeitschriftenheft "Der Neandertaler", Heft 41 aus der Reihe GEOkompakt
(privates Exemplar)

Die große Ausstellung war im Rheinischen Landesmuseum in Bonn; 2006 (hoppla, ist das schon wieder 18 Jahre her?). Gezeigt wurden damals auch andere berühmte Skelette und Knochenfragmente von verschiedenen Vorfahren aus dem Stammbaum des Menschen, einige sogar im Original, die meisten natürlich nur als Nachbildung.
Zu der damaligen Ausstellung gibt es noch einen Bildband: „Roots: Wurzeln der Menschheit“ .
Das Landesmuseum ist auch ohne Sonderausstellung zum Thema empfehlenswert, ist doch das Originalskelett des Neandertalers seit 1877 fester Bestandteil der Dauerausstellung.

Katalog zur Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum in Bonn, 2006

Auch im Neanderthal-Museum in Mettmann bin ich schon einmal gewesen – ist sogar noch länger her. Wir hatten damals eine denkwürdige Führung und ich möchte unbedingt mal wieder hin.

Eine sehr empfehlenswerte Einführung: „Die Neandertaler“ aus der Beck-Wissen-Reihe, geschrieben von Friedemann Schrenk (zusammen mit Stephanie Müller), dem wohl bekanntesten Paläo-Anthropologen Deutschlands. Auch wenn der Neandertaler nicht sein eigentliches Forschungsobjekt ist (Schrenk sucht vor allem in Malawi nach viel älteren menschlichen Vorfahren), so versteht er doch kurz und allgemeinverständlich den Forschungsstand und die gängigen Hypothesen darzustellen. Allerdings ganz so aktuell ist der Stand des kleinen Buches von 2005 nun doch nicht mehr; eine überarbeitete Neuauflage ist für das nächste Jahr angekündigt.

Taschenbuch "Die Neandertaler" von Friedemann Schrenk und Staphanie Müller

Über den Neandertaler gab es in den letzten Jahren viele neue und erstaunliche Erkenntnisse, durch neue Funde und vor allem durch die Genetik, genauer der Paläogenetik. Svante Pääbo und sein Team im Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA) haben Gene des Neandertalers aus den jahrtausendealten Fossilien extrahieren und das Genom rekonstruieren können. Im Vergleich mit dem Genom des Homo Sapiens stellte sich heraus, dass wir wohl einige wenige Gene dieser anderen Spezies in uns tragen, das bedeutet, dass also vor vielleicht 70.000 Jahren Neandertaler und Homo Sapiens gemeinsame Kinder hatten.

Der Neandertaler selbst ist eigentlich kein direkter Verwandter in unserer Stammbaumlinie, er hat sich parallel zum Homo Sapiens entwickelt. Die Vermischung dieser unterschiedlichen Arten und die Folgen bis in unseren heutigen Genpool waren eine große Überraschung. Für seine Forschungen erhielt Svante Pääbo 2022 einen Nobelpreis. All das wird ausführlich in dem GEOkompakt-Heft erklärt und auch für Laien sehr anschaulich dargestellt. Noch genauer erzählt natürlich der Wissenschaftler selbst in „Die Neandertaler und wir: meine Suche nach den Urzeit-Genen“.

Buch "Die Neandertaler und wir: Meine Suche nach den Urzeit-Genen" von Svante Pääbo

Über die Evolution des Menschen und dabei auch über den Neandertaler findet Ihr mehr im Bereich Naturwissenschaften in den Untergruppen Ukl = Entwicklungsgeschichte des Menschen und Ukm = Humangenetik.

4 Bücher liegen auf einem roten Untergrund: "Der Neandertaler: Neues von einem entfernten Verwandten" von Ruth Omphalius, "Die Neandertaler: eine Spurensuche" von Bärbel Auffwemann und Jörg Orschiedt, "Der Neandertaler unser Bruder: 300.000 Jahre Geschichte des Menschen" von Silvana Condemi & Francois Savatier, "Der Neandertaler: auf den Spuren des ersten Europäers" von Martin Kuckenburg

Auch bei den Kinder- und Jugendsachbüchern findet Ihr Material zum Thema – altersgerecht, das ein oder andere aber auch für Erwachsene lesenswert. Dort heißt die Sachgruppe Urzeit.

Einen Roman möchte ich hier noch empfehlen, Mitautor ist der Paläoanthropologe Nicholas Conard, Professor in Tübingen und Blaubeuren; mit seinem Team erforscht er u.a. Höhlen in der Schwäbischen Alb, die sowohl Wohnraum für Neandertaler als auch für Homo Sapiens waren, wahrscheinlich nicht zeitgleich, aber möglich ist auch das. Im Roman „Die Venus aus dem Eis: wie vor 40 000 Jahren unsere Kultur entstand“ gibt es so ein Zusammentreffen der unterschiedlichen Spezies. Conard ergänzt die fiktive Erzählung auf mehreren eingefügten Seiten mit den Erkenntnissen der Wissenschaften und den gängigen Hypothesen z. B. zum Aussterben der Neandertaler oder zum Kunstverstand, den Sinn für Ästhetik und über die Spiritualität der Steinzeitmenschen. Ein Roman als Doku-Fiction kombiniert mit den dazu passenden Sachinformationen, eine unterhaltend-spannende Art der Wissensvermittlung via Storytelling.

Dokutainment kennt man sonst eher als Film, als DVD in unserem Bibliotheksbestand oder z. B. in der ZDF-Mediathek.

DVD "Der Neandertaler in uns", BBC. Das Cover zeigt die Silhouette eines Speer-tragenden Menschen vor einer Hochhauskulisse

Viel Freude beim Stöbern und Lesen
HilDa

Jokkmokk, Rentiere, Nordlichter und ChatGPT

Der Roman Mordlichter, ja wirklich mit M, spielt im Norden Schwedens, da wo sich die Nordlichter am nächtlichen Himmel zeigen und die Rentiere auf die Straße springen, wo der Schnee im Winter meterhoch liegt und Minus 30 Grad an der Tagesordnung ist.

Anelie Andersson arbeitet in der Polizeistation im hohen Norden Schwedens. Eigentlich ist sie überqualifiziert. Nur für Ihren Freund ist sie auf eine einsame Halbinsel gezogen. Von dort muss sie mit dem Schneemobil über den zugefrorenen See fahren, um zum Parkplatz ihres Autos zu kommen. Von dort sind es dann noch etliche Kilometer bis Jokkmokk. Es ist also wirklich abgelegen dort.

Anelie erwartet in Jokkmokk keine großen Verbrechen. Eines Tages verschwindet ein Jugendlicher und taucht in Felle gehüllt wieder auf. Leider wird er bei einem Autounfall tödlich verletzt. Anelie stellt schnell fest, dass es sich um einen Entführungsfall handelt und wahrscheinlich auch um einen versuchten Mord.

Nun wurde ich von einer Leserin auf  https://chatopenai.de/ aufmerksam gemacht. Da habe ich direkt ausprobiert ob das Programm den Krimi besser beschreiben kann.

Das Buch ist scheinbar zu neu und dem Programm liegen keine Daten vor. Also doch keine Vergleichsmöglichkeit mit meinem Text.

Der nächste Versuch dann mal mit Jokkmokk.

Das habe ich mal auf folgender Internetseite gegengeprüft:

https://www.wunderbares-lappland.de/schwedischlappland/jokkmokk

Dort sind mehr Informationen zu finden. Zur Größe, Einwohnerzahl und den Naturschutzgebieten hat der Chatbot nichts geschrieben.  Viel Spaß beim ausprobieren des Krimis und auch vom Chatbot. Anmelden muss man sich nicht auf der Seite – allerdings ist manchmal die Nutzung eingeschränkt.

Reiseführer über Schweden findet Ihr im Bestand unter dem Standort: „Cen 3“ oder in vielen Zweigstellen unter dem Standort „Reisen Schweden“. Krimis von Madita Winter finden sich in der Stadtbibliothek am Neumarkt und in den Zweigstellen Schildesche und Brackwede (nach der Neueröffnung) sowie der Onleihe.

Rieke

Krankenhausmuseum Bielefeld

Ein Besuch im Bielefelder Krankenhausmuseum war längst überfällig, nicht zuletzt weil eine ehemalige Kollegin dort ehrenamtlich tätig ist und uns schon mehrfach eingeladen hatte. Zum neuen Schwerpunktthema „Augenblick mal – zur Geschichte der Augenheilkunde!“ konnte nun die Stadtbibliothek ein auffälliges Exponat beisteuern und da haben wir das Angebot einer Sonderführung endlich und gerne angenommen.

Foto von einer alten Computertastatur, die auf einer flachen, schwarzen Apparatur steht.

Mit diesem besonderen Ausstellungsstück möchte ich auch hier beginnen: die Ausstattung des Computerarbeitsplatzes eines ehemaligen, blinden Kollegen. Einige erinnern sich vielleicht an den Kollegen, der mehrere Jahre unsere Telefonauskunft bedient hat; einmal nannte ihn jemand „die Stimme der Stadtbibliothek“. Nachdem seine ursprüngliche Aufgabe nicht mehr gefragt war (er sollte gedruckte Schwarzschrift-Texte auf Wunsch in Braille-Schrift übertragen und drucken), arbeitete er sich in unser Bibliothekssystem und vor allem unseren Katalog ein und konnte neben einfachen Auskünften und dem Weiterleiten der Gespräche auch telefonische Verlängerungen und sogar Katalogauskünfte und Recherchen durchführen. Moment, werden jetzt einige fragen, wie kann ein Blinder am Computer arbeiten? Genau das will die Ausstellung mit diesem Exponat öffentlich demonstrieren.

Der technische Fortschritt macht die Einrichtung eines Computerarbeitsplatzes für Blinde möglich, das ist nicht neu. Auch unsere Geräte sind immerhin schon mehr als 12 Jahre alt. Vor allem die Sprachausgaben sollen heute noch viel besser sein. Mit der Sprachausgabe wird der Text auf dem Bildschirm Zeile für Zeile vorgelesen. Die Stimme ist kaum noch als Computerstimme zu erkennen, klingt fast natürlich. Mein Kollege nutzte damals lieber die Braille-Zeile. Die gibt es mittlerweile kleiner und auch für mobile Endgeräte geeignet. Kleine Stifte zeigen die Buchstaben und Zahlen an, auch hier Zeile für Zeile.

Großaufnahme einer schwarzen Apparatur mit weißen Punkten in Achter-Blöcken nebeneinander (= Stifte, die die Braille-Zeichen bilden können), davor steht ein Schildchen "Braille-Zeile Baum Super Vario2"

Vielleicht dürft Ihr im Rahmen einer Führung einmal selbst ausprobieren, wie schwierig es ist, die Stifte zu fühlen und daraus die Braille-Zeichen zu erkennen. Späterblindete lernen das nur selten – sicher auch ein Grund, warum die meisten heute die Sprachausgabe bevorzugen. Mein Kollege meinte damals sogar, dass Braille-Schrift über kurz oder lang sogar aussterben könne, weil es immer weniger Blinde aktiv nutzen können. Die meisten Menschen erblinden schließlich erst im Laufe des Lebens durch Unfall oder Krankheit, letzteres vor allem im Alter.

Einige Augenkrankheiten und die unterschiedlichen Behandlungsmethoden in Geschichte und Gegenwart lernten wir dann in der Ausstellung kennen. Wir wurden kundig geführt von einem Augenarzt, der uns Grundlagen über den Aufbau des Auges und seinen möglichen Degenerationen erklärte. Ich gebe zu, bei manchen Bildern und Videos über die modernen Möglichkeiten der Diagnostik und Chirurgie habe ich mich zwischendurch lieber mal mit den Vitrinen beschäftigt, in denen alte Sehhilfen, Diagnosegeräte, chirurgische Instrumente und vieles mehr ausgestellt sind. Die Methoden der Ärzte in der Vergangenheit waren zum Teil wirklich recht gruselig. Andererseits zeigt die Geschichte der ärztlichen Kunst schon im Altertum und in der Antike erstaunliche Höhepunkte: der Papyrus Ebers aus dem Alten Ägypten, die griechischen Mediziner Hippokrates von Kos und Galenos, der persische Arzt Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (Ibn Sina oder auch Avicenna) – um nur die berühmtesten Namen zu nennen. Das im Mittelalter wichtigste Handbuch für Augenheilkunde stammt aus dem 11. Jahrhundert von dem arabischen Augenarzt Ali ibn Isa; es wurde im Spätmittelalter auch ins Lateinische übersetzt und bis ins 18. Jahrhundert als Lehrbuch genutzt.

Foto: eine menschliche Puppe liegt auf einer alten Liege, auf der hellen Decke steht "Städt. Krankenanstalten Bielefeld" in roter Farbe aufgedruckt.
Dieser Typ lag direkt neben dem Eingang so herum. Hoffentlich geht es ihm mittlerweile besser 🙂

Im 2. Teil der Führung erzählte uns unsere ehemalige Kollegin von der Geschichte der Bielefelder Krankenanstalten und dem Alltag dort in den letzten hundert Jahren. Das war angereichert mit vielen anekdotischen Erzählungen und auch persönlichen Erfahrungen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Arbeit und der Stellung der Frauen im Krankenhaus.

Ich kann gar nicht alles wiedergeben, die umfangreichen Führungen dauerten insgesamt über zwei Stunden, nicht zuletzt weil wir viele Fragen hatten und auch selbst ins Plaudern gerieten – jeder hat ja schon eigene Erfahrungen im Krankenhaus gemacht und dann wurde auch mal mit der Darstellung in der Fernsehserie Charité verglichen. Kurz: Das war ein höchst informativer und überraschend anregender Nachmittag in dem kleinen, aber feinen Museum. Danke an die drei ehrenamtlichen Mitglieder des Museumsvereins, die sich für uns die Zeit genommen und uns so kundig und unterhaltend informiert haben.

Das Museum ist für gewöhnlich sonntags von 14:00-17:00 Uhr geöffnet, auf Anfrage sind auch andere Termine mit Führungen möglich. Eine gute Gelegenheit sind die Nachtansichten am 27. April, da gibt es auch ein Sonderprogramm mit Präsentationen und Experimenten.

HilDa

Verbrannte Orte– Die Bücherverbrennungen von 1933

Ausstellung in der VHS

Ob vor dem Gewerkschaftshaus in Braunschweig, auf dem Berliner Opernplatz oder auf dem Gipfel des Kandel, an über 160 Orten in Deutschland fanden von März bis November 1933 Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten statt. Sie wurden von der NSDAP, der Hitlerjugend, Körperschaften der SA, der Deutschen Studentenschaft und anderen NS-Verbänden geplant und durchgeführt. Schon kurz nach der Machtübernahme zeigte sich in diesen Aktionen die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten. In Bielefeld fand die Bücherverbrennung bereits am 9. März im Rahmen einer „Flaggenaktion“ statt, aber es gibt nur wenige Zeugnisse dieser NS-Aktion. (Westfälischer Beobachter vom 13. März 1933)

Die Ausstellung zeigt die verschiedenen Stationen der Bücherverbrennung und beleuchtet ihre Hintergründe.

(Text aus dem VHS-Programm)

Eine Kooperation des Vereins Jüdische Kulturtage und der VHS mit:
Deutsch-Israelischer-Gesellschaft, Ev. Erwachsenenbildung Westf. & Lippe, Ev. Kirchenkreis Bielefeld, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Historischem Museum, Jüdische Kultusgemeinde, Lesen gegen das Vergessen, Stadtarchiv – Spurensuche, Stadtbibliothek, Stolperstein-Initiative.

Bis zum Ende der Ausstellung – Finissage ist am 12. Mai – gibt es mehrere Veranstaltungen.
Das gesamte Programm hier.


Vitrine mit Büchern zur Ausstellung "Verbrannte Orte"
Vitrine mit Büchern zur Ausstellung "Verbrannte Orte"

Die Stadtbibliothek ist Kooperationspartner. Wir haben ein paar Bücher beigesteuert: Titel, die bei den Bücherverbrennungen 1933 genannt wurden, auf den sogenannten Schwarzen Listen standen, aus den Bibliotheken aussortiert wurden; Autoren und Autorinnen, die ins Exil gehen mussten, verleugnet wurden, Publikationsverbot hatten, inhaftiert, in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurden. Wir können in den drei Vitrinen nur einige wenige Beispiele präsentieren, darunter Klassiker, Nobelpreisträger, ehemalige Erfolgsautoren und -autorinnen, aber auch in Vergessenheit geratene Schriftsteller und Schriftstellerinnen.

Die Auswahl war eher willkürlich und abhängig davon, welche Bücher einen lesbaren Buchrücken haben oder ein Titelbild (viele unserer Altbestandsbücher im Magazin haben nicht mehr den Originaleinband). Einige Titel haben wir in verschiedenen Ausgaben, aber selbst die „Buddenbrooks“ muss man ja nicht zweifach in die Vitrine stellen (oder doch, es ist nämlich eine zweibändige Ausgabe ausgestellt 😉 ). Einige Bücher, die ich gerne präsentiert hätte, sind gerade ausgeliehen, wahrscheinlich zur Vorbereitung auf die Veranstaltungen zu „Lesen gegen das Vergessen“ – dort hört Ihr noch weitere Beispiele mit einem Schwerpunkt auf verfolgte Schriftstellerinnen.
Hier die Termine der Lesungen:

  • Mittwoch, 24. April 2024, 19 Uhr, Stadtbibliothek am Neumarkt, Literaturbühne
    Lesen gegen das Vergessen – „Texte_Über_Leben“ (Veranstaltungsdetails hier)
  • Samstag, 27. April 2024, 18:30 Uhr, VHS, Kleiner Saal
    Nachtansichten – Doreen Nixdorf liest „Verbrannte Bücher“ (Details hier)
  • Dienstag, 30. April 2024, 17 Uhr, Stadtteilbibliothek Heepen
    Literatur aus dem Feuer (Details hier)
  • Dienstag, 7. Mai 2024, 17 Uhr, Treppe vor dem Alten Rathaus
    Lesen gegen das Vergessen – „Wir bleiben laut“ (Details hier)
Vitrine mit Büchern zur Ausstellung "Verbrannte Orte"
Eine der Vitrinen mit Büchern zur Ausstellung „Verbrannte Orte“

Beim Aufbau der Ausstellung ergab sich ein Gespräch über bekannte und heute leider unbekannte Autoren und Autorinnen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, da fiel so mancher Name, der auch unbedingt noch in die Vitrine gehört hätte:

  • Die beliebte Kinderbuchschriftstellerin Else Ury (Kinderbuchreihe Nesthäkchen) wurde entrechtet, deportiert und in Auschwitz-Birkenau ermordet.
  • Erich Ohser (Pseudonym E.O. Plauen), der bekannte Autor und Zeichner der Vater und Sohn-Geschichten, wurde denunziert, 1944 verhaftet und beging kurz vor dem Prozess, bei dem er ein Todesurteil erwartete, Suizid.
  • Die Dichterin Mascha Kaléko – ihre Bücher wurden als „schädliche und unerwünschte Schriften“ verboten – emigrierte nach New York.
  • Selma Merbaum, posthum wurde ihre Lyrik bekannt unter dem Namen Selma Meerbaum-Eisinger, starb 1942 mit nur 18 Jahren im Zwangsarbeitslager an Entkräftung und Flecktyphus. 

Nur einige der vielen Einzelschicksale. Wenn Ihr mehr erfahren wollt, empfehle ich „Die verbrannten Dichter“ des kürzlich verstorbenen Jürgen Serke.

Es gab verschiedene Listen und Richtlinien zur „Säuberung“ der Öffentlichen Bibliotheken und für Beschlagnahmungen von sogenannter „zersetzender Literatur“ aus Privatbibliotheken, Buchhandlungen, Verlagen u.s.w. Auch Schriften von Philosophen und Wissenschaftlern waren betroffen; als Beispiele haben wir Texte von Albert Einstein für die Vitrine ausgewählt.

Nicht nur Zeitgenossen wurden verboten und verfolgt. Auch die Werke von Klassikern vergangener Jahrhunderte wurden verleugnet, aus den Bibliotheken aussortiert, sollten der Vergessenheit überlassen werden. Heinrich Heine steht dafür, in der ganzen Welt gilt er gleich neben Goethe und Schiller als deutscher Klassiker – die Nazis wollten aber keinen jüdischen Dichter gelten lassen. Susan Kreller hat in ihrem Roman „Pirasol“ erzählt, dass selbst das bloße Zitieren von Heine-Gedichten zur Denunziation führen konnte. Das Gesamtwerk Heines und die Briefe des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy sowie seiner Schwester Fanny, Komponistin und Schriftstellerin, stehen exemplarisch dafür in der Ausstellungsvitrine.

Lessings Werke stehen dort, weil auch seine aufklärerischen Schriften und Theaterstücke nicht ins Konzept der Nationalsozialisten passten; was sie nicht „gleichschalten“ und uminterpretieren konnten, wurde aus den Lehrplänen und von den Theaterbühnen verbannt. Das gilt ganz besonders für „Nathan der Weise“.

Ein oft zitierter Satz. Er ist aus dem Drama „Almansor“ von Heinrich Heine, der Text bezieht sich auf die spanische Reconquista und Inquisition zu Beginn der Neuzeit. Angesichts der Geschehnisse nur 77 Jahre nach Heines Tod waren seine Worte allerdings prophetischer, als er ahnen konnte.

Die Ausstellung will deutlich machen, was für eine kulturelle und geistige Verarmung die nationalsozialistische Ausgrenzung, Verfolgung und Zerstörung bedeutete. Die öffentlichen Bücherverbrennungen zeigten schon in den ersten Wochen nach der sogenannten „Machtergreifung“ den ganzen menschenverachtenden Ungeist der Diktatur. Die Nationalsozialisten machten deutlich und für alle sichtbar, was Andersdenkende und Oppositionelle unter ihrer Herrschaft erwarten sollten.

HilDa

(Bertolt Brecht, aus dem Epilog zu „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ )

Grafik: "2024: 10 Jahre Lesen gegen das Vergessen, Bielefeld"

Rezept: Gulasch

Hier habe ich ein tolles Gulasch-Grundrezept für euch. Anregungen für Variationen findet ihr unten. Gut Ding will Weile haben, es muss zwei Stunden köcheln und ein bisschen Schnippeln muss man im Vorfeld auch. Aber dafür wird’s eben auch gut. 🙂

Zutaten für 6 Portionen:

  • 2 EL Butterschmalz
  • 4 Zwiebeln (so ist das Originalrezept, mir reichen zwei)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Karotte
  • 50 g Knollensellerie
  • 1 kg Rindergulasch
  • 300 ml Rinderbrühe (evtl. etwas mehr)
  • 1 TL Paprikapulver edelsüß
  • 1 TL Paprikapulver rosenscharf
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Lorbeerblätter
  • evtl. Soßenbinder

Zubereitung:

Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, Karotte und Sellerie würfeln. Alles in dem Butterschmalz kräftig anbraten. Tomatenmark hinzugeben und andünsten. Paprikapulver kurz mit rösten (nicht anbrennen lassen!), Brühe dazu gießen und aufkochen lassen.

Jetzt das gewürfelte Fleisch und die Lorbeerblätter hinzugeben, einmal aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 2 Stunden köcheln lassen. Bei Bedarf einfach mehr Flüssigkeit (Brühe) hinzugeben oder wenn es zu flüssig sein sollte, mit Soßenbinder andicken. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Lorbeerblätter vor dem Servieren entfernen.

Varianten: eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit noch Sahne oder Kartoffeln oder Paprikaschoten… zugeben.

Zu dem Gulasch schmecken Kartoffeln, Knödel oder Nudeln.

Guten Appetit! 🙂

kwk

Paul Maar und die Sonntagsöffnung

Neu bei uns: Sonntags in der Bibliothek

Vorläufig ist es nur ein Projekt, ein Test. Wir öffnen sonntags (außer an Feiertagen) von 10 bis 16 Uhr die Zentralbibliothek im sogenannten Open-Library-Modus, d.h. es stehen alle Selbstbedienungsfunktionen des Hauses zur Verfügung, aber kein Personal für Auskünfte oder Service.

Das Projekt läuft bereits seit dem 4. Februar und dieser erste Sonntag war schon ein großer Erfolg. Naja Kunststück, haben wir doch mit einer Veranstaltung begonnen, und kein geringerer als Paul Maar hat mit einer Mischung aus Lesung und Musik (das Schiefe Märchen-Trio) unsere ausverkaufte Literaturbühne gerockt. Natürlich war das Sams dabei und außerdem viele andere Figuren und Geschichten aus den Büchern des beliebten Kinderbuchautors. Die Lesung war schon lange vor dem Sonntag ausverkauft – 300 kleine und große Zuschauer und gebannt Zuhörende in der Bibliothek.

Auf einer Bühne sitzen 3 Herren, einer am Piano, einer mit Gitarre und in der Mitte Paul Maar. Auf einem Flipchart neben ihm ist das Sams gezeichnet. Im Hintergrund an der Wand der Schriftzug "Sonntags in der Bibliothek mit Paul Maar und dem 'Schiefe Märchen-Trio'"
Paul Maar (Mitte) mit den beiden Musikern Wolfgang Stute und Konrad Haas
(Foto ©KlausHansen 2024)

Nach der Veranstaltung gegen 12 Uhr war dann auch Einlass für alle zur ersten Sonntagsöffnung, und tatsächlich warteten schon Nutzer ungeduldig vor der Tür. Ein ruhiger Sonntag war das nicht, in der Kinderbibliothek ging es noch lange höchst lebhaft zu. 😊 In etwas ruhigeren Ecken wurde aber auch konzentriert gearbeitet.

WLAN, PC-Arbeitsplätze, unsere RuheOASE, Arbeitstische mit Stromanschluss – all das steht nun auch sonntags zur Verfügung. Und natürlich unser Medienbestand in der Zentralbibliothek, zumindest der in der frei zugänglichen Aufstellung, das sind immerhin ca. 120.000 Medien plus der Landesgeschichtlichen Bibliothek des Stadtarchivs. Mit Hilfe der Ausleih- und Rückgabeautomaten können Medien ausgeliehen und selbstverständlich auch zurückgebracht werden. Und vor Ort wird dann gelesen, vorgelesen, gemalt, gespielt, wahrscheinlich auch ein klitzeklein wenig getobt … – jedenfalls finden wir am Montag manchmal ein kleines Chaos vor, nicht nur in der Kinderbibliothek. Nun ja.

Bitte behandelt das Gemeingut und Eure Bibliothek und natürlich die Menschen hier mit Respekt. Ich weiß, muss ich den meisten nicht sagen. Und doch, was wir hier manchmal erleben … .
Ach

Paul Maar erinnerte sich übrigens gut daran, dass er schon mehrfach zu Gast bei uns war kurz nach oder direkt anlässlich größerer Einschnitte in unserer Bibliotheksgeschichte, z. B. zu unserer Neueröffnung am Neumarkt im Jahr 2012. Dann wird das ja wohl auch mit der Sonntagsöffnung ein Erfolg. ☺️

HilDa


Während der Projektzeit werden wir ungefähr einmal im Monat eine Veranstaltung anbieten, hier unser Sonntagsprogramm für die nächsten Monate:

Sonntags in der Bibliothek
Grafik mit dem Schriftzug "Sonntags in der Bibliothek", der mit einem aufgeschlagenen Buch kombiniert ist, auf dem Lesende sitzen, ein Mann spielt Gitarre, zwischen den Buchstaben spielen ein Kind und ein Erwachsener mit einem Luftballon, eine Gruppe aus 2 Erwachsenen und einem Mädchen geht vorbei und zeigt auf die Buchstaben "Bibliothek"

Muku goes Stadtbibliothek

21.04. | 13.30 Uhr | Zentralbibliothek am Neumarkt

Auf einer Bühne tanzt eine Gruppe Frauen mit schwarzen Trikots, Hosen und Zylinder, vor der Bühne Publikum

Schüler*innen der Musik- und Kunstschule Bielefeld präsentieren ihr Können.

Ein bunter Nachmittag mit verschiedenen Auftritten von den Schüler*innen der MuKu in der Stadtbibliothek Bielefeld. Es wird eine große Vielfalt von klassische Stücken von Beethoven und Listz bis zu neuen Musical Pop-Songs zu hören und zu sehen geben. Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen hier.


Bielefelder Bloomsday meets Stadtbibliothek

16.06. | 14.30 Uhr | Zentralbibliothek am Neumarkt

Ein Musiker mit Akkordeon spielt in einem Lokal, ein Sänger mit großer Geste singt, das Publikum an den Tischen drumherum klatscht und singt

Der Bielefelder Bloomsday findet zum ersten Mal in der Stadtbibliothek Bielefeld statt.

Es wird aus dem Roman „Ulysses“ von James Joyce gelesen, gespielt, performt und musiziert. Zu hören und zu sehen sein wird dieses Jahr das 9. Kapitel. In diesem Kapitel geht es um die Literatur von Shakespeare […]. Es wird gestritten, gesungen, monologisiert und wie jedes Jahr soll gezeigt werden, wie viel Humor in dem Werk „Ulysses“ von James Joyce steckt.

Eintritt: 12 €, ermäßigt 8 €.
Es wird um eine Reservierung gebeten unter: katrin@bloomsday-bielefeld.de.
Weitere Informationen hier.


Lesung: Ein Schiff für den Frieden – Das mutige Leben des Rupert Neudeck

23.06. | 16 Uhr | Zentralbibliothek am Neumarkt

Grafik mit dem Titelbild eines Bilderbuches: "Ein Schiff für den Frieden: das mutige Leben des Rupert Neudeck. Erzählt von Christina Bacher. Mit Illustrationen von Lukas Ruegenberg"

Lesung und Gespräch mit Christel Neudeck und Christina Bacher über das Leben und Werk Rupert Neudecks und die Geschichte der Hilfsorganisation Cap Anamur. Der Name Rupert Neudeck ist vor allem mit dem legendären Schiff „Cap Anamur“ verbunden. Ein Leben im Dienst der Menschlichkeit – ein Leben voller Abenteuer. Das Buch schildert das Leben und Wirken dieses mutigen Mannes in einer verständlichen und lebendigen Sprache. Dabei wird der Text durch zahlreiche Illustrationen des bekannten und erfolgreichen Illustrators Lukas Ruegenberg veranschaulicht.

Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung wird erwünscht.
Weitere Informationen hier.

Bibliotheksgeschichte (n)

Lang ist’s her, aber nun kommt endlich wieder ein kleiner Beitrag aus der Rubrik Bibliotheksgeschichte(n).

Hier haben wir für euch ein Leseheft von 1940, also ein Vorreiter der Bibliothekskarte. Beim Entleihvorgang hat der Bibliothekar die Nummer eingetragen, Verfasser und Titel musste der Leser hineinschreiben. Zum Schluss wurde noch das Abgabedatum hineingestempelt.

Interessant ist, dass die Bücher „vor dem Wegtragen in Papier einzuschlagen sind und eingeschlagen zurückzubringen“ sind. Sicherheit geht eben vor. Apropos Sicherheit – „Sollte in der Wohnung des Lesers eine ansteckende Krankheit ausbrechen, sind die Bücher der Feuerwache zu übergeben“.

Auch 1940 wurde der Inhaber des Leseheftes eindringlich gebeten, den Verlust des Leseheftes sofort der Bibliothek mitzuteilen, damit die Nummer gesperrt werden kann. Damals war eben doch nicht alles anders.

kwk

Engagement ist eine Spende wert!

Seit mehreren Jahren unterstützt die Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG mit einer großzügigen Spende die vier ehrenamtlich tätigen Stadtteilbibliotheken Baumheide, Dornberg, Heepen und Jöllenbeck. Auch für das Jahr 2024 hat Sebastian Pyttlick, Geschäftsstellenleiter Kesselbrink, am 21. März in der Stadtteilbibliothek Baumheide einen Check über 4.000 € für alle ehrenamtlichen Stadtteilbibliotheken unserer Bibliotheksleiterin Dr. Iulia Capros und Vertreter*innen der vier Teams überreicht. Die gespendete Summe möchten die Ehrenamtlichen in den Aufbau des Medienangebots investieren.

Die vier ehrenamtlich geführten Stadtteilbibliotheken bieten bereits seit 20 Jahren Zugang zu Medien und Information an. Sie sind ein wichtiger Bildungs- und Kulturort im jeweiligen Stadtteil, sie führen Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen durch und pflegen Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und weiteren Akteuren oder Institutionen vor Ort. Ohne die engagierten ehrenamtlichen Teams hätten die vier Stadtteilbibliotheken vor 20 Jahren schließen müssen.

Die Stadtteilbibliothek Baumheide hat im Januar 2024 ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert, die Stadtteilbibliothek Dornberg feiert mit einem schönen Programm vom 8. bis zum 12. April, die Stadtteilbibliothek Heepen feiert im Oktober und die Stadtteilbibliothek Jöllenbeck ist Anfang nächsten Jahres mit ihrem Jubiläum an der Reihe. Die Ehrenamtlichen verantworten selbstständig den Publikumsservice, sind für die Entwicklung der Veranstaltungsportfolios zuständig und größtenteils auch für die Medienerwerbung. Es sind die Fördervereine dieser Stadtteilbibliotheken die die Medienerwerbung tätigen, sie bemühen sich auch um verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Stadtteilbibliothek. Die Stadtbibliothek Bielefeld kommt für die Miete und für die Pflege der Räumlichkeiten auf, sorgt für die digitale Infrastruktur (Technik, Hard- und Software), für das Mobiliar und weitere Einrichtungsgegenstände. Das Personal der Stadtbibliothek ist für die Einarbeitung von Medien (Bestandsmanagement) und für die Öffentlichkeitsmaßnahmen zuständig. Die Abteilungsleiterin, zwei Koordinatorinnen und die Mitarbeiter der IT-Abteilung betreuen die Ehrenamtlichen, stehen bei verschiedenen Fragen mit Rat und Tat zur Seite und bieten Schulungen zu wichtigen Themen an.

Rosetta Stone

Der Unternehmensgründer Allen Stoltzfus wollte mit Hilfe von Computertechnologie für Lernende jeden Alters den Sprachunterricht so gestalten, wie Menschen auch ihre Muttersprache erlernen: mit Bildern und Tönen im Kontext, ohne Übersetzung. Die Entwicklung der CD-ROM gab ihm 1992 die Schlüsseltechnologie zur Verwirklichung dieser Vision. Mittlerweile nutzt das Unternehmen Cloud-basierte Lösungen.

Logo "Rosetta Stone"

Mit dem Sprachlernprogramm Rosetta Stone können unsere Kund*innen mit ihrem Bibliotheksausweis (allerdings nicht mir der 30er-Karte) 30 Sprachen in bis zu fünf Leveln lernen. Dies ist möglich, da wir sowohl die Variante Rosetta Stone Library Solution, als auch die Variante Rosetta Stone Library Solution Plus lizenziert haben:

Rosetta Stone Library Solution

Mit dieser Variante können die folgenden 30 Sprachen auf dem Level 1 (entspricht einem Grundkurs mit etwa 50 bis 60 Stunden) erlernt werden:
Arabisch, Chinesisch (Mandarin), Dari, Niederländisch, Englisch (amerikanisch), Englisch (britisch), Filipino (Tagalog), Französisch, Deutsch, Griechisch, Hebräisch, Hindi, Indonesisch, Irisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Latein, Paschtu, Persisch (Farsi), Polnisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Spanisch (Lateinamerika), Spanisch (Spanien), Suaheli, Schwedisch, Türkisch, Urdu und Vietnamesisch.

Rosetta Stone Library Solution Plus

Diese Variante beinhaltet folgende Sprachen und Umfänge:

  • Grundkurs = Level 1 für 30 Sprachen (= Rosetta Stone Library Solution, siehe oben)
  • Aufbaukurs = Level 2 bis 3 für 25 Sprachen:
    Arabisch, Chinesisch (Mandarin), Niederländisch, Englisch (amerikanisch), Englisch (britisch), Filipino (Tagalog), Französisch, Deutsch, Griechisch, Hebräisch, Hindi, Irisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Latein, Persisch (Farsi), Polnisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Spanisch (Lateinamerika), Spanisch (Spanien), Schwedisch, Türkisch und Vietnamesisch.   
  • Fortgeschrittenenkurs = Level 4 bis 5 für 9 Sprachen:
    Chinesisch (Mandarin), Englisch (amerikanisch), Englisch (britisch), Französisch, Deutsch, Italienisch, Russisch, Spanisch (Lateinamerika) und Spanisch (Spanien).
  • Zu Level 1 bis 5: Jedes Level für sich liefert einen Stundenumfang von etwa 50+ Stunden – das macht eine Gesamtstundenanzahl von 250+ Stunden.
  • Mit Abschluss von Level 5 können Lernende ein Niveau erreichen, das B1 des Gemeinen Europäischen Referenzrahmen (CEFR) entspricht und ihn/sie für die Prüfung hierfür vorbereitet.

Wie die Rosetta Stone App installiert wird, findet Ihr hier einfach in 5 Schritten erklärt. Ihr könnt den Kurs aber auch über Euren Browser nutzen.

„Der Dienstagabend-Club“

Ihren ersten Auftritt hatte Miss Marple in einer Erzählsammlung. Eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen sitzt zusammen, man erzählt sich gegenseitig rätselhafte Kriminalfälle, insgesamt sind es 13, also auch 13 Erzählungen. Die Originalausgabe erschien 1932 unter dem Titel „The Thirteen Problems“. Die deutsche Übersetzung mit dem Titel „Der Dienstagabend-Klub“ greift die Konstellation der ersten Geschichte auf (und auch ihren Titel): eine Gruppe rund um den angesehenen Schriftsteller Raymond West, der auch die Idee zu diesem Rätselvergnügen hat. Im Hause seiner Tante Jane Marple im beschaulichen St. Mary Mead trifft sich am Dienstagabend die illustre Gesellschaft. Raymond möchte eigentlich vorführen, dass gerade Künstler und Intellektuelle mit Verstand und Phantasie die kompliziertesten Verbrechen aufdecken können. Die Anwesenheit eines waschechten Scotland Yard Präsidenten, den inzwischen pensionierten Sir Henry Clithering, hat ihn wohl zu dieser Idee angeregt, und alle weiteren Gäste – Künstlerin, Pastor, Anwalt – wollen sich ebenfalls gerne im Rätselwettstreit beweisen. Dass sich auch die ältliche Miss Marple beteiligen möchte, überrascht allerdings die Gäste. Doch es wundert uns jetzt nicht, dass sie es ist, die letztlich alle Rätsel auflösen kann.

Foto eines Tablets, auf dem Bildschirm ist das Titelbild zu "Der Dienstagabend-Klub: 13 Fälle für Miss Marple" von Agatha Christie zu sehen.

Diesen ersten Geschichten des Dienstagabend-Klubs folgen dann weitere, meist ähnlich aufgebaute Erzählungen. Die Teilnehmer der Rätselrunden sind andere, aber wieder ist Sir Clithering zu Gast. Er wird dann auch so manches Mal in den folgenden Romanen die Hilfe der Menschenkennerin aus St. Mary Mead suchen, weil er bei diesen abendlichen Gedankenspielereien ihre besondere Gabe zu schätzen gelernt hat. Auch andere Mitratende dieser Abendgesellschaften werden in den nächsten Miss-Marple-Romanen wieder auftauchen und teils in schwere Verbrechen verwickelt werden, so z. B. das Ehepaar Bantry und natürlich der Neffe Raymond West.

Das faszinierende an den 13 Erzählungen ist, dass sie trotz ihrer Kürze komplexe Kriminalfälle mit ihren überraschenden Wendungen aufführen. Agatha Christie zeichnet wieder wunderbare Charaktere, die zumindest auf dem ersten Blick unseren Vorstellungen vom etwas steifen englischen Oberst oder der oberflächlichen Künstlerin oder eben der ältlichen Jungfer vom Dorfe entsprechen – doch dann bricht sie immer wieder diese Stereotypen auf, nicht nur mit der Figur der Jane Marple.

Agatha Christie soll einmal gesagt haben, dass sie es bereue, Miss Marple erst als bereits alte Frau auf Verbrecherjagd geschickt zu haben. So musste sie einige ihrer besten Fälle ihrer anderen berühmten Detektivfigur überlassen: Hercule Poirot.

Nun, wir werden uns hier im Blog erst einmal noch den weiteren Miss-Marple-Romanen widmen. Die rührige Hobbydetektivin blieb immerhin noch bis ins hohe Alter aufmerksam und half auf ihre spezielle Art, Mörder und andere Verbrecher zu entlarven. Zumindest reichte es für insgesamt zwölf Romane und einige letzte Erzählungen. Das sollte dann auch genug Stoff für den ein oder anderen Blogbeitrag hier liefern. Denn zu meiner eigenen Überraschung – ich lese sonst nicht gerne in Serie – habe ich nämlich noch nicht genug von diesen Christie-Krimis 😊

Viel Freude beim Lesen.
HilDa